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Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Titel: Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Doll
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hast. Wir müssen uns unbedingt sehen. Sofort!“
     
    “Ach so, ja, der Bluttest, den hatte ich schon vergessen. Du klingst so aufgeregt. Hast Du etwas herausgefunden?“
     
    “Und ob ich etwas gefunden habe! Deshalb rufe ich ja an.“
     
    “Kannst Du mir nicht einfach am Telefon sagen, was los ist?“
     
    “Nein, am Telefon ist unmöglich. Du musst Dir das selber ansehen. Sagen wir in einer halben Stunde zu Hause. Ich kann mich hier schon ein paar Minuten freimachen und ich hoffe, Du auch. Du kannst ja da nach wieder ins Krankenhaus gehen.“
     
    “In Ordnung, treffen wir uns in einer halben Stunde.“
     
    Dass er ab morgen, wenn das Krankenhaus geschlossen war, viele, möglicherweise unzählige halbe Stunden Zeit haben würde, sagte er ihr jetzt noch nicht. Das würde Anna noch früh genug erfahren. Breuer gab seiner Sekretärin Bescheid, dass er für die nächste Stunde nicht erreichbar war und ging. Als er zu Hause eintraf, war seine Frau schon da.
     
    “Na, dann lass’ mal sehen, was Du herausgefunden hast“, drängelte er. „Das scheint ja was ganz Besonderes zu sein, wenn du es so eilig machst.“
     
    „Ist es auch. Da sieh’ selbst.“
     
    Anna reichte ihm den Laborbericht, den sie selbst verfasst hatte und beobachtete gespannt das Gesicht ihres Mannes. Das blieb vollkommen unbeweglich, wurde aber immer blasser. Er setzte sich schwerfällig auf die Couch und strich sich mit dem Handrücken nachdenklich einige Haare aus der Stirn. Dann stand er auf, legte ihr die Hände auf die Schultern und fragte:
     
    “Bist Du ganz sicher? Jeder Irrtum ist ausgeschlossen?“
     
    “Ein Irrtum ist ausgeschlossen. Ich verstehe nicht, weshalb man das nicht schon bei Dir im Krankenhaus untersucht hat.“
     
    Heinz Breuer war sehr nachdenklich.
     
    “Ich hatte schon einmal diesen Verdacht und hatte deshalb auch eine weitere Blutuntersuchung angeordnet. Es kam jedoch nichts dabei heraus. Es wäre besser gewesen, wenn ich meinen Verdacht geäußert hätte. Ich vermute, sie haben das Blut einfach nicht auf diese Wahrscheinlichkeit hin untersucht. Und ich habe ihnen nicht gesagt, worauf sie besonders achten sollen. Verdammt, warum habe ich das versäumt?“
     
    “Und wenn Du das nicht versäumt hättest, meinst Du, Du könntest etwas ändern? Soll ich Dir sagen, was geschehen würde? Eine Hysterie würde ausgebrechen, weil mittlerweile die ganze Menschheit weiß, dass ihr Ärzte keinerlei Medizin mehr habt. Meinst Du, das ist bisher der einzigste Fall?“
     
    “Zumindest, der einzige Fall, der mir bekannt ist. Aber bei den jetzigen Verhältnissen ist es kaum vorstellbar, dass er der einzige Fall überhaupt ist, geschweige denn bleibt, Und welcher Arzt denkt schon an so etwas. Tausende von Menschen sterben mittlerweile täglich. Glaubst Du, da wird noch lange untersucht, woran die gestorben sind? Wir haben dafür keine Zeit mehr und selbst, wenn wir es wüssten, könnten wir dem nichts entgegensetzen.“
     
    “Dann sag mir, was wir jetzt machen sollen? Wenn die Krankheit noch nicht voll ausgebrochen ist, ist hundertprozentig damit zu rechnen, dass dies in den nächsten Tagen geschehen wird. Noch dazu bei den hygienischen Verhältnissen, die überall herrschen.“
     
    Breuer überlegte. Warum in aller Welt hatte keiner daran gedacht. In den letzten Jahren hatte es in Indien und anderen asiatischen Staaten immer wieder Fälle von Lungenpest gegeben. Warum also sollten sie bei identischen oder noch schlimmeren Verhältnissen davon verschont bleiben? Verursacher war der Rattenfloh, und Ratten gab es in diesen Tagen mehr als genug. Die Abfälle auf den Straßen, die vielen Leichen die nicht schnell genug beseitigt werden konnten, das alles förderte natürlich das rasche Wachstum der Rattenpopulation und damit auch des Rattenflohs. Das Schlimme war, kältere Gegenden, wie beispielsweise Mitteleuropa waren wesentlich gefährdeter als wärmere, weil sich ganz einfach Lungenpest Epidemien in kälteren Gegenden schneller ausbreiten als in wärmeren. Die Europäer hatten in ihrer grenzenlosen Überheblichkeit völlig vergessen, dass es Ratten restlos egal ist, ob sie ihre Flöhe in Europa oder Vorderasien verbreiten. Da es über Jahrhunderte in den nord- und mitteleuropäischen Ländern weder Ratten, noch Rattenflöhe und schon gar keine Pestfälle gegeben hatte, hatte man konsequenterweise bei den unerklärbaren Sterbfällen der vergangenen Tage auch nicht nach der Möglichkeit einer Lungenpest-Erkrankung

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