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Ausziehen!

Ausziehen!

Titel: Ausziehen! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois Greimann
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lässig und großspurig zu klingen wie er, aber vielleicht war ich nicht ganz so gut darin, was zum Teil daran gelegen haben könnte, dass ich gerade damit beschäftigt war, unter meinem Schreibtisch wieder hervorzukriechen. Mein Bürosessel wollte sich aus dem Staub machen, aber ich schaffte es, ihn unter Kontrolle zu bekommen und zwischen die gepolsterten Armlehnen zu sinken. »Ich wusste nicht, dass wir einen Termin haben.«
    Er hielt es nicht für nötig, darauf einzugehen. »Sie sollten Ihre Angestellten besser informieren. Ms. Butterfield schien zu glauben, Sie würden heute gar nicht in die Praxis kommen. Aber vielleicht befanden Sie sich ja gerade unter dem Schreibtisch, als sie nachgesehen hat. Ist Ihnen etwas heruntergefallen?«
    Ich zermarterte mir das Hirn, und mir fielen ein gutes Dutzend Erklärungen ein, bevor ich merkte, dass er mit mir spielte. Darum schlug ich die Beine übereinander, als hätte ich sonst keine Sorgen, und hoffte inständig, dass meine flammend roten Ohren meinen Kopf nicht wie eine gebratene Tortilla aussehen ließen.
    »Was kann ich für Sie tun, Mr. Reverence?«
    Sein Unterkiefer zuckte nervös. Ich zwang mich zu einem Lächeln. »Als ich meine Notizen durchgesehen habe, ist mir aufgefallen, dass ich es versäumt habe, Ihnen einige sehr wichtige Fragen zu stellen. Es macht Ihnen doch nichts aus, wenn ich das jetzt nachhole, oder?«
    »Also, eigentlich -«
    »Gut!«, sagte er zufrieden, drehte sich um und schlug Elaine die Tür vor der Nase zu. Ihr Gesichtsausdruck verriet, dass sie mehr als überrascht war. Elaine hatte nicht mehr draußen bleiben müssen, seit sie fünf Jahre alt gewesen war und an die Klubhaustür mit der Aufschrift »Boys only« geklopft hatte. »Ich brauche eine Liste von allen Freunden, die Bomstad hatte.«
    »Wie Sie vielleicht wissen, Mr. …« Ich schüttelte den Kopf. Mein Vater hatte einst vermutet, dass ich vom Teufel besessen war. In den letzten Tagen hatte es nur wenige Ereignisse gegeben, die das Gegenteil bewiesen. »Tut mir leid, wie war noch mal gleich Ihr Name?«
    Er fletschte die Zähne und lächelte. »Rivera«, sagte er. »Lieutenant Rivera.«
    »Ach ja. Aber wie Sie vielleicht wissen, Mr. Reever, kann ich Ihnen leider dazu nicht mehr sagen. Diese Informationen sind streng vertraulich.«
    »Was in diesem Mordfall vollkommen überflüssig ist.«
    »Mord! Sie haben doch selbst gesagt, dass Bomstad an einer Überdosis Viagra gestorben ist!«
    Er hob minimal die Schultern, ganz so, als sei ich nicht einmal den Kraftaufwand für ein ordentliches Schulterzucken wert. »Das war meine ursprüngliche Vermutung. Die Untersuchungen haben jedoch ergeben, dass sich im Wein zusätzliche Spuren von chemischen Stoffen befunden haben.«
    Mir wurde schlecht. »Welche chemischen Stoffe?«
    Wieder zeigte er dieses kannibalische Grinsen. »Tut mir wirklich leid, aber das sind vertrauliche Informationen, Ms. McMullen. Sicherlich haben Sie Verständnis für mein Interesse an besagter Liste und dafür, dass ich ermitteln muss, wer sich an dem Wein zu schaffen gemacht hat.«
    Mein erster Gedanke war, vor ihm auf die Knie zu fallen und meine Unschuld zu beteuern. Ich konnte mich jedoch gerade noch am Riemen reißen und blieb sitzen.
    Er hockte sich auf die Kante des Schreibtischs und verschränkte die Arme. »Ich glaube nicht, dass er den Wein selbst gekauft hat.«
    Mein Hals fühlte sich trocken an, meine Hände kalt und feucht. »Haben Sie einen bestimmten Grund für Ihre Vermutung?«
    »Genau genommen sogar einige. Der Bomber hat eine ganze Menge Kohle verdient, und auch wenn er einige persönliche Schwächen hatte, gehörte Sparsamkeit keinesfalls dazu.«
    Ich wartete.
    »Eine Dreiviertel-Liter-Flasche kostet im Laden etwa dreizehn Dollar neunundneunzig. Das ist eigentlich recht billig. Doch das wussten Sie auf Grund Ihrer früheren Erfahrungen vermutlich bereits.«
    Ich zuckte nervös mit den Schultern. »Ich habe lediglich Drinks serviert«, gab ich zurück. »Das macht mich nicht automatisch zu einer Trinkerin.«
    »Wirklich nicht? Selbst nach so langer Zeit, in der Sie dem Alkohol so nahe gekommen sind?«
    »Sie kommen doch jeden Tag mit Gewalt und Verbrechen in Berührung«, argumentierte ich. »Das macht Sie ja schließlich auch nicht sofort zu einem …« Ich hielt inne. »Vielleicht sollte ich besser keine vorschnellen Schlüsse ziehen.«
    Seine Mundwinkel zuckten. »Aber Sie kennen sich mit Alkohol aus.«
    Ich zuckte wieder mit den Schultern. »Was jede

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