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Autofab

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Titel: Autofab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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wurde.
    »Wie schnell wart ihr da?« fragte er den Cop, der schwerfällig aufs Pflaster heruntersprang.
    »Sofort«, antwortete der Cop, »aber keine Spur vom Mörder. Ich glaube kaum, daß wir Heimie wiederbeleben können… sie haben ihn voll erwischt, mitten im Kleinhirn. Da war ein Experte am Werk, kein Amateur.«
    Enttäuscht kletterte Ackers in den Krankenwagen, um die Sache selbst in Augenschein zu nehmen.
    Ganz klein und still lag Heimie Rosenburg auf dem Rücken, die Arme an den Seiten, und stierte blind hinauf zum Dach des Lasters. Sein Gesicht war in verblüfftem Staunen erstarrt. Irgend jemand – einer der Cops – hatte ihm seine verbogene Brille zwischen die starren Finger gesteckt. Im Fallen hatte er
    sich die Wange aufgeschnitten. Die zertrümmerte Schädelpartie war mit einem feuchten Plastiknetz abgedeckt.
    »Wer ist noch in der Wohnung?« fragte Ackers jetzt.
    »Der Rest von meiner Mannschaft«, antwortete der Cop. »Und ein unabhängiger Ermittler. Leroy Beam.«
    »Der«, sagte Ackers voller Abneigung. »Wie kommt der denn dahin?«
    »Er hat die Rassel auch mitgekriegt, seine Anlage war zufällig auf die gleiche Frequenz geschaltet. Der arme Heimie hatte einen Riesenverstärker an seiner Rassel … es wundert mich, daß Sie das hier in der Zentrale nicht empfangen haben.«
    »Es heißt, Heimie war hochgradig angstbesetzt«, sagte Ackers. »Die ganze Wohnung voller Wanzen. Haben Sie schon mit der Beweisaufnahme angefangen?«
    »Die Mannschaften sind unterwegs hierher«, sagte der Cop. »In spätestens einer halben Stunde müßten wir die ersten Spezifikationen kriegen. Der Mörder hat die Videowanze im Schrank kaputtgemacht. Aber – « Er grinste. »Er hat sich geschnitten, als er den Stromkreis unterbrochen hat. Ein Tropfen Blut, auf der Verkabelung; sieht vielversprechend aus.«
    In der Wohnung beobachtete Leroy Beam, wie die Polizisten des Innenministeriums mit ihrer Analyse begannen. Sie arbeiteten zügig und gründlich, doch Beam war unzufrieden.
    Sein erster Eindruck war geblieben: Er war mißtrauisch. Niemand hätte so schnell verschwinden können. Heimie war ums Leben gekommen, und sein Tod – das Ende seines Neurosystems – hatte einen automatischen Schrillton ausgelöst. Eine Rassel bot ihrem Besitzer zwar keinen besonderen Schutz, aber ihre Existenz sorgte dafür (normalerweise zumindest), daß der Mörder gefaßt wurde. Weshalb hatte sie bei Heimie versagt?
    Übellaunig streifte Leroy Beam umher und ging ein zweites Mal in die Küche. Dort, auf dem Fußboden neben der Spüle, stand eine kleine tragbare TV-Einheit, wie sie in Schickeriakreisen sehr bebliebt war: ein protziges kleines Plastikpaket mit Knöpfen und Vielfarbobjektiven.
    »Was soll denn das?« fragte Beam, als einer der Cops an ihm vorbeistapfte. »Die TV-Einheit da auf dem Küchenboden. Die hat doch hier nichts zu suchen.«
    Der Cop ignorierte ihn. Im Wohnzimmer wurden die verschiedenen Oberflächen von den komplizierten Ermittlungsapparaturen der Polizei Zentimeter für Zentimeter abgekratzt. In der halben Stunde seit Heimies Tod war eine Reihe von Spezifikationen registriert worden. Erstens: der Blutstropfen auf der beschädigten Videoverkabelung. Zweitens: ein unscharfer Absatzabdruck da, wo der Mörder hingetreten war. Drittens: ein Stück von einem abgebrannten Streichholz im Aschenbecher. Es wurden weitere erwartet; die Analyse hatte eben erst begonnen.
    Normalerweise waren neun Spezifikationen erforderlich, um eine genaue Beschreibung des betreffenden Individuums zu erhalten.
    Leroy Beam sah sich vorsichtig um. Keiner der Cops schaute zu, deshalb bückte er sich und hob die TV-Einheit hoch; sie fühlte sich normal an. Er drückte den Ein- Knopf und wartete. Nichts passierte; es kam kein Bild. Merkwürdig.
    Er stellte sie auf den Kopf, damit er ins Innere des Gehäuses sehen konnte, als Edward Ackers vom Innenministerium die Wohnung betrat. Rasch stopfte Beam die TV-Einheit in die Tasche seines dicken Mantels.
    »Was suchen Sie denn hier?« fragte Ackers.
    »Spuren«, antwortete Beam und fragte sich, ob Ackers seinen prallen Bauch wohl bemerkte. »Ich bin auch geschäftlich hier.«
    »Kannten Sie Heimie?«
    »Nur dem Namen nach«, antwortete Beam vage. »Hatte was mit Tirols Kombinat zu tun, heißt es; war wohl so ‘ne Art Strohmann. Mit ‘nem Büro auf der Fifth Avenue.«
    »Piekfeiner Laden, genau wie die ganzen anderen Fifth-Avenue-Schlappschwänze.« Ackers ging weiter ins Wohnzimmer, um zuzuschauen, wie die

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