Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Autofab

Autofab

Titel: Autofab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
Vom Netzwerk:
Detektoren Beweise sammelten.
    Der Keil, der schwerfällig über den Teppich knirschte,
    wirkte äußerst kurzsichtig. Er stellte mikroskopische Untersuchungen an, und sein Blickfeld war scharf begrenzt. Sobald er Material erhalten hatte, wurde es unverzüglich ans Innenministerium weitergeleitet, an die zentrale Datensammelstelle, wo die gesamte Zivilbevölkerung in Form von Lochkarten mit unendlich vielen Querverweisen erfaßt war.
    Ackers nahm den Telefonhörer ab und rief seine Frau an. »Ich komm nicht nach Hause«, sagte er zu ihr. »Was Geschäftliches.«
    Eine kurze Pause, dann reagierte Ellen. »Ach?« sagte sie kühl. »Na ja, vielen Dank, daß du mir wenigstens Bescheid sagst.«
    Drüben in der Ecke untersuchten zwei Mitglieder der Polizeimannschaft erfreut eine neue Entdeckung, die stichhaltig genug schien, um als Spezifikation durchzugehen. »Ich ruf noch mal an«, meinte er hastig zu Ellen, »bevor ich abhaue. Tschüß.«
    »Tschüß«, erwiderte Ellen knapp und brachte es fertig, noch vor ihm aufzulegen.
    Die neue Entdeckung war die unter der Stehlampe angebrachte intakte Audiowanze. Ein Endlosmagnetband – es lief noch immer – schimmerte freundlich; zumindest was den Ton betraf, war der Mordhergang in voller Länge aufgezeichnet worden.
    »Alles da«, meinte ein Cop schadenfroh zu Ackers. »Es war an, bevor Heimie nach Hause kam.« »Haben Sie mal reingehört?«
    »Ein bißchen. Es sind ein paar Worte vom Mörder drauf, das müßte eigentlich genügen.«
    Ackers setzte sich mit dem Innenministerium in Verbindung. »Sind die Spezifikationen im Fall Rosenburg schon eingegeben?«
    »Nur die erste«, antwortete der Programmierer. »Der Datenspeicher wirft wie immer unendlich viele Namen aus – knapp sechs Milliarden.«
    Zehn Minuten später wurde dem Datenspeicher die zweite
    Spezifikation eingegeben. Die Anzahl von Personen mit Blutgruppe o und Schuhgröße 46/47 betrug etwas über eine Milliarde. Die dritte Spezifikation brachte die Komponente Raucher/Nichtraucher ins Spiel. Dadurch fiel die Zahl auf unter eine Milliarde, allerdings kaum darunter. Die meisten Erwachsenen rauchten.
    »Durch das Audioband werden es schnell weniger«, kommentierte Leroy Beam, der mit verschränkten Armen neben Ackers stand, um die Beule in seinem Mantel zu verbergen. »Zumindest müßte sich dadurch das Alter feststellen lassen.«
    Die Analyse des Audiobands ergab dreißig bis vierzig Jahre als mutmaßliches Alter des Täters. Laut Stimmanalyse handelte es sich um einen Mann von etwa hundertachtzig Pfund Gewicht. Ein wenig später wurden der verbogene Fensterrahmen aus Stahl untersucht und die Verkrümmung notiert. Sie stimmte mit der Spezifikation des Audiobands überein. Es waren jetzt sechs Spezifikationen, einschließlich der bezüglich des Geschlechts (männlich). Die Anzahl von Personen in der Eigengruppe sank rapide.
    »Jetzt dauert’s nicht mehr lange«, sagte Ackers freundlich. »Und wenn er so einen kleinen Eimer an der Außenwand festgemacht hat, kriegen wir auch noch einen Farbsplitter.«
    »Ich bin dann weg«, meinte Beam. »Viel Glück.«
    »Bleiben Sie da.«
    »Tut mir leid.« Beam ging Richtung Wohnungstür. »Das ist Ihre Sache, nicht meine. Ich muß mich um meine eigenen Angelegenheiten kümmern… ich ermittle für einen einflußreichen Nichteisen-Bergbaukonzern.«
    Ackers starrte auf seinen Mantel. »Sind Sie schwanger?«
    »Nicht daß ich wüßte«, erwiderte Beam und errötete. »Ich bin mein Leben lang brav und anständig gewesen.« Verlegen tätschelte er seinen Mantel. »Meinen Sie das hier?«
    Am Fenster gab einer der Polizisten einen kleinen Triumphschrei von sich. Die zwei Pfeifentabakskrümel waren
    entdeckt worden: eine Präzisierung der dritten Spezifikation. »Ausgezeichnet«, sagte Ackers, wandte sich von Beam ab und vergaß ihn augenblicklich. Beam ging.
    Kurz darauf fuhr er quer durch die Stadt zu seinen Labors, der unabhängigen kleinen Forschungsorganisation, deren Leiter er war und die nicht mit Regierungsgeldern unterstützt wurde. Auf dem Sitz neben ihm stand die tragbare TV-Einheit; sie gab nach wie vor keinen Ton von sich.
    »Erst mal«, verkündete Beams Techniker im Schlafanzug, »hat es einen Energievorrat, der ungefähr siebzigmal so groß ist wie der eines tragbaren TV-Geräts. Wir haben die Gammastrahlung gemessen.« Er zeigte ihm den gängigen Detektor. »Sie hatten also recht, ein Fernseher ist es nicht.«
    Behutsam hob Beam die kleine Einheit vom Labortisch. Fünf

Weitere Kostenlose Bücher