Autogenes Training
Fallversuch (siehe nächste Seite) sind gleichermaßen geeignet, das dem Autogenen Training zugrunde liegende wichtigste Prinzip deutlich zu machen – nämlich die Möglichkeit, durch Gedanken unwillkürliche und zunächst unbemerkte körperliche Reaktionen in Gang zu setzen. Sie sind daher ideal geeignet, Zweifel und Kritik am Erfolg dieser Methode aus dem Weg zu räumen.
Die Einstellung überdenken
Nicht selten sind wir es selbst, die uns am Erfolg hindern. Und so ist es auch häufig deshalb so schwierig, die Schwere zu erleben, weil der oder die Übende der Technik skeptisch und kritisch gegenübersteht.
Diese Haltung wird häufig in der Frage formuliert: »Ist das nicht alles nur Einbildung?« Doch abgesehen von der theoretischen Widerlegung dieser Auffassung (siehe dazu auch die wissenschaftliche Abhandlung auf > ff.), muss in diesem Zusammenhang nur an den bereits beschriebenen Pendelversuch erinnert werden. Wenn Sie selbst Zweifel haben, führen Sie diesen am besten noch einmal genau nach den Anweisungen von > durch. Sofern dieser Test gelingt, dürfte die Frage beantwortet sein. Gelingt der Pendelversuch nicht, wäre zu klären, worauf Sie Ihre Gedanken wirklich gelenkt haben. Dabei werden häufig fehlerhafte Einstellungen sichtbar. Vielleicht haben Sie sich nicht richtig konzentriert: »Das Pendel soll sich bewegen« oder »Das Pendel wird sich gleich bewegen«. In diesen Fällen kann es durchaus sein, dass Sie keine Veränderung sehen beziehungsweise spüren. Analog hierzu könnte der Fehler in der Schwere-Konzentration darin bestehen, dass Sie »Der Arm wird schwer« oder »… soll schwer werden« denken.
Richtig dagegen ist es, sich darauf zu konzentrieren: »Der Arm ist schwer« beziehungsweise »Das Pendel bewegt sich«.
Nur damit wird der Erfolg der Konzentration bereits vorweggenommen, was sich als unabdingbare Voraussetzung für die nachfolgende körperliche Veränderung erwiesen hat.
Der Fallversuch
Ein anderer Versuch, die Kraft der Gedanken nachzuweisen, ist der so genannte Fallversuch:
Sie stellen sich so vor einen Lehnstuhl, als ob Sie sich setzen wollten. Bleiben jedoch stehen, ohne den Stuhl zu berühren.
Schließen Sie die Augen. Denken Sie:
»Ich falle nach hinten.«
Erneut werden Sie feststellen können, wie dieser Gedanke im Körper, genauer gesagt in der Muskulatur, wirksam wird. Es kommt zu einem leichten Schwanken nach hinten, das meist durch eine Gegenbewegung wieder ausgeglichen wird. In seltenen Fällen gerät die Schwankung nach hinten gar so deutlich, dass sich die Versuchsperson spontan in den Sessel setzt.
OFT GEFRAGT: Probleme bei der Ruhe- und Schwere-Übung
• Ich habe nach der Übung Muskelkater. Was mache ich falsch?
Wenn Sie nach der Ruhe-und Schwere-Übung Muskelkater bekommen (obwohl Sie doch das Gegenteil erreichen wollten), kann das daran liegen, dass Sie zu aktiv (!) darum bemüht waren, den Arm schwer werden zu lassen. Bei diesem Versuch haben Sie so viel Spannung verursacht wie bei jeder anderen schweren Anstrengung auch. Und davon haben Sie jetzt Muskelkater.
Sie müssen also bei der Schwere-Übung darauf achten, Ihren Arm nicht bewusst schwer zu machen. Das geschieht von allein, wenn Sie sich vorstellen, dass er immer schwerer wird. Unter Umständen ist Ihre Verspannung auch auf Ihre Haltung zurückzuführen. Wenn Sie falsch sitzen, verkrampfen sich die Muskeln ebenfalls – in diesem Fall brauchen Sie bei der nächsten Übungsrunde nur Ihre Haltung korrigieren (siehe dazu > bis > ).
• Ich kann mich gerade nachmittags nur schwer konzentrieren, weshalb mir eine Freundin Autogenes Training empfahl. Doch bereits nach der Ruhe- und Schwere-Übung war mein Nacken verspannt – von Entspannung keine Spur. Wie lässt sich das vermeiden?
Verspannungen im Nacken können daher kommen, dass Sie beim Üben den Kopf zu weit hinuntersinken lassen. Manch einer hat auch einen eher kurzen Hals, und der ist dann besonders schnell verspannt.
Sie können dieses Problem lösen, indem Sie in der Flegel-Haltung üben und dabei mit dem Gesäß auf dem Stuhl etwas weiter nach vorn rutschen, weil dann der Kopf nicht so leicht nach vorn fällt. Wird das Spannungsgefühl dadurch nicht verringert oder aufgehoben, halten Sie den Kopf senkrecht. Wenn Sie zu Hause üben, können Sie auch die Liegehaltung einnehmen, die ebenfalls sehr nackenfreundlich ist.
• Mich hat bereits die Ruhe- und Schwere-Übung scheinbar so entspannt, dass ich dabei eingeschlafen bin. Wie bleibe
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