Autogenes Training
ich wach?
Wenn Sie beim Training einschlafen, ist das keineswegs negativ zu beurteilen. Schließlich ist der Zustand während des Autogenen Trainings mit einer gewissen Müdigkeit und Schläfrigkeit gekoppelt, die bei der abendlichen Übung sogar zwanglos in den Schlaf übergehen. Sollte das Einschlafen jedoch als störend empfunden werden, wenn es beispielsweise gleich zu Beginn der Übung erfolgt, so schafft in der Regel der vor der Übung gefasste Vorsatz: »Ich führe meine Übung konsequent bis zum Ende durch« leicht Abhilfe.
• Mir ist während der Übung schwindlig geworden. Was stimmt nicht?
Das bei den Übungen des Autogenen Trainings sehr selten auftretende Schwindelgefühl können Sie abfangen, indem Sie sich nach der Übung kurz hinlegen und die Beine hochlagern (zum Beispiel auf ein dickes Kissen, auf einen Polsterhocker oder auf die Armlehne des Sofas).
Der Grund für das Schwindelgefühl: Wenn Sie Ihren Organismus ruhig stellen, also das unwillkürliche Nervensystem von aktiv auf passiv umstellen, kann das natürlich auch Nebenwirkungen mit sich führen. Sei es, weil Ihr Nervensystem besonders sensibel reagiert oder weil Sie sich besonders gut konzentrieren können.
Auch wenn die Übung zu sehr ausgedehnt wird, überwiegen die Nebenwirkungen. Achten Sie also genau auf die Zeit. Wenn jemandem schwindlig wird, liegt das meistens daran, dass er länger als die empfohlenen zwei Minuten in der Übung konzentriert war. Denken Sie deshalb beim nächsten Mal daran: Keine Übung länger als zwei Minuten!
• Nach dem Üben ist in meinem Arm ein unangenehmes Schwere-Gefühl zurückgeblieben. Was kann ich dagegen tun?
Wenn nach der Schwere-Übung ein unangenehmes Schwere-Gefühl im Arm zurückbleibt, haben Sie möglicherweise die Übung nicht richtig zurückgenommen. Erinnern Sie sich: Haben Sie die Rücknahme in der richtigen Reihenfolge der Schritte gemacht (»Arme fest!«, »Tief ein- und ausatmen!«, »Augen auf!«)?
Viele Menschen machen den Fehler, bei der Rücknahme als Allererstes die Augen zu öffnen. Diese kleine Bewegung ist bei vielen beinahe schon ein Reflex. Wenn auch Sie dazu neigen, müssen Sie diesen Reflex bewusst unterdrücken.
Lesen Sie das Kapitel über die Rücknahme noch einmal genau durch. Denn wenn Sie alle Punkte Schritt für Schritt und in der richtigen Reihenfolge durchführen, ist das Schwere-Gefühl bestimmt verschwunden.
• Mein Arm wurde schwer und warm zugleich. Ist das richtig?
Das vorzeitige Auftreten eines Wärme-Gefühls im Übungsarm ist eine Begleiterscheinung, die durchaus auftritt und physiologisch zu erklären ist.
Dennoch ist es zu diesem Zeitpunkt besser, die Wärme nicht weiter zu beachten und sich ganz speziell auf die Schwere zu konzentrieren. Das Erlernen des Autogenen Trainings wird gerade in der Anfangsphase durch eine derartige, in kleine Schritte gegliederte Vorgehensweise erleichtert. Sie erkennen so genau, welche Fortschritte Sie machen, und wissen, welche Übung Sie bereits sehr gut beherrschen und welche weniger.
• Ich spüre die Schwere nicht nur im Arm, sondern im ganzen Körper. Mindert das den Erfolg der Übung?
Dieses als überstürzte Generalisation zu bezeichnende Phänomen tritt vor allem bei sportlich durchtrainierten Menschen auf. Breitet sich das Schwere-Gefühl bereits jetzt über den ganzen Körper aus, ist es ratsam, die Übung langsam und Schritt für Schritt aufzubauen – so wird das (meditative) Denken durch die Übung besser geschult.
Andererseits sollten gerade sehr gewissenhafte Menschen in der Übung weiter fortfahren, auch wenn sie noch nicht das Gefühl einer hundertprozentigen Schwere-Realisation im Arm haben.
• Ich kann mich nicht auf die Übung konzentrieren. Wie kann ich meine Gedanken besser lenken?
In dieser Klage liegt der häufigste Fehler zugrunde, den Sie beim Autogenen Training machen können: Man übt zu selten und versucht dann, dieses Versäumnis durch längeres Üben auszugleichen. Länger als zwei Minuten aber kann und soll man sich nicht so intensiv konzentrieren, wie es diese Methode verlangt. Sonst wandern die Gedanken einfach ab. Seien Sie also ein bisschen konsequenter – es ist zu Ihrem eigenen Besten. Üben Sie dreimal täglich, dafür aber wirklich nur jeweils zwei Minuten. Bleiben Sie dabei, auch wenn sich der gewünschte Effekt nicht so rasch einstellt, wie Sie gehofft hatten. Sie werden bald sehen, wie sich das Autogene Training immer mehr auf Ihr Wohlbefinden auswirkt.
• Ich
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