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Titel: Autor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Aufmerksamkeit auf sich gelenkt haben. Es sei denn...
    Der Verdacht wurde stärker.
    Kessler könnte als Lockvogel fungiert haben, um Vater und Sohn voneinander zu trennen.
    Natürlich gab es auch noch eine andere Erklärungsmöglichkeit, die jedoch Pendletons Befürchtungen keineswegs zu verscheuchen vermochte. Jemand anderer könnte Kessler abgemeldet haben - nicht nur aus dem Hotel, sondern für immer. Um weiteren Schrecken zu verbreiten. In diesem Fall, schoß es Pendleton durch den Kopf, konnte logischerweise das nächste Opfer kein anderer sein als...
    Er selbst.
    Von diesem Punkt an ließ er sich nur noch von professioneller Routine leiten. Er holte die Pistole seines Vaters aus einer Schublade und vergewisserte sich, daß sie geladen war, um dann in sein Zimmer zu gehen und seine eigene Pistole zu holen. Darauf durchsuchte er das Haus noch einmal bis in die hintersten Winkel - diesmal nicht nach seinem Vater, sondern nach einem Eindringling.
    Das Telefon klingelte. Er eilte an den Apparat und nahm in der Hoffnung, es könnte sein Vater sein, den Hörer ab. Im gleichen Augenblick hängte der Anrufer wieder ein.
    Seine Muskeln verkrampften sich. Verwählt? Oder ein Versuch des Feinds herauszufinden, ob er zu Hause war?
    Er mußte vom Schlimmsten ausgehen. Rasch schlüpfte er aus seinem Jogginganzug und zog statt dessen warme Kleidung für einen längeren Aufenthalt im Freien an. Die Dämmerung warf lange Schatten. Er ging aus dem Haus und schlich zu einer naheliegenden Anhöhe, von der er jeden Zugang zu dem Gebäude im Auge hatte.
    Im Haus gingen automatisch die Lichter an. Das Telefon klingelte von neuem; er konnte es ganz schwach hören. Nach zweimaligem Läuten verstummte es. Vor Verlassen des Hauses hatte er den Anrufbeantworter eingeschaltet, der den Anrufer nun auffordern würde, eine Nachricht zu hinterlassen. Obwohl er sich nur zu gern vergewissert hätte, ob der Anruf von seinem Vater war, konnte er nicht riskieren, ins Haus zurückzukehren und den Anrufbeantworter abzuhören. Allerdings hatte er in weiser Voraussicht sein drahtloses Telefon mitgenommen; damit rief er nun den Apparat im Haus an und hörte gerade noch die letzten Worte der Anrufbeantworteransage. Doch danach ertönte nur ein leises Klicken. Wie bereits zuvor hatte der Anrufer aufgehängt.
    Ein Polizeiauto fuhr auf das Haus zu. Vielleicht wollten sie ihn wegen des Feuers im Laden sprechen. Vielleicht war es aber gar kein richtiges Polizeiauto. Ein Polizist klopfte an die Tür und versuchte sie zu öffnen; Pendleton hatte jedoch abgeschlossen. Danach ging der Polizist zum Hintereingang, klopfte, versuchte zu öffnen und fuhr wieder davon. Sonst näherte sich niemand mehr dem Haus.
    Sein Vater war verschwunden! Wie all die anderen Väter. Aber im Gegensatz zu den Söhnen jener Väter war Pendleton kein Amateur. Eiszapfen hatte ihn bestens ausgebildet. Eines Tages wird der Feind zurückkehren, hatte ihn sein Vater gewarnt.
    Das hatte er in der Tat wahrgemacht - und seinen Vater entführt.
    Jetzt bin ich an der Reihe, dachte Pendleton verbissen. Er hatte den Auftrag, den ihm die Söhne der anderen Väter angeboten hatten, nur abgelehnt, weil er keinerlei Aufmerksamkeit auf seinen Vater hatte lenken wollen. Aber darauf kam es nun nicht mehr an. Ich werde es tun, dachte er. Allerdings handelt es sich dabei um keine berufliche Angelegenheit, sondern um eine höchst persönliche...
    Wenn mein Vater bis morgen nicht wieder aufgetaucht sein sollte, dann werde ich es euch Schweinen nach vierzig Jahren endlich doch noch zeigen!
    Für Eiszapfen!
    Für mich!
Die Rückkehr des Kriegers
    1
    Im Norden von Beersheba, Israel. Auf das plötzliche Knattern von Gewehrfeuer hin warf Saul seine Schaufel zu Boden, packte sein Gewehr und kletterte aus dem Bewässerungsgraben. Er hatte seit Tagesanbruch auf dem Feld gearbeitet und, unter den stechenden Sonnenstrahlen heftig schwitzend, das Bewässerungssystem erweitert, das er vor drei Jahren angelegt hatte, als er sich in dieser Siedlung niedergelassen hatte. Seine Frau Erika war damals schwanger gewesen, und entsprechend stark war ihrer beider Bedürfnis, sich aus dem hektischen Weltgetriebe und vor allem ihrem gefahrenreichen Beruf zurückzuziehen. Natürlich war ihnen dabei bewußt gewesen, daß sie damit ihrer Vergangenheit nicht wirklich würden entfliehen können, aber allein die Illusion des Aussteigens hatte für sie einen großen Fortschritt bedeutet. In diesem abgelegenen Dorf, in dem selbst der

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