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Titel: Autor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Konflikt zwischen Juden und Arabern in weite Ferne gerückt schien, hatten sie für sich und ihren kleinen Sohn Christopher Eliot Bernstein-Grisman, der wenig später geboren worden war, ein Heim geschaffen.
    Die anderen Dorfbewohner hatten sich über den ungewöhnlichen Namen des Jungen mit Verwunderung geäußert. »Halb jüdisch, halb christlich? Und weshalb der Bindestrich am Ende?«
    Bernstein war Erikas Nachname, Grisman Sauls. Christopher war sein bester Freund und Blutsbruder gewesen; gemeinsam waren sie in einem Waisenhaus in Philadelphia groß geworden. Ihr Pflegevater war Eliot gewesen, ein unscheinbarer Mann mit traurigen Augen, der stets einen schwarzen Anzug mit einer Rose im Knopfloch trug; er war der einzige Mensch, der Chris und Saul so etwas wie Liebe entgegengebracht hatte, und er war es auch, der sie für den Geheimdienst angeworben und zu Spezialagenten hatte ausbilden lassen. Am Ende war ihr Pflegevater dann ihr Feind geworden. Chris war durch ihn ums Leben gekommen, worauf Saul Eliot getötet hatte.
    Die Verbitterung über diesen Verrat war das Hauptmotiv für Sauls Rückzug aus der Welt gewesen. Doch die Liebe zu seinem Blutsbruder und - trotz allem - auch zu seinem Pflegevater hatte ihn veranlaßt, seinen Sohn nach ihnen, den beiden wichtigsten Männern in seinem Leben, zu nennen. Voller Verständnis hatte Erika sich damit einverstanden erklärt
    - Erika, großgewachsen und schlank, die mit ihren hohen Backenknochen und dem langen schwarzen Haar wie ein Fotomodell aussah und doch gleichzeitig eine bestens ausgebildete Geheimagentin war.
    Beim Knattern des Gewehrfeuers krampfte Sauls Magen sich schmerzhaft zusammen. Sein erster Gedanke galt seinem Sohn, als er in panischer Hast auf das Dorf zustürzte. Sein zweiter galt Erika, die den Jungen ebenso wirkungsvoll beschützen würde wie er. Und sein dritter Gedanke war, daß er nicht ruhen würde, bis er sich an den Mördern gerächt hatte, falls seiner Frau oder seinem Sohn etwas zugestoßen sein sollte.
    Seine alten Kämpferinstinkte erwachten schlagartig wieder zu neuem Leben, obwohl sie seit seiner Ankunft in Israel brachgelegen waren. Er sprang über eine Steinmauer und näherte sich dem Dorf. Im Laufen überprüfte er, ob die Waffe geladen war. Als er Schreie hörte, entsicherte er das Gewehr und ging hinter einem Haufen Steine in Deckung.
    Die Schüsse wurden lauter und häufiger. Und dann sah er die fremden Männer in arabischer Kampfausrüstung. Von geschützten Standorten aus feuerten sie auf die Häuser im Zentrum der Siedlung. Verzweifelte Frauen zerrten ihre Kinder von den Straßen in den Schutz ihrer Behausungen. Ein alter Mann sank zu Boden und wurde von der Wucht mehrerer Einschüsse durch den Staub gerollt, bevor er ein kleines Mädchen hatte erreichen können, das starr vor Schreck mitten auf der Straße stehengeblieben war. Plötzlich sank das Mädchen getroffen nieder. Ein Eindringling warf eine Handgranate durch das offene Fenster. Die Explosion spie Rauch und Trümmer ins Freie. Eine Frau schrie auf.
    Saul legte sein Gewehr an. Er zählte sechs Eindringlinge, doch die Stärke des Feuers verriet ihm, daß auf der anderen Seite des Dorfes noch mindestens sechs weitere Schützen postiert sein mußten. Plötzlich mischte sich das deutlich unterscheidbare Knattern der M-16 Schnellfeuergewehre, mit denen Saul den jungen Männern des Dorfes zu schießen beigebracht hatte, unter das Feuer der Angreifer.
    Ein Angehöriger des Überfallkommandos fiel; sein Rücken färbte sich rot. Die fünf übrigen Angreifer nahmen darauf eine Wellblechhütte, aus der die tödliche Salve gekommen war, unter massiven Beschuß. Die Hütte erzitterte unter der Wucht der Einschläge. Die M-16 verstummte.
    Dafür fielen nun andere Gewehre aus den umliegenden Häusern ein. Ein weiterer Angreifer sank blutüberströmt nieder. Saul nahm einen Eindringling ins Visier, drückte ab und der Mann sank mit zerschmettertem Rückgrat zu Boden. Nachdem er einen zweiten Mann mit einem Schuß in den Kopf getötet hatte, sprang er hinter dem Steinhaufen vor und rannte auf die Häuser zu.
    Saul erschoß im Laufen noch einen weiteren Feind. Der einzige noch verbleibende Araber sah sich kurz um und rannte schließlich auf eine niedrige Steinmauer zu, um jedoch abrupt stehenzubleiben, als dahinter Sauls Lieblingsschüler auftauchte und dem Mann mitten ins Gesicht schoß.
    Im Schutz von Gräben und Mauern rannte Saul auf die andere Seite der Siedlung. Aus den Augenwinkeln

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