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Titel: Autor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Bedrohung, daß auch sein Vater verschwinden könnte wie die anderen. Eiszapfen mußte unbedingt gewarnt werden.
    Doch als er ihn von einer Telefonzelle unweit des Botanischen Gartens anzurufen versuchte, hatte er ihn weder im Surf-Shop noch in dem Haus am Meer erreichen können, das er gemeinsam mit seinem Vater bewohnte. Er versuchte sich diesen ungewöhnlichen Umstand damit zu erklären, daß der Verkäufer den Laden früher als gewohnt geschlossen hatte, obwohl das noch nie vorgekommen war. Er versuchte sich einzureden, daß sein Vater noch am Strand war, obwohl er sich sonst die Fünf-Uhr-Nachrichten eigentlich nie entgehen ließ. Unterwegs hatte er dann noch einmal im Laden anzurufen versucht; diesmal schaltete sich eine automatische Ansage ein, derzufolge die Leitung unterbrochen war. Sein Magen fühlte sich an, als wäre er mit unzähligen Glassplittern angefüllt.
    Als er den Fuß des Abhangs erreichte, wischte er sich den Schweiß aus den Augen und starrte blinzelnd zu den Häusern hinüber, die sich den Strand entlangzogen. Normalerweise hätte er von dieser Stelle den Surf-Shop unter den Schnellimbissen, Boutiquen und Souvenirläden problemlos ausmachen können. Doch in diesem Moment war er hinter hektischem Getriebe verborgen. Polizeiautos, Feuerwehrfahrzeuge, eine dicht gedrängte Schar Schaulustiger, schwarzer Rauch.
    Sein Puls raste in seinen Ohren, als er sich durch die Menge der Schaulustigen einen Weg zu den verkohlten Überresten seines Ladens bahnte. Sanitäter trugen eine mit einem Tuch bedeckte Leiche auf einen Krankenwagen zu. Pendleton duckte sich unter einem Polizisten hindurch, der ihn mit einem lauten Schrei vergeblich zurückzuhalten versuchte, riß das Tuch vom Gesicht der Leiche. Die entstellten Züge des Toten erinnerten an eine grausige Mischung aus geschmolzenem Wachs und angebranntem Fleisch.
    Ein anderer Polizist versuchte ihn zurückzureißen, aber Pendleton stieß ihn weg und griff nach der linken Hand des Toten. Obwohl die Finger durch die Hitzeeinwirkung schrecklich versengt waren, stand doch außer Zweifel, daß der Tote keinen Ring trug. Pendletons Verkäufer war nicht verheiratet gewesen, wogegen sein Vater, obwohl längst verwitwet, stets seinen Ehering trug.
    Nun widersetzte Pendleton sich nicht mehr länger dem Zugriff der Polizisten, die ihn von der Bahre wegzerrten. »Ich dachte, es wäre mein Vater.«
    »Gehören Sie hierher?« fragte ein Polizist.
    »Der Laden gehört mir. Mein Vater. Wo ist...?«
    »Wir haben nur ein Opfer gefunden. Falls es sich dabei nicht um Ihren Vater handelt...«
    Pendleton riß sich los und zwängte sich durch die Menge. Er mußte nach Hause! Der Rauch stach in seinen Lungen, als er an einem Polizeiauto vorbeirannte, zwischen den Häusern hindurchstürmte und eine sandige Böschung hinaufhastete. Jetzt erst wich der Geruch von verbranntem Fleisch aus seiner Nase. Statt dessen machte sich in seinem Mund der Geschmack von Kupfer breit.
    Das Haus lag in knapp fünfhundert Metern Entfernung auf einer Klippe - ein modernistischer Bau aus Glas und Redwood, umgeben von windzerzausten Bäumen. Erst jetzt, während er auf das Haus zurannte, wurde er sich der Gefahr bewußt, in der er vielleicht selbst schwebte.
    Ihrer ungeachtet, stürmte er durch den Hintereingang ins Haus, um gleichzeitig angespannt nach den Stimmen aus dem Fernseher in der Küche zu lauschen, wo sein Vater immer bei einem Glas Wein die Nachrichten hörte, während er das Abendessen zubereitete. Kein Laut drang aus der Küche. Der Herd war kalt.
    Er rief nach seinem Vater, ohne eine Antwort zu erhalten; er durchsuchte das Haus nach ihm, ohne eine Spur von ihm zu entdecken.
    Im Schlafzimmer seines Vaters schlug er fieberhaft im Telefonbuch blätternd, die Nummer des Captain Cook Lodge nach, um sie dann unverzüglich zu wählen. »Stellen Sie mich bitte zu Mr. Kesslers Zimmer durch.«
    »Einen Moment bitte... Tut mir leid, Sir. Mr. Kessler hat das Hotel bereits verlassen.«
    »Aber das ist doch unmöglich! Wann!«
    »Lassen Sie mich kurz nachsehen, Sir... heute nachmittag, gegen sechzehn Uhr.«
    Schaudernd legte Pendleton den Hörer auf die Gabel zurück. Er hatte sich um vier mit Kessler getroffen. Hatte er demnach zu diesem Zeitpunkt im Hotel sein Zimmer schon aufgegeben?
    Stand Kessler in Zusammenhang mit dem Verschwinden seines Vaters? Nein. Das hätte keinen Sinn ergeben. Wenn Kessler etwas damit zu tun gehabt hätte, würde er ihn nicht um ein Treffen gebeten und damit seine

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