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Titel: Autor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Finger bewegte sich auf den Auslöseknopf der Fernsteuerung zu.
    Selbst jetzt wäre Eiszapfen vielleicht noch nicht zur Tat geschritten, wenn Seth ihn dabei nicht mit einem verächtlichen Blick bedacht hätte. Eiszapfen verlor jede Beherrschung. Er schnellte vor, knipste den Schalter der Fernsteuerung aus und riß Seth das Gerät aus der Hand. Das alles geschah mit solcher Schnelligkeit und Heftigkeit, daß er Seth dabei an einem Finger verletzte.
    Seths Miene verzerrte sich zu einer bedrohlichen Grimasse, als ein Blick auf seinen blutenden Finger fiel. »Geben Sie sofort die Fernsteuerung wieder her«, fuhr er Eiszapfen an.
    »Für's erste müssen wir von hier weg. Und unsere kleine Meinungsverschiedenheit können wir später immer noch austragen.«
    »Nein, das machen wir jetzt - auf der Stelle.«
    Mit einer blitzschnellen Bewegung hatte Seth eine Pistole gezogen. Obwohl sie mit einem Schalldämpfer versehen war, war die Druckwelle des Schusses im Innern des Citroen so heftig, daß Eiszapfen das Gefühl hatte, als schlüge ihm jemand mit den Handflächen gegen die Ohren. Sobald er die Waffe sah, hatte er sich zur Seite geworfen, so daß die Kugel, die eigentlich seine Brust hätte durchbohren sollen, seinen linken Oberarm durchschlug und in das Armaturenbrett krachte. Ungeachtet des betäubenden Schmerzes wirbelte Eiszapfen herum und stieß Seths Arm zur Seite, bevor dieser einen zweiten Schuß abfeuern konnte. Verzweifelt kämpften die beiden um den Besitz der Waffe.
    Eiszapfens Arm blutete heftig. Trotz aller Willenskraft war er mit seinem verwundeten Arm Seth nicht gewachsen. Unaufhaltsam bewegte sich der Lauf der Pistole auf Eiszapfens Gesicht zu.
    Wütend stieß Seth hervor: »Ich hätte dich schon längst umbringen sollen - genauso, wie ich deinen Vater unschädlich gemacht habe.«
    Eiszapfen starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an. »Du hast meinen Vater umgebracht?« Möglicherweise hatte Seth gehofft, Eiszapfen mit diesem Geständnis so weit aus der Fassung bringen zu können, daß er die Pistole endgültig auf ihn richten und abdrücken konnte. In diesem Fall hatte Seth sich allerdings getäuscht. Eiszapfens Widerstand war damit keineswegs gebrochen. Vielmehr stieß er einen wilden Schrei aus und rammte Seth mit einer plötzlichen übermenschlichen Kraftanstrengung die Pistole ins Gesicht, so daß der Schalldämpfer heftig gegen dessen Stirn schlug. Für einen Moment verschwamm Seth alles vor den Augen.
    Diese Gelegenheit nutzte Eiszapfen, um Seth mit der Faust ins Gesicht zu schlagen. »Du Schwein! Wieso hast du meinen Vater umgebracht?« Mit einem zweiten gezielten Hieb schlug Eiszapfen Seth die Lippen blutig. »Sag schon!« Er riß Seth die Pistole aus der Hand. Als er eben seinen Zeigefinger um den Abzug krümmen wollte, hielt hinter dem Citroen ein Taxi. Beide Türen flogen auf, und der Mann und die Frau, die Eiszapfen im Park gesehen hatte, sprangen heraus.
    Diese kurze Ablenkung nutzte Seth, um Eiszapfen einen Hieb in die Magengrube zu versetzen. Im Vornübersacken spürte Eiszapfen, wie Seth ihm die Pistole zu entreißen versuchte. Er bekam sie jedoch nicht zu fassen, so daß sie zu Boden fiel. Währenddessen rannten der Mann und die Frau auf den Citroen zu. Eiszapfen handelte jetzt rein instinktiv. Er wirbelte herum, riß die Fernsteuerung vom Vordersitz, stieß die Beifahrertür auf und stürzte davon. Sein verletzter Arm schmerzte schrecklich. Er hörte einen dumpfen Knall. Ein Fenster zersplitterte. Schreiend stoben die Passanten in der Nähe auseinander.
    6
    Als Drew den grauen Citroen ein Stück vor ihnen am Straßenrand hatte stehen sehen, rief er dem Taxifahrer zu, dahinter anzuhalten. Durch das Rückfenster des Citroen konnte er zwei Männer erkennen, die miteinander kämpften. Erst dachte er, einer von ihnen wäre Pater Dusseault, der inzwischen wieder so weit zu sich gekommen war, daß er sich zu befreien versuchte. Doch dann sah er das blonde und das rote Haar der beiden Männer, die offensichtlich erbittert um den Besitz einer Schußwaffe rangen, und schloß daraus, daß Eiszapfen und Seth sich gegenseitig umzubringen versuchten.
    Sie waren so sehr miteinander beschäftigt, daß sie nichts von dem wahrnahmen, was um sie herum vorging. Drew konnte davon ausgehen, daß sie auf Arlene und ihn erst aufmerksam werden würden, wenn es bereits zu spät war. Kaum hatte das Taxi angehalten, sprang Drew, gefolgt von Arlene, aus dem Wagen und rannte auf den Citroen zu.
    In diesem Augenblick

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