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Titel: Autor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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seinen Willen, so daß die Pistole scheppernd zu Boden fiel. Doch war er noch imstande, mit seinem linken Arm den Fernauslöser an seine Brust zu pressen und schneller als zuvor weiterzulaufen. Der Blutverlust begann ihn jedoch zusehends zu schwächen. Ihm verschwamm alles vor den Augen. Seine Knie wurden weich. Er hatte das leise Plopp von Seths Schalldämpfer Pistole nicht gehört und er rechnete auch nicht damit, den nächsten Schuß zu hören, auch wenn für ihn außer Zweifel stand, daß Seth jetzt auf seine Beine zielen würde.
    Ich biete ihm ein zu gutes Ziel. Ich muß runter von der Straße und irgendwo Deckung suchen.
    Rechts vor sich sah Eiszapfen ein großes Gebäude aufragen, dessen Schatten die Straße verdunkelte. Eine Kirche! Taumelnd eilte er darauf zu. In diesem Moment feuerte Seth einen Schuß ab, der jedoch Eiszapfens Beine verfehlte und vor ihm in das Pflaster des Gehsteigs schlug.
    Eiszapfen wurde bewußt, daß er ein zu gutes Ziel abgegeben hätte, wenn er die breite Eingangstreppe der Kirche hinauf gerannt wäre. Mit schweißüberströmtem Gesicht lief er weiter, um an der nächsten Kreuzung erneut nach rechts abzubiegen.
    Und in dieser Straße entdeckte er einen Seiteneingang der Kirche. Einem Schild zufolge handelte es sich dabei um die Basilika S. Clemente. In diesem Augenblick kam Seth um die Ecke und hob seine Waffe. In seiner Verzweiflung warf Eiszapfen sich in den schmalen Seiteneingang und stemmte sich mit aller Kraft gegen die Tür.
    Sie gab unter seinem Gewicht nach, und er taumelte ins Innere, wo er sofort versuchte, die Tür zu verriegeln, sie war jedoch nur mit einem Schnappschloß versehen. Er wirbelte herum und rannte weiter. Die Wände zierten Fresken von Christus und den zwölf Aposteln. Plötzlich tauchte hinter einer Säule ein Geistlicher auf und rief ihm zu, die Basilika wäre nach achtzehn Uhr für Besucher geschlossen. Eiszapfen lief an ihm vorbei, wobei er den Altar zu seiner Linken mehr ahnte als sah.
    Sein Plan war, sich in der Sakristei schräg vor ihm zu verbergen. Doch der Geistliche protestierte weiterhin lautstark gegen seine Anwesenheit in der Kirche. In diesem Augenblick flog hinter ihm die Seitentür auf.
    Eiszapfen mußte sich nach einem anderen Versteck umsehen, da der Geistliche Seth verraten hätte, wohin er sich geflüchtet hatte.
    Rechts neben dem Eingang zur Sakristei führte eine Treppe nach unten. Er hörte Seths rasche Schritte durch das Kirchenschiff hallen, als er darauf zustürzte. Möglicherweise hatte Seth ihn noch nicht entdeckt. Die frische Blutspur, die er hinter sich herzog, würde ihm jedoch keinesfalls entgehen.
    Er stöhnte nicht nur vor Schmerzen, sondern auch vor Verzweiflung laut auf. Die Treppe führte in einen langen Gang, und während Seths Schritte immer näher kamen, eilte Eiszapfen auf eine Tür auf der rechten Seite des Gangs zu. Er betrat eine Kapelle.
    Der Modergeruch von vierzehn Jahrhunderten stach in seine Nase. Ein paar schwache Lichter kämpften mühsam gegen das allgegenwärtige Dunkel an. Doch selbst diese Düsternis würde die Blutspur hinter ihm nicht verbergen können. Er hastete an verblichenen Fresken entlang; sie zeigten einen vornehmen Römer mit seinen Dienern, die alle von der Erscheinung eines Heiligen geblendet waren. Und hinter sich hörte er Seths Schritte.
    Er starrte zu einer Tür in der Wand zu seiner Linken hinüber. Wenn ich diese Tür erreiche, bevor Seth einen Schuß auf mich abfeuern kann, gelingt es mir vielleicht, ihm eine Falle zu stellen. Er ist sich seiner Sache zu sicher. Vielleicht rechnet er nicht mit einem Angriff meinerseits.
    Mach dir doch nichts vor. Du hättest doch gar nicht mehr die nötige Kraft. Und deine Pistole hast du verloren.
    Aber du hast ein Messer.
    Er zuckte heftig zusammen, als dicht neben ihm eine Kugel in die Wand schlug. Seths Schritte kamen unaufhaltsam näher. In diesem Moment lief auch der Geistliche in die Kapelle und schrie ihnen hinterher. Seth schoß ihn einfach nieder. Eiszapfens Kehle schnürte sich zusammen, als er den dumpfen Aufprall seines Körpers durch das düstere Gewölbe hallen hörte.
    Bevor Seth noch einmal auf Eiszapfen feuern konnte, hatte dieser die Tür erreicht. Dahinter tat sich eine weitere Treppe auf. Dicht neben ihm schlug eine Kugel in die Wand. Die Treppe führte noch tiefer hinab. Ihm blieb keine andere Wahl -er mußte weiter nach unten.
    Er erreichte einen Treppenabsatz, bog nach rechts um eine Ecke, passierte ein Schild mit der

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