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Titel: Autor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Schliche. Pater Dusseault gehört zwar der Bruderschaft vom Stein an, aber die Zielsetzungen des Ordens sind ihm zutiefst zuwider. Deshalb hat er seine Stellung innerhalb der Organisation dazu benutzt, diese, so gut es ging, zu sabotieren. Er hat nicht nur den Kardinal getötet, sondern nahm sich auch vor, die Kriegsverbrecher, denen der Kardinal geholfen hatte, ihrer gerechten Strafe zuzuführen.«
    »Wie wollte er das bewerkstelligen?«
    Nun ergriff Saul das Wort. »Pater Dusseault leitete sämtliche Informationen über diese Kriegsverbrecher an einen Mossad-Agenten weiter, dessen gesamte Familie im Konzentrationslager Dachau ums Leben gekommen war. Der Pater ging davon aus, daß ein Mann wie dieser Mossad-Agent aufgrund seiner schrecklichen Vergangenheit und seiner Ausbildung zum Agenten diese Kriegsverbrecher wesentlich schneller und wirkungsvoller ihrer gerechten Strafe überführen hätte können, als dazu die regulären Gerichte in der Lage gewesen wären.«
    »Sie sprechen zwar ständig von >gerechter Strafe««, warf Gallagher ein, »aber meinen Sie damit nicht in Wirklichkeit blutige Rache? Hat Pater Dusseault gehofft, der Mossad-Agent würde die Nazi-Kriegsverbrecher töten?«
    Saul nickte. »Was jedoch alles weitere betrifft, muß ich mich eher auf Vermutungen stützen. Jedenfalls gehe ich davon aus, daß der Mossad-Agent - sein Name ist übrigens Ephraim Avidan - zu der Überzeugung gelangte, daß er sein Vorhaben nicht ohne fremde Hilfe in die Tat würde umsetzen können. Vermutlich hat er Verbindung zu anderen Mossad-Agenten aufgenommen, die ebenfalls in einem Konzentrationslager waren. Diese Männer befanden sich bereits alle im Pensionsalter und viele von ihnen waren auch schon verwitwet. In Wien wurde Erika und mir von unserem Kontaktmann bei der Mossad eine Liste mit den Namen der Männer zugespielt, die Avidan für sein Vorhaben gewinnen konnte. Sie alle sind während der letzten paar Monate spurlos verschwunden.«
    »Sie sind verschwunden?« fragte Gallagher erstaunt. »Das hört sich ja an, als...«
    »Ich glaube, daß auch der Vater meiner Frau einer dieser Männer ist«, fiel ihm Saul ins Wort.
    Der Raum schien mit einemmal bedrückend eng.
    »Und was ist mit den zwei Männern, die Sie eben erwähnt haben - Seth und Eiszapfen?«
    »Die beiden sind Berufskiller. Söhne von gefürchteten Naziverbrechern. Ich nehme an, daß ihre Väter zu den Männern gehören, denen der Kardinal geholfen hat. Falls Avidans Team also bereits gegen ihre Väter vorgegangen ist, dürften Seth und Eiszapfen versucht haben, die Hintergründe dieser Vorfälle aufzudecken. Sie dürften herauszufinden versucht haben, wer hinter dem Ganzen steckt und warum. Offensichtlich sind sie dabei zu der Überzeugung gelangt, daß der verschwundene Kardinal eine wichtige Rolle gespielt haben muß. Für den Fall, daß sie herausgefunden hätten, weshalb der Kardinal verschwunden war, hätten sie auch in Erfahrung gebracht, weshalb die Nazi-Kriegsverbrecher nach so vielen Jahren plötzlich bedroht worden waren.«
    Gallagher deutete auf Arlene. »Und was haben Sie mit dieser Sache zu tun? Und wer ist Drew?«
    »Das waren fürs erste genug der Fragen«, unterbrach ihn Saul schroff. »Kümmern wir uns lieber um Erika. Wir müssen ihr endlich diese verdammte Bombe abnehmen.«
    Schon nach Seths Anruf hatte Saul Arlene gebeten, eine Zange zu besorgen, um Erika die Sprengladung abnehmen zu können. Arlene holte die Zange nun aus ihrer Handtasche und gab sie Saul.
    Saul setzte sie an dem Metallgürtel um Erikas Taille an, um jedoch im letzten Moment innezuhalten. »Arlene, vielleicht sollten Sie lieber mit Gallagher und dem Pater den Raum verlassen, falls dieses verfluchte Ding in die Luft fliegt.«
    »Wenn Sie das für möglich halten, sollten Sie vorläufig lieber gar nichts unternehmen.«
    Saul schüttelte den Kopf. »Sie haben doch selbst gesagt, daß Drew die Verfolgung von Seth aufgenommen hat. Gesetzt den Fall, er befindet sich noch nicht außer Funkreichweite, könnte Seth die Bombe über die Fernauslösung noch immer zünden.«
    »Vielleicht sollten wir tatsächlich am besten alle hier verschwinden«, schlug Gallagher vor. »Ich könnte einen unserer Sprengstoffexperten kommen lassen.«
    »Bis der Mann hier eintrifft, könnte es längst zu spät sein.« Saul untersuchte die Kabel, die an Gürtel und Sprengstoffbehälter befestigt waren. »Es sei denn... doch, es könnte klappen.« Er trat an die Kommode und zog den Stecker der Lampe

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