Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Autor

Autor

Titel: Autor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
Vom Netzwerk:
ein«, fuhr Gallagher dazwischen. »So etwas zu versprechen, steht Ihnen nicht zu.«
    Saul wirbelte herum. »Ich werde diesem Mann alles versprechen, solange ich nur von ihm erfahre, was ich wissen will. Ich habe Ihnen doch von Anfang an klargemacht, daß diese Angelegenheit rein persönlich ist. Allerdings geht es inzwischen nicht mehr nur um meinen Schwiegervater, sondern auch um meine Frau. Wenn sie erfährt, was ihr Vater vorhat, wird sie mir nie verzeihen, wenn ich nicht alles daransetze, ihn von seinem Vorhaben abzubringen. Versuchen Sie mich daran zu hindern,' und ich werde...«
    »Ach ja? Was wollen Sie dann tun?« fiel ihm Gallagher ins Wort. »Und was würde dann aus Ihnen werden? Etwa ein Ebenbild Ihres Schwiegervaters?«
    Die Richtigkeit dessen, was Gallagher entgegnet hatte, ließ Saul innehalten. Doch seine Zuneigung zu Erika gab ihm die Kraft, seinen Standpunkt zu verteidigen. »Das wäre keinesfalls dasselbe. Ich lasse mich in meinen Handlungen nicht von Haß leiten, sondern von Liebe.«
    »Um so schlimmer.«
    »Sie müssen mir verzeihen. Ich wollte Ihnen nicht drohen. Aber Sie müssen auch meinen Standpunkt verstehen.« Saul beugte sich wieder über Eiszapfen. »Sagen Sie mir, was ich wissen muß. Reißen Sie sich zusammen. Sie müssen am Leben bleiben. Man wird Sie in Frieden lassen, und andernfalls werde ich selbst um den Preis meines Lebens alles tun, um Sie zu beschützen.«
    »Das nenne ich ein Versprechen«, murmelte Eiszapfen.
    »Aber Sie können darauf zählen.«
    Eiszapfen befeuchtete mit der Zunge seine trockenen Lippen. »Was... wollen Sie wissen?«
    »Während der Fahrt hierher haben Sie gesagt, daß Halloway in der Nähe von Toronto lebt - in Kitchener. Und jetzt versuchen Sie sich zu konzentrieren: Wie komme ich an Halloway heran? Wo ist...?«
    »In Kitchener.« Eiszapfens Stimme war kaum hörbar. Die Worte kamen abgehackt und röchelnd über seine Lippen. »Er lebt...«, ein mühsames Schlucken, »... etwas außerhalb von Kitchener. Highway vierhunderteins... westlich von Toronto... achtzig Kilometer... Ausfahrt...«
    Saul prägte sich jedes Wort genauestens ein.
    12
    Mitternacht. Auf dem Mittelmeer. Südlich von Kreta, vor der libyschen Küste. Der Kapitän des Frachters Medusa wußte nicht recht, was er von dem Signal halten sollte, das an Steuerbord aus dem Dunkel zu ihm herüberblinkte. Das Treffen mit dem libyschen Frachter war für drei Uhr früh vereinbart, doch jetzt war es erst Mitternacht, und man hatte ihn nicht über eine Änderung des Zeitplans informiert. Um zu verhindern, daß jemand von der Übergabe der illegalen Waffenlieferung erfuhr, hatte sowohl die Medusa als auch der libyische Frachter seit dreiundzwanzig Uhr Funkstille eingehalten. Falls es also doch noch zu einer Änderung des zeitlichen Ablaufs gekommen sein sollte, hätte keine Möglichkeit mehr bestanden, den Kapitän der Medusa davon in Kenntnis zu setzen. Jedenfalls stimmte das Signal genau mit dem vereinbarten Erkennungscode überein, daher ordnete der Kapitän an, den entsprechenden Antwortcode zu senden. Nach kurzem Warten kam von den Libyern erneut das richtige Signal zurück. Je früher die Medusa ihre heiße Fracht loswurde, um so besser.
    Nach wenigen Minuten tauchte die Silhouette eines Schiffs aus dem Dunkel auf und drehte neben der reglos im Wasser liegenden Medusa bei. Von dem anderen Schiff wurden mehrere Boote zu Wasser gelassen. Als sie auf die Medusa zutuckerten, erteilte der Kapitän seinen Männern Anweisung,
    Strickleitern über die Bordwand zu hängen und die nötigen Vorbereitungen zum Löschen der Fracht zu treffen.
    Die Motorbarkassen legten an der Bordwand der Medusa an. Männer kletterten die Strickleitern hoch. Das Willkommenslächeln des Kapitäns verflog jedoch sofort wieder, als er sah, daß diese Männer Gesichtsmasken trugen und die Besatzung der Medusa mit vorgehaltenen Maschinenpistolen zwangen, in die Rettungsboote zu steigen. Dem Kapitän wurde von hinten ein Schlag mit einer Pistole versetzt, worauf er bewußtlos zu Boden sank.
    Als er in einem Rettungsboot wieder zu sich kam, konnte er nur noch sehen, wie die Medusa mit ihrer geheimen Fracht im Wert von hundert Millionen Dollar in die Nacht davondampfte. Im Kielwasser des Frachters folgte ein Schnellboot, das der Kapitän der Medusa aufgrund einer geschickt angebrachten Attrappe im Dunkel fälschlicherweise für ein Frachtschiff gehalten hatte. Er ging davon aus, daß das Überfallkommando nun auch auf dem Deck der

Weitere Kostenlose Bücher