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Titel: Autor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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an mehreren Stellen sorglos über die Terrasse verstreut schien. Doch weshalb hätte der Inhaber eines solchen Millionenbesitzes gerade an dieser Stelle sparen sollen, während das Haus und der Park sonst hervorragend in Schuß gehalten waren? Weshalb diese Schlamperei inmitten der ansonsten peniblen Ordnung? Die Antwort hierfür lag auf der Hand. Jede Steinplatte der Terrasse ruhte auf einem separaten Drucksensor. In dem Augenblick, in denn ein Eindringling seinen Fuß auf eine Steinplatte setzte, gab es im Haus Alarm.
    Eiszapfen hielt nach einem Baum Ausschau, über dessen Äste er in eines der Fenster im Obergeschoß hätte klettern können. Als er keinen entdeckte, sah er sich nach einem Geräteschuppen um, in dem es vielleicht eine Leiter gab, die er von der Balustrade der Terrasse auf das Fenstersims eines im Dunkeln liegenden Raums hätte legen können, um dann auf der Leiter über die Steinplatten zu kriechen.
    Eiszapfen schlich von der Terrasse fort.
    »Haben Sie richtig gemacht«, ertönte hinter ihm eine Stimme.
    Eiszapfen wirbelte herum.
    »Ich meine, wegen der Terrasse.« Die Stimme klang neutral und emotionslos. Sie kam aus dem offenen Fenster des vor dem Haus geparkten Cadillac. »Das hatte ich auch gehofft. Ich muß gestehen, daß ich ziemlich enttäuscht gewesen wäre, wenn Ihre Fähigkeiten Ihren Ruf Lügen gestraft hätten.«
    Eiszapfen duckte sich und wollte flüchten.
    »Sie haben von mir nichts zu befürchten.« Die Beifahrertür des Cadillac ging auf, und ein großer, schlaksiger Mann stieg aus. »Sehen Sie. Ich habe nichts zu verbergen. Ich hege keinerlei feindliche Absichten gegen Sie.« Der Mann trat in den Lichtkegel des Spotlights an der Vorderseite der Villa. Gleichzeitig streckte er seine Arme von sich. Er trug einen grauen Anzug und hatte ein schmales Gesicht mit scharfer Nase und dünnen Lippen. Seine Augenbrauen waren so gut wie nicht zu sehen. Sein rotes Haar hob sich deutlich von seiner hellen Haut ab.
    Die Tür, die auf die Terrasse führte, flog auf. »Ist er da? Pendleton, sind Sie's?« Der Mann im Trainingsanzug streckte seine Hand nach einem Schalter aus, um die Alarmanlage auszuschalten, bevor er auf die Terrasse hinaustrat. »Pendleton? Eiszapfen?«
    Einen Augenblick lang sah Eiszapfen sich schon in das Dunkel hinter dem Swimmingpool davonstürzen und die Böschung hinunter auf den Zaun und die Bäume zulaufen.
    Statt dessen richtete er sich nun zu voller Größe auf. »Nein, ich bin nicht Eiszapfen, nur sein Sohn.«
    »Ja, sein Sohn!« sagte der Mann auf der Terrasse. »Und dieser Mann«, er deutete auf den Cadillac, »ist Seth - oder genauer: Seths Sohn. Ich für meine Person bin unter dem
    Namen Halloway bekannt. Ich bin der Sohn des Malers.«
    Hatte ihn schon der Deckname >Maler< aufhorchen lassen, so war Eiszapfen bei der Nennung des Namens Seth zusammengezuckt, als wäre er von einem Schuß getroffen worden. Er starrte den schlaksigen, blassen Mann neben dem Cadillac unverwandt an. Seths grauer Anzug paßte genau zu seinen Augen, die selbst in der scheinwerfererhellten Nacht von auffallender Ausdruckslosigkeit waren.
    Aber Eiszapfen war letzten Endes weder an Seth noch an Halloway interessiert. Es kam nur auf eines an.
    Er wirbelte wieder zu Halloway herum, der auf der Terrasse stand. »Wo ist mein Vater?«
    »Es geht nicht nur um Ihren Vater«, entgegnete Halloway. »Auch mein Vater ist verschwunden.«
    »Und der meine ebenfalls«, fiel Seth ein.
    »Deshalb haben wir auf Sie gewartet.«
    »Wie bitte?«
    »Ja, wir haben gewartet, daß Sie hierherkommen würden -um uns zu helfen, unsere verschwundenen Väter zu finden. Wir hatten schon fast die Hoffnung aufgegeben, daß Sie noch auftauchen würden.« Halloway deutete auf das Haus. »Treten Sie doch ein. Wir haben einiges zu besprechen.«
    3
    Nachdem sie das Arbeitszimmer betreten hatten, schloß Halloway die Tür zur Terrasse, zog die Vorhänge zu und schaltete die Alarmanlage wieder ein. Der Blick von Eiszapfen fiel auf ein Landschaftsgemälde, das neben dem Schalter hing.
    »Von meinem Vater«, bemerkte Halloway dazu.
    Ähnlich farbenprächtige Bilder zierten auch die anderen Wände des Raums.
    Eiszapfen nickte. »Ich habe gehört, daß er ein hervorra-gender Maler war. Allerdings habe ich nie eines seiner Bilder gesehen.«
    »Wie sollten Sie auch? Seine frühen Werke wurden entweder gestohlen oder vernichtet. Obwohl später nie jemand eines seiner Bilder außerhalb dieses Hauses zu Gesicht bekam, ging er aus

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