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Titel: Autor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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er mit heftig aufflackender Wut, nicht hinreichend dafür entschädigt, daß er sich ihr, geschäftsbedingt, nicht in dem nötigen Maße widmen konnte? Waren ihre Uhr aus massivem Gold, ihre aus Frankreich importierten Modellkleider und ihr hunderttausend Dollar teurer italienischer Sportwagen etwa nichts?
    Sein Penis begann erneut zu versagen, und seine Frau stöhnte in wie es schien echter Enttäuschung auf. Schließlich war sie es gewesen, die den Vorschlag gemacht hatte, an diesem Nachmittag miteinander ins Bett zu gehen. Rosenberg fragte sich, ob seine Ehe wohl noch zu retten war.
    Der Anruf, zuckte es Rosenberg durch den Kopf. Wann würde dieser verfluchte Anruf endlich kommen? Dabei hatte er sich doch nur wegen der kostspieligen Bedürfnisse seiner Frau und wegen seines Wunsches, ihr zu imponieren, auf dieses enorme Risiko eingelassen, das mit dem Anruf in Zusammenhang stand.
    Doch welche Alternative hätte er gehabt? Sollte er seine Frau wegen ihrer Affäre zur Rede stellen? Falls die Sache publik wurde, hätte er sich ehrenhalber gezwungen gesehen, sich von seiner Frau scheiden zu lassen, was er nicht wollte. Seine Frau sah nicht nur umwerfend aus, sie stammte auch aus königlichem indianischem Geblüt. Abgesehen von seinem Stolz, mit ihr verheiratet zu sein, trug sie dazu bei, ihn wie einen richtigen Mexikaner erscheinen zu lassen. Aus diesem Grund hatte er sein schwarzgefärbtes Haar glatt nach rückwärts frisiert; seine Haut wirkte durch kosmetische Sonderbehandlungen dunkler, und auch seine Augen erschienen durch getönte Kontaktlinsen dunkler, als sie tatsächlich waren. Seine Frau war ein wesentlicher Bestandteil seiner Tarnung. Und was Esteban betraf, wußte Rosenberg seine Qualitäten als Leibwächter zu sehr zu schätzen, als daß er seine Dienste gerade in dieser kritischen Situation hätte missen wollen.
    Sein Penis begann sich wieder zu versteifen.
    In diesem Moment klingelte das Telefon. Er löste sich von seiner Frau und wälzte sich zum Nachttisch herum. »Hallo?«
    Die Männerstimme war nicht die Halloways, aber ihr haftete der unverkennbare Akzent von Süd-Ontario mit dem leicht schottischen Schnarren an. Rosenberg war sofort klar, daß Halloway erst einen Mittelsmann angerufen hatte, der wiederum über ein abhörsicheres Telefon ihm die Nachricht weitergab: »Ahorn.«
    »Chaparral.«
    »Halten Sie sich in vierzig Minuten für ein Gespräch bereit.« Ein leises Klicken beendete den Anruf.
    Gleichzeitig erleichtert und von neuer Nervosität geplagt, schloß Rosenberg die Augen. »Ich muß jetzt leider fort.«
    Seine Frau schmiegte sich an ihn. »Jetzt gleich?«
    »Ich habe in vierzig Minuten einen wichtigen Termin.«
    »Wie lange brauchst du, um dorthin zu kommen.«
    »Fünfundzwanzig Minuten.«
    »Zehn Minuten, um zu duschen und dich anzuziehen. Damit bleiben immer noch...«
    Fünf Minuten. Sie genügten.
    3
    Rosenberg wies seine drei Leibwächter an, im Wagen zu warten. Er selbst betrat ein baufälliges Haus, eilte die knar-zende Treppe hinauf und schloß die Tür eines Zimmers im ersten Stock auf.
    Der Raum war kaum größer als eine Besenkammer mit einem Fenster. Bis auf ein Telefon auf dem Fußboden und einen Aschenbecher auf dem Fensterbrett war er leer. Rosenberg hatte das Zimmer unter dem Namen Jose Fernandez gemietet. Er brauchte es nur, um von hier aus streng vertrauliche Ferngespräche führen zu können, ohne daß diese mit seiner Person in Verbindung gebracht werden konnten.
    Er wußte, daß Halloway in Süd-Ontario ein ähnliches >Telefonierzimmer< hatte. Sobald Halloway ihn über einen Mittelsmann auf den bevorstehenden Anruf hatte aufmerksam machen lassen, war auch er zu seinem Telefonierzimmer losgefahren. Rosenberg konnte das aus der Tatsache ersehen, daß er einen Mittelsmann eingeschaltet hatte; hätte er sich bereits an Ort und Stelle befunden, hätte sich diese Sicherheitsvorkehrung als überflüssig erwiesen. Die Lage hatte sich inzwischen also so weit verschärft, daß Halloway nicht mehr bereit war, unnötig Zeit zu vergeuden, indem er Rosenberg von seinem sicheren Apparat aus anrief, um dann zu warten, bis er, Rosenberg, in sein Telefonierzimmer fuhr. Durch die Einschaltung des Mittelsmannes hatte Halloway ihm signalisiert, daß selbst diese vierzig Minuten von entscheidender Bedeutung sein konnten.
    Rosenberg holte aus seinem Aktenkoffer ein elektronisches Gerät von der Größe eines Kofferradios hervor. Nachdem er es ans Netz angeschlossen hatte, sondierte er

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