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Titel: Autor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Suppe gekocht.«
    »Ich sterbe vor Hunger.«
    Er war bereits wieder soweit zu Kräften gekommen, daß er die Suppe allein essen konnte.
    »Was ist eigentlich gestern dort unten passiert?« fragte Erika nach einer Weile.
    »Ich habe sie alle drei getötet.«
    Die Frau erbleichte. Doch Erika nickte nur.
    Die Einzelheiten ersparte er den beiden Frauen. »Es gibt noch eine Menge zu tun.« Er kroch aus dem Schlafsack, wartete, bis der Schmerz in seinem Rücken nachließ und sein Gleichgewichtsgefühl zurückgekehrt war, dann richtete er sich vollends auf.
    Erika packte Sauls Kleider zusammen und händigte sie ihm zusammen mit dem Päckchen mit Avidans Tagebuch aus. Sie selbst nahm das Gewehr an sich. Nachdem sie sich vergewissert hatten, daß Heizofen, Lampe und Herd nicht mehr brannten, verließen sie die Höhle.
    Die Frau schloß die Tür. »Ich muß alles ersetzen, was wir aufgebraucht haben.«
    »Sie bekommen dafür Geld von uns«, erklärte Saul.
    »Nein. Sie haben mir schon genug gegeben. Damit meine ich nicht nur das Geld. Sie haben mir das Leben gerettet.«
    »Aber Ihr Leben wäre doch gar nicht in Gefahr gewesen, wenn wir nicht in Ihr Haus gekommen wären. Wir stehen nur um so tiefer in Ihrer Schuld.«
    Die grelle Sonne stach in ihre Augen, als sie im schmelzenden Schnee den Abstieg antraten. Saul wurde zunehmend unruhiger, je mehr sie sich dem Mann näherten, den er als ersten umgebracht hatte.
    Alles in ihm sträubte sich gegen das, was er nun tun mußte.
    Doch es mußte getan werden.
    »Wartet hier.«
    Während Erika zurückblieb, um die Frau abzulenken, stieg Saul weiter nach unten. Zögernd duckte er sich unter den tief herabhängenden Zweigen einer Fichte hindurch, wo der Mann lag, dem er das Rückgrat gebrochen hatte. Mit angehaltenem Atem zog er dem Toten den Ring vom Mittelfinger seiner linken Hand.
    In den großen, leuchtend roten Rubin waren ein Schwert und ein Kreuz eingraviert.
    Saul durchsuchte die Leiche gründlich, ohne jedoch mehr als einen Paß und eine Geldbörse zu finden. Der französische Paß war auf Jean Lapierre ausgestellt; vermutlich handelte es sich dabei um einen Decknamen. Die hinteren Seiten des Passes wiesen Einreisestempel für Österreich und die Schweiz auf. Durch dieselben Länder waren er und Erika gereist. Hatten ihn diese Männer bereits in dem Park in Wien angegriffen?
    Die Geldbörse enthielt Scheine verschiedener europäischer Währungen in einem Gesamtwert von tausend Dollar. Die zwei Kreditkarten und der französische Führerschein wiesen dieselben Unterschriften auf wie der Paß. Als Wohnort war eine Adresse in Paris angegeben. Ein Foto von einer attraktiven Frau mit einem netten kleinen Mädchen sollte vermutlich nur dazu dienen, diese perfekt gefälschten Papiere noch echter erscheinen zu lassen.
    Nach vierzigminütiger Suche fand Saul schließlich auch die anderen zwei Leichen. Er streifte ihnen ebenfalls die Ringe ab und sah sich ihre Pässe und Geldbörsen an. Allerweltsnamen. Adressen in Lyon und Marseille. Familienfotos. Die Papiere wirkten täuschend echt, waren aber mit Sicherheit gefälscht.
    Saul kehrte zu Erika und der Frau zurück, die sich auf einem von der Sonne aufgeheizten Felsen niedergelassen hatten. »Die Frage ist, ob wir die Leichen begraben sollen oder einfach liegen lassen?«
    Beunruhigt fragte die Frau: »Sie begraben? Aber weshalb...?«
    »Ihretwegen«, kam Saul ihrer Frage zuvor. »Damit Sie nicht in diese Sache verwickelt werden. Wie weit ist es von hier bis zum Hof? Eine Stunde? Wie die Höhle dort oben vermuten läßt, kommen hier öfter Bergsteiger vorbei. Sie werden die Leichen entdecken, und dann werden Sie ganz bestimmt von der Polizei verhört werden. Glauben Sie, Sie können der Polizei überzeugend klarmachen, daß Sie keine Ahnung von den Vorgängen hier oben haben?«
    »Wenn es sein muß, bin ich zu allem imstande.«
    »Das haben Sie tatsächlich bereits bewiesen. Aber überlegen Sie sich noch einmal in Ruhe, was ich gesagt habe. Sie müssen allerdings zu einer Entscheidung gelangen, bevor wir die Toten hier zurücklassen.«
    Zitternd stieß die Frau nach einer Weile hervor: »Ein Stück weiter oben gibt es eine Schlucht. Die Bergsteiger machen einen weiten Bogen um sie herum. Sie ist fast das ganze Jahr über mit Schnee gefüllt. Dort wird sie niemand finden.«
    »Sie brauchen uns nicht dabei zu helfen.«
    Die Frau machte keinerlei Anstalten zu widersprechen. Sie starrte lediglich zu der Schlucht hinauf.
    Saul warf Erika einen

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