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Avanias der Große

Avanias der Große

Titel: Avanias der Große Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Imran
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in Person. Er saß immer noch regungslos, wie erstarrt, dort. Nach Avanias' leidenschaftlichen Worten nickte er nur schweigend. Avanias hastete den Raum auf und ab. „Ich werde es diesen Barbaren zeigen! Ich werde Böntschakis besiegen! Nie wieder sollen es seine Barbarenhorden wagen, sich gegen uns und unsere Verbündeten zu erheben!“
    „Vergiss nicht, er ist der Vater der Frau, die du liebst!“
    „ Was willst du damit sagen, alter Mann?“
    „ Nichts! Ich meine nur, du sagtest doch, man dürfe die Menschen nicht so oberflächlich betrachten. Jetzt bezeichnest du die Palparen als grausame Barbaren.“
    „ Ja, das sind sie ja auch! Es gibt eben Ausnahmen!“
    „ Ja, Ausnahmen, die gibt es!“
    Avanias erkannte den ironischen Ton in Malgarias' Worten. Dieser Mann würde ihn nie verstehen. Der alte Mann hielt den jungen Avanias für noch unreif. Er müsse noch viel lernen und viele Erfahrungen sammeln.
    „Wir müssen davon ausgehen, dass er meinen Vater gefangen hält.“
    „ Wir werden bald vor Östrake stehen. Ich glaube auch, dass sie ihn gefangen genommen haben. Wir müssen uns gut überlegen, was wir tun, sonst gefährden wir sein Leben.“

    Oilef und Menko waren nicht so sehr verschieden. Der eine der beiden präferierte zwar etwas Anderes als der andere, aber vom Grundtyp ihres Charakter her zu urteilen, glichen sie sich sehr.
    Oilef kam an diesem Abend in Menkos Zelt. Die Prinzen sparten nicht an der Ausstattung. Sie wollten es so gemütlich wie immer haben, denn schließlich waren sie ja Söhne von Königen.
    An diesem Abend sprachen sie über den Ausgang des Feldzuges.
    „ Es wird nicht ganz unblutig für uns ausgehen, aber ich rechne fest mit einem Sieg. Dann haben wir freie Bahn für die Plünderung der Stadt.“, sagte Menko und grinste dabei.
    „ Glaubst du nicht, dass Avanias etwas gegen eine Plünderung auszusetzen hätte? Er hat das bei unserer Versammlung doch auch erwähnt, wenn ich mich recht entsinne.“
    „ Ja, ich weiß. Aber es sind unsere Männer und unsere Truppen! Wir haben ein Recht darauf, uns das zu nehmen, was wir gewonnen haben! Oder meinst du nicht?“
    „ Doch, ich bin ganz deiner Meinung! Wenn unsere Männer fallen, dann haben unsere siegreichen Männer es sich verdient, die Beute mit nach Hause zu nehmen!“
    „ Genau so ist es! Ich freue mich schon auf die Frauen! Die palparischen Frauen sollen sehr schön und besonders gut im Bett sein. Das wird wie im Götterreich sein!“
    „ Ach, Frauen! Du denkst immer nur an die Frauen. Wie konnte deine Ehefrau dich denn nehmen?“
    „ Es war eine arrangierte Ehe. Lange Geschichte! Eigentlich verachte ich meinen Vater, aber diese scharfe Braut konnte ich einfach nicht zurückweisen. Na ja, ich denke, sie hat auch ihre Liebhaber und wird nicht den ganzen Tag nur herum hocken.“
    „ Wie auch immer, ich will den Schatz des Böntschakis! Dieser Mann hat durch die vielen Tribute inzwischen bestimmt schon ein riesiges Vermögen angehäuft! Er muss es irgendwo in seinem Palast haben. Und wir müssen ihn als Erste finden!“
    „ Ich weiß, der alte Lustmolch ist unermesslich reich! Jedoch wird er den Schatz wohl nicht an einem gewöhnlichen Ort versteckt haben!“
    „ Wir werden ihn foltern müssen! Oder einen seiner Berater.“
    Sie lagen gegenüber voneinander auf Matten. Vor ihnen lagen die mit Wein gefüllten Trinkbecher. Menko grinste und trank einen Schluck. Oilef kannte diesen Halussen noch nicht so gut. Er war der Meinung, dass jeder Mann letztendlich nur sich selbst über den Weg trauen konnte. Menko war ein beispiellos egoistischer Mann. Er dachte nur an seinen eigenen Profit. Aber ein Jedermann braucht einen Verbündeten, um seine Ziele zu erreichen.
    „Lass uns einander ewige Treue schwören!“, hob Menko seinen Becher an. Oilef nickte gerührt. „Bis in den Tod, mein Freund! An deiner Seite bis in den Tod!“
    „ Bis in den Tod an deiner Seite! Ich schwöre es!“
    Sie stießen ihre Becher aneinander und tranken dann aus.
    Leise lachten sie.

    Es war schon mitten in der Nacht, als Avanias Ruban aufsuchte. Ruban marschierte in den letzten Reihen der Kolonne. Es war zum einen sein persönlicher Wunsch und zum anderen sollte die Geheimwaffe nicht Jedermann zu Gesicht bekommen.
    Avanias' Besuch kam zu überraschend für Ruban. Darauf war er überhaupt nicht vorbereitet. Sein Zelt war klein und bot kaum Platz für zwei Personen. Avanias machte es sich irgendwie gemütlich. Ruban freute sich sehr über den Besuch

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