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Avanias der Große

Avanias der Große

Titel: Avanias der Große Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Imran
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noch kommen, wenn du seine Zeichen erkennst und dich zu ihm bekennen wirst! Wir Menschen brauchen immer irgendwelche Zeichen und Wunder, bis wir bereit sind, zu glauben!“
    Dieser weise und wahre Spruch hatte Ruban umgehauen. Er konnte seinem Herrn nur noch schweigend zustimmen. Avanias wirkte sehr überzeugend auf ihn. Nun wurde der Prinz von einem Moment auf den anderen nervös. „Ohne dich wäre dieser Feldzug nicht möglich. Dein Genie wird uns zum Sieg führen. Es gibt Gerüchte um einen großen Schatz des Böntschakis.“
    „Ja, den soll es geben.“
    „ Wenn wir ihn finden, wird all das Gold dir gehören.“
    Ruban traute seinen Ohren nicht.

    „ Ach, musst du mich schon so früh am Morgen mit solch einem Schwachsinn nerven?“, sagte Böntschakis in einem für diese Begegnung angemessenen Ton. Er sprach leise, aber laut genug, um sich zu artikulieren. „Du bist schon ein merkwürdiger Junge. Erst erhebst du dich gegen deinen Vater und nun willst du für mich bis zum Tod kämpfen.“
    Dümnakis hastete den schmalen Platz vor dem Thron hin und her. Was sollte er denn diesen Worten seines Vaters entgegnen? „Wir werden unsere Stadt halten können, davon bin auch ich überzeugt. Doch dieser Traum ist ein schlechtes Omen. Irgendetwas wird geschehen. Das ist wohl unser Schicksal!“
    „Ach, Schicksal, komm, hör auf mit diesem Quatsch! Ich will nichts mehr davon hören! Es gibt kein Schicksal, auch keine Götter. Wir sind allein hier. Und nur wir allein können unser Schicksal lenken.“
    Der Sohn war sichtlich überrascht, hatte er doch angenommen, sein Vater hätte noch zumindest Respekt vor dem Glauben. Aber wieso eigentlich war er überrascht? Nein, dieser unmoralische Mann glaubte natürlich nicht an eine höhere Macht, die ihn eventuell für seine grausamen Taten zur Rechenschaft ziehen würde.
    „Wenn ich mein Reich verliere, dann mit meinem Volk zusammen.“
    „ Was willst du damit sagen? Du meinst doch nicht ..., oder?“
    „ Doch, das meine ich. Wenn ich falle, wird das ganze Volk von Östrake auch fallen.“
    Jetzt kam wieder Rage in Dümnakis auf. „Du bist wahnsinnig. Ich hätte dich damals doch töten sollen.“
    Böntschakis winkte verächtlich mit seiner rechten Hand. „Los, Junge, verschone mich doch einmal mit deinen Kinderspielchen. Du bist ein Kind, du bist naiv. Geh jetzt!“
    Sein Sohn blieb angewurzelt stehen. Seine Augen waren geschlitzt und direkt auf den Vater gerichtet. Was war jetzt zu tun? Sollte er die Welt von diesem Barbaren befreien? Aber was ist mit den feindlichen Truppen aus Alvestia, die bald vor den Toren der Stadt stehen würden? Die Lage war schwierig einzuschätzen. Und doch, was ging es ihn denn an, was dieser alte Raufbold trieb? Er, Dümnakis, hatte doch nun eine Frau, Magria, die er von ganzem Herzen liebte.
    Die beiden Männer haben nicht einmal gehört, wie Anakis, der Hohepriester, durch das Tor die Halle betreten hatte. Er stand hinter Dümnakis. „Ich muss Euch sprechen, Eure Majestät.“

    Sie hatten nur sieben Tage für den Marsch gebraucht. Sie waren also drei Tage früher angekommen, als sie geplant hatten. Avanias selbst drängte darauf, so schnell wie möglich durchzumarschieren. Die anderen Heere sollten schon am nächsten Tag vor Östrake eintreffen. Böntschakis lief ein kalter Schauer über den Rücken, als er das riesige feindliche Heer vor der Stadt vom obersten Stockwerk seines Palastes erblickte. Dass das Heer so groß war und zudem noch gemischtrassig, damit hatte er nicht gerechnet.
    Sie schlugen ihre Zelte auf, auf der flachen breiten Ebene des Tals vor der Stadt. Böntschakis sollte von nun an Nacht für Nacht die lodernden Lagerfeuer von seinem Fenster aus sehen. Er rief seine wichtigsten Männer zusammen und besprach mit ihnen, was sie nun tun sollten.
    Auch im Lager draußen hatten sich die Heerführer versammelt, um ihr weiteres Vorgehen zu besprechen. Alle waren anwesend, die sieben Prinzen, Malgarias, Lumkin, Alanias, Lamandias und schließlich auch Bandrakis.
    Oilef und sein Freund Menko und auch Bandrakis drängten auf einen ersten Direktangriff. Avanias aber lehnte ab. Vielleicht würden sie durch Verhandlungen die Kapitulation der Stadt erwirken können.
    „Du glaubst doch wohl nicht im Ernst, dass sie dir kampflos einfach so die Stadt übergeben werden!“, erhob Oilef seine Stimme.
    „ Wir dürfen aber diesen Versuch nicht ungenutzt lassen! Außerdem will ich wissen, wo mein Vater ist! Magria hält sich bestimmt in der

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