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Avanias der Große

Avanias der Große

Titel: Avanias der Große Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Imran
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Moighusen durch die Bergenge fliehen können. Urtschana schaute Avanias ungeduldig ins Gesicht.
    Dann nickte Avanias kaum erkennbar. „Vernichtet die Heiden!“
    Urtschana hob gleich sofort seinen rechten Arm.
    Hunderte, tausende von Pfeile prasselten auf die wehrlosen Moighusen herab. Ihre Schilde waren nutzlos gegen solch einen ungeheuerlich gewaltigen Pfeilhagel. Wie einen zertrampelten Ameisenhaufen gingen sie zu Boden und rührten sich nicht mehr.
    Unerträglich laute Schreie, von Feldsoldaten und Sterbenden, waren aus allen Ecken zu vernehmen.
    Was hatte er da nur getan, fragte sich Avanias. Hatte er das Recht, über den Tod so vieler für ihn unbekannter Menschen zu richten? Seltsamerweise musste er in jenem Moment eine Träne vergießen. Auch wenn diese Männer seine Erzfeinde waren und sie umgekehrt nicht gezögert hätten, ihn zu töten, empfand er Mitleid mit den tausenden vor ihm krepierenden Männern.
    Er wies die Bogenschützen an, nicht mehr zu schießen, und schickte seine Reiter herunter. Sie töteten einige, die sich immer noch wehrten, nahmen aber viele gefangen. Mohagos aber hatte schon vor dem Pfeilhagelangriff fliehen können.

Das Ende einer Liebe

    Als der Tag kam, an dem Malgarias, Lumkin und ihr Gefolge in Avania eintrafen, war Magria bestürzt und Dümnakis traute sich nicht, ihre Gemächer zu verlassen.
    Nohandas und Nandia traten an, um die Männer zu begrüßen, Magria stand am Eingang zum Innenhof. Lumkin hatte sie gesehen und geriet
    dadurch beinahe in Rage. „Was macht die Verräterin hier?“, fragte er Nohandas.
    „ Sie war geflohen. Sie bereut alles. Und sie wusste nicht, wohin sie gehen sollte. Wir haben, und hoffentlich auch ihr alle, Mitleid mit ihr.“
    „ Wegen ihr hätten wir beinahe den Krieg verloren und du sagst, wir sollten ihr vergeben? Hast du etwa all die Toten, die aufgeschlitzten Bäuche, die Schreie der im Tode Liegenden gesehen und gehört? Dann würdest du jetzt nicht so von ihr denken!“
    Nandia stand mit abgewandtem Gesicht neben Nohandas. Sie war glücklich, dass Lumkin unverletzt nach Hause gekommen war, aber sie hielt sich weiterhin zurück und wusste nicht, wie sie sich ihm gegenüber verhalten sollte.
    Lumkin schaute sie, noch hoch auf seinem Ross sitzend, an und dachte, dass sie ihm immer noch nicht verziehen habe. „Nun gut! Ich wollte sie unverzüglich festnehmen lassen, aber ich habe es mir anders überlegt.“
    Nohandas lächelte ihn an. Sie war zwar eine ehrgeizige Frau, aber sie hasste Konflikte jedweder Art und wollte stets alles dafür tun, um eben solche zu vermeiden.
    Malgarias hatte die Söldner entlassen. Sie waren nun frei.
    Auch Aschawischtis und Oilefs verbliebene Männer sollten sich vor ihrer Abreise in die Heimat sich erst einmal in der dortigen Gegend vorübergehend aufhalten. Die beiden Prinzen lösten ihren Eid auf. Sie konnten entweder direkt in ihre Heimat zurückreisen oder sich in Alvestia niederlassen und sich dort eine neue Zukunft aufbauen.
    Magria war inzwischen wieder in ihrem Gemach und packte ihre Sachen ein. Dümnakis stand am Fenster.
    „ Wir können nicht hier bleiben! Sie werden dich wiedererkennen oder sie werden es bestimmt irgendwie herausfinden!“
    „ Ja und? Ich komme doch nicht mit bösen Absichten hierhin! Ich bin ihr Freund. Das werden sie schon akzeptieren!“
    „ Nein, du bist so was von naiv! Sie werden dich festnehmen und dann verurteilen, du Dummkopf!“
    Dümnakis war verunsichert. Er wollte eigentlich das Risiko eingehen und sich den Anderen vorstellen, aber Magrias Worte erstickten seine Hoffnungen im Keim. Auf Magrias Seite wägte er sich in Sicherheit. Daher schlenderte er auf sie zu und half ihr beim Packen. Magria beachtete ihn nicht weiter. Sie war schon immer sehr stark auf ihre Pläne fixiert und wollte stets diese mit allen Mitteln durchziehen. Daher nahm sie nie Rücksicht auf Andere.
    Auf einmal klopfte es an der Tür und Nohandas trat mit trauriger und besorgter Miene ins Zimmer ein. „Ich habe mit ihnen gesprochen. Ihr könnt hier bleiben und habt nichts zu befürchten! Sie werden euch nichts tun.“
    „ Das habe ich ihr auch gesagt.“
    „ Nein, wir können nicht bleiben! Es ist viel zu gefährlich! Vielleicht sagen sie das heute, dass sie uns tolerieren, aber sie meinen es nicht ernsthaft und morgen sind sie dann ganz anders!“
    „ Und wohin wollt ihr dann gehen?“
    „ Das wissen wir noch nicht! Wir ziehen erst einmal in den Westen und werden unser Glück dort

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