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Avanias der Große

Avanias der Große

Titel: Avanias der Große Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Imran
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Jahren krank. Ständig hat sie diese Schwächeanfälle.“
    „ Mir hat man nie davon erzählt. Hätte ich das gewusst, dann wäre ich schon viel früher hierher gekommen.“
    Magria hatte ihn nun da, wo sie ihn haben wollte. „Verzeih' mir, Bruder, wenn ich das so frei heraus sage!“
    Sie verstummte und schaute verlegen zur Seite. Avanias schüttelte den Kopf. „Nein, es ist in Ordnung. Sag es!“
    „ Ich glaube, es hat etwas mit deiner Geburt zu tun. Ich kann mich aber irren.“
    „ Ist das wirklich so?“
    „ Ich weiß es nicht. Ich habe nur hier und da etwas gehört. Wie es scheint, ist es so. Ich habe aber keine Ahnung, was nach deiner Geburt geschehen ist.“
    „ Ich weiß auch nichts von alldem. Wirklich nicht.“
    „ Am besten du gehst zu ihr, und fragst sie.“
    „ In ihrem derzeitigen Zustand wäre das wohl keine gute Idee.“
    „ Sie befindet sich immer in diesem Zustand.“
    Avanias zuckte mit den Achseln. Niemand hatte ihn über die Ereignisse um seine Geburt herum aufgeklärt. Und wer außer seiner Mutter würde ihn denn aufklären können und wollen?
    „Ich werde später zu ihr gehen.“
    Magria lachte innerlich. „Ja, mach das.“
    „Was ist eigentlich mit Nandia? Wie hat sie sich gemacht?“
    „ Ach, Nandia, sie träumt ihr Leben lang schon vom richtigen Mann, vom ausgezeichneten Prinzen, der ihr den Hof macht.“
    Der Kronprinz war überrascht. „Wirklich? Sie wirkt aber gelassen.“
    „Ja, sie musste unsere Mutter vertreten und durfte sich natürlich ihre Depressionen nicht anmerken lassen.“
    Nandia und Lumkin kamen aus der Ferne auf sie zu. Avanias bemerkte sie noch nicht. Er war tief in seine Gedanken versunken. Nun fühlte er sich schuldig. Was hatte es mit seiner Geburt auf sich, dass seine Mutter ihr Leben lang solche Schmerzen hatte?
    Magria hob den Rock ihres Kleides an, um ungestört voranschreiten zu können. „Da kommen sie.“
    Avanias schaute auf und erblickte Nandia.

    Endlich nahm sich der König Zeit für seinen aus dem geheimen Exil nach Hause gekehrten Sohn. Sassanias freute sich sehr über die Rückkehr seines Sohnes, aber ebenso fürchtete er sich vor den Fragen, die ihm wohl gestellt werden würden. Avanias' Miene verriet dem König, dass irgendetwas ihn beschäftigte.
    „Vielleicht war es doch nicht gut, dass ich hierher gekommen bin.“
    „ Ach, nein, mein Sohn! Dies hier ist dein Zuhause. Du bist jetzt ein erwachsener Mann. Du wirst bald den Thron erben.“
    Das wollte Sassanias eigentlich nicht sagen, aber es war ihm jetzt ausgerutscht. Der Sohn schaute verwundert. „Nein, ich bin nicht deswegen zurückgekehrt. Ich will nicht sofort auf den Thron.“
    Obwohl in diesem schlichten kleinen Raum zwei schön verzierte Stühle standen, nahm keiner der beiden Herren auf ihnen Platz. Der König konnte das Feuer in Avanias' Augen sehen, das so hell glühte, wie das Eisen in der Flamme. Und Feuer ist nicht leicht zu löschen. Keiner wusste das besser als der König der Alvestier.
    „ Der Mann, den du in Notwehr erschlagen hast, war er von hohem Rang gewesen?“
    „ Ja, ich glaube, er gehörte der hiesigen palparischen Garnison an. Aber ich konnte seinen Namen nicht in Erfahrung bringen. Es interessiert mich auch nicht, wie er hieß.“
    „ War der Mann alt?“
    „ Ja, um die vierzig Jahre würde ich schätzen.“
    Der König nahm nun doch Platz und atmete tief ein und wieder aus, als stehe er kurz vor einem Kollaps.
    „Geht es Euch nicht gut, Vater?“
    „ Nein, es ist alles in Ordnung. Das hättest du nicht tun sollen. Die Palparen werden es weiterleiten an die Heeresführung in Östrake. Und wenn sie davon erst erfahren haben, dann - Gnade der Götter -, sind wir alle verloren.“
    Avanias streckte seinen starken rechten Arm aus, als sei er für den Kampf bereit. „Dann sollen sie doch kommen!“
    „Du kennst die ganze Geschichte nicht. Ich habe damals von Malgarias gefordert, dir nichts davon zu erzählen. Nun aber erkenne ich, dass ich damals falsch gehandelt habe. Er hätte es doch tun sollen.“
    „ Wovon redet Ihr?“
    „ Wir leben immer noch unter palparischer Besatzung. Ich bin zwar noch der König von Alvestia, aber nur zum Schein.“
    „ Wie meint Ihr das?“
    „ Böntschakis ließ mich auf dem Thron von Alvestia, weil er mich demütigen wollte. Jedes Jahr muss ich persönlich einen hohen Tribut nach Östrake abführen, sonst ziehen Böntschakis' Horden über unser Land her und lassen kein einziges Kind am Leben.“
    „ Einen Tribut? Wann

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