Avanias der Große
Malgarias erhob sich ebenfalls rasch. Er verneigte sich vor seinem König. „Ihr habt recht, Majestät.“
„Dieser junge Mann, sein Freund. Kennst du ihn?“
„ Er sah nur einer Person ähnlich, die ich kenne. Ich habe mich geirrt. Warum fragt Ihr?“
„ Wir können niemand trauen. Bitte behalte ihn im Auge!“
Malgarias verneigte sich.
„Und bitte, wenn er Fragen über seine Geburt stellen sollte, erzähle ihm nichts!“
Die Wunderwaffe
Avanias und Lumkin gingen natürlich nicht in Tschakkias' Kneipe, die Gäste dort hätten den Prinzen wahrscheinlich wiedererkannt.
Hier war es voll von Gästen und sehr laut. Genau der richtige Ort, um nicht aufzufallen. In der Öffentlichkeit benutzte Avanias das Pseudonym „Bolkrias“.
Vor ihnen lagen ihre Gläser voll Wein, importierter Wein aus Bewania. Der Prinz war heute Abend zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Auch wenn Lumkin ein lockerer Typ war, so scheute er sich immer noch davor, den Prinzen anzuquatschen.
„Ach, irgendwie geht alles den Bach herunter.“
„ So ist das Leben. Schmeckt dir der Wein nicht?“
Avanias nahm einen Schluck, aber er schluckte das Zeug einfach so herunter, so wie es deprimierte Menschen immer tun.
„Deine Schwester ist eine gute Frau. Nandia meine ich.“
Avanias starrte immer noch das Glas an.
„Jetzt ist dein alter Lehrer wieder in der Stadt. Mann, der hat mir einen Schrecken eingejagt, als er sagte, er würde mich kennen.“
Bolkrias starrte immer noch das Glas an.
„Weißt du, ich glaube, du brauchst einfach nur Abwechslung. Lass uns doch irgendwohin reiten.“
„ Ja, du hast recht. Ich brauche Abwechslung. Ich muss etwas unternehmen. Ja, ich muss etwas unternehmen.“
„ Wie meinst du das?“
Plötzlich in diesem Moment hörten sie einen lauten Knall von draußen. Alle im Lokal hielten inne und horchten. Der Knall hörte sich wie ein Blitzeinschlag an, aber es war keiner, denn es gab kein Gewitter.
„Was war das?“, fragte Avanias erstaunt.
„ Ach, dieser verrückte Ruban schon wieder!“, sprach der Kellner.
„ Ach so der.“, sprach Lumkin leise vor sich her und schluckte etwas vom Wein herunter.
„ Du kennst ihn?“, fragte Avanias ihn.
„ Ja. Der verrückte Ruban. Du kommst bestimmt nicht so oft heraus aus dem Schloss, daher kennst du ihn nicht.“
„ Was war das, was er gemacht hat?“
„ Das weiß ich nicht! Er soll irgend so ein Pulver gefunden haben, mit dem er Blitze herzaubern kann.“
„ Blitze? Wie das?“
„ Ja, Blitze, Feuer und so etwas eben!“
„ Das ist es!“, rief Avanias erfreut laut und stand danach auf.
„ Das ist was?“
„ Komm mit! Wir müssen ihn schnappen. Ich hab eine gute Idee.“
Lumkin trank aus, erhob sich und latschte hinter Avanias her, der aus dem Lokal eilte. Es war schon stockdunkel geworden, aber durch die abends an jedem Haus am Wegrand brennenden Fackeln konnte man alles auf der Straße, die aus Felsen gehauenen Steinbrocken geebnet worden war, sehen.
Avanias konnte den Mann mittleren Alters aus der Ferne erkennen. Ruban drehte sich zu ihnen um, aus irgendeinem Grund bekam er Angst und rannte los.
„Los, hinter ihm her!“, rief Avanias Lumkin zu. Lumkin schüttelte den Kopf, aber er wollte Avanias nicht enttäuschen, also lief er mit ihm an seiner Seite, um Ruban einzufangen. Ruban war ein übergewichtiger Mann von 35 Jahren, nur eine Frage von wenigen Augenblicken, bis die beiden jungen Burschen ihn eingeholt hatten. Lumkin überholte Ruban, Ruban blieb stehen, Avanias hinter ihm. Er schnaufte laut und stotterte ängstlich: „Was wollt ihr von mir? Ich habe nichts mehr von dem Zeug!“
„ Wir wollen dir nichts tun. Beruhige dich!“
„ Ach ja? Wer seid ihr? Und wieso rennt ihr dann wie die Wölfe hinter mir her?“
Lumkin grinste und musste dann lachen. Ruban beruhigte sich immer noch nicht. Er hielt die beiden für Straßenräuber, Freunde von den Ganoven, die ihn eine Woche zuvor überfallen hatten.
„Ich bin Bolkrias, Diener am Hofe, und das ist Lumkin, mein Freund. Wir sind interessiert an diesen Stoff oder was das ist, was du benutzt, um Blitze zu machen.“
„ Woher soll ich wissen, ob ihr die Wahrheit sagt?“
„ Das musst du! Wir wollen dir nichts antun. Außerdem tragen wir keine Waffen mit uns.“
„ Obwohl ich Dutzende zu Hause habe!“, lachte Lumkin und flößte Ruban wieder Angst ein. Sie konnten Rubans Vertrauen nicht gewinnen. Er rannte los und wollte an Lumkin vorbei. Dieser schlug mit seiner rechten
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