Avanias der Große
weiter und lachte.
„ Dann hätten wir dir einen Arschtritt gegeben und dich hinunter zu den Mentschaken gestoßen!“, fügte Avanias Menkos Worten hinzu. Alle drei lachten laut. Malgarias wurde schnell wieder ernst.
„ Von Anfang an standen die Sterne schlecht für uns, wie mir die Priester vor unserer Abreise sagten.“
„ Ach, Meister Malgarias, Ihr vertraut zu sehr den Sternen! Nun sage ich Euch: Leschendriaris naschrian bin du bin! (Vertraue nie den Sternen!)“
„ Recht hat er! Die Götter dies und die Götter das. Alles Unsinn!“, unterstützte Menko Avanias lautstark. Malgarias sah sich in der Unterzahl. Jetzt am Abend hatte er keine Lust mehr, sich mit den beiden Jungsprunden über dieses Thema zu streiten.
„ Ihr irrt euch gewaltig! Aber nun gut. Glaubt doch, was ihr wollt! Diese Mission, überhaupt der ganze Feldzug, es wird sehr schwierig werden!“
„ Ist doch klar, dass die Befreiung aller Völker von der grausamen Tyrannenherrschaft nicht leicht werden würde.“, erwiderte ihm Avanias, während er sich erhob und zu seinem Gepäck schlenderte.
„ Und wenn ich da noch an die Oburen denke. Nur ich werde vorsprechen! Damit das klar ist!“
„ In Ordnung. Ihr werdet zuerst sprechen!“
„ Aber ich beherrsche Oburisch am besten von uns allen. Ich werde an Eurer Seite stehen, Meister Malgarias. Wir dürfen uns keine Fehler erlauben! Die Oburen sind harte Verhandlungspartner. Sie haben einige Male lukrative Angebote meines Vaters abgelehnt. Sie scheinen mir äußerst dumm zu sein. Oder auch nur sehr vorsichtig. Man kann ja wirklich niemand mehr trauen! Und meinem Vater erst recht nicht.“
„ Hm, wieso haben wir dich dann mitgenommen? Wenn sie dich erkennen, dann könnte das negative Auswirkungen auf unsere Verhandlungsstrategie haben!“
„ Ich habe es verheimlicht, ich gebe es zu! Aber keine Angst! Sie werden mich natürlich erkennen, aber sie wissen von dem Streit zwischen mir und meinem Vater. Und es geht ja in erster Linie um euch und nicht um mich oder meinen Vater.“
„ Dann ist alles klar. Ich wollte schon anordnen, dass du hier bleibst, bis wir vom Hofe des oburischen Königs wieder zurück sind. Aber ohne dich würden sie uns bestimmt nicht einmal zum König vorlassen.“
„ Ja, das stimmt auch wieder!“, bestätigte Malgarias den Avanias. „Wie gesagt, nur ich werde reden und ihr werdet schön den Mund halten! Ich mach das schon!“
Die beiden Jungen nickten schweigend. Malgarias sah Lamandias und Burgandias aus der Ferne kommen, mit viel Holz in ihren Armen. Alle drei eilten zu den beiden herbei und halfen ihnen beim Tragen. Der Abend verlief ganz gewöhnlich, genauso wie bei anderen kleinen Gruppen draußen in der Wildnis. Avanias musste jedoch die ganze Zeit weiter an Sarafie denken, während die anderen zusammen mit ihm über die profanen Dinge des Lebens sprachen. Und da war auch der von ihm aufgeschlitzte Palpare und die beiden mentschakischen Soldaten, die er mit seinem Schwert erstochen hatte. Was war er denn für ein Mensch, fragte er sich.
Die Oburen hatten eine rote Haut, die Männer hatten keinen Bartwuchs und nahezu jeder hatte braune Augen.
Gute Beziehungen zu ihren Nachbarn pflegten sie nicht. Sie wollten immer ihre Neutralität bewahren und die anderen Völker scheuten den näheren Kontakt zu ihnen.
Zudem waren sie begnadete Kämpfer mit der Lanze.
Aubischti saß oben auf seinem Thron, schlicht gekleidet und keine Insignien der Macht in seinen Händen haltend. Direkt neben ihm saß sein Sohn Aschawischti. Aschawischti war einige Jahre jünger als Avanias und liebte seinen Vater abgöttisch. Er war auch ein gut ausgebildeter Krieger und war stets in heiterer Stimmung.
Malgarias fühlte sich nackt ohne sein Schwert. Alle fünf Gefährten mussten vor dem Eingang den Wachmännern ihre Waffen übergeben.
„Wir sind uns bewusst, dass Eure Majestät nicht viel von uns gehört haben.“, sprach Malgarias den König an.
„ Doch, das haben wir! Nur weil Ihr nichts von uns gehört, oder wahrscheinlich nur Negatives, über uns gehört habt, heißt das nicht, dass wir nichts über euch und das, was sich im Osten ereignet hat, gehört haben!“
„ Es freut und ehrt uns, dass Ihr von uns gehört habt!“
„ Euer Vater hat mehrmals Abgesandte zu uns geschickt, um zu verhandeln, wir aber schlugen seine Angebote aus.“, sprach Aubischti und schaute dabei Menko an. Menko schaute verlegen den Boden vor ihm an, sein Haupt gesenkt.
„ Darf ich Eure
Weitere Kostenlose Bücher