Avanias der Große
zornig über irgendetwas. Er musste sich entscheiden, entweder die
Sicherheit seines Sohnes oder das viele Geld. Wie die meisten anderen Menschen auch, entschied er sich für das Geld. „Würdest du mit ihnen ziehen, Aschawischti?“
Der Junge machte nun ein ernstes Gesicht und wandte sich zur Seite ab. Malgarias und Avanias schauten sich nichtssagend gegenseitig an. Aubischti geriet in Aufruhr, da sein Sohn drohte, ihm dieses Geschäft kaputt zu machen.
Die Spannung stieg. Auch Menko konnte es kaum noch ertragen. Der Erfolg ihres Auftrages würde allein von der Laune dieses Knirpses abhängen. Dieser Knirps rührte sich immer noch nicht. Für Avanias stand alles auf dem Spiel, da er es ja gewesen war, der um Aschawischtis Begleitung bat. Jetzt wünschte er sich, er hätte es nicht getan. Doch jetzt war es schon zu spät.
Da wandte sich plötzlich der Junge grinsend den Besuchern zu. „Ja, ich würde sehr gerne mitziehen.“, sprach er, ohne dass die anderen sein Gesicht sehen konnten. Er drehte sich wieder zu den Anwesenden um, lachte laut und grinste wieder.
„ Ihr scheint ein Komiker zu sein!“, sagte Avanias zu ihm und lachte auch kurz. Ihm fiel ein Stein vom Herzen.
„ Ja, das ist er in der Tat! Er liebt es, andere zum Lachen zu bringen. So ist er eben, mein Sohn.“
Sie gaben sich die Hände und klärten noch einige Einzelheiten. Danach verabschiedete sich der König von seinem Sohn und ließ genügend Proviant für alle holen, während sein Sohn auf sein Zimmer gegangen war und das für ihn Nötigste für die Reise einpackte.
Alkissi war eine Stadt, die nicht weit von der Wüste entfernt erbaut worden war. Zwar lebten nicht viele Menschen in dieser kleinen Stadt, aber die paar tausend Menschen hier lebten auf engstem Raum. Das Leben war hart und entbehrungsreich. Bauern, Handwerker und sonstige Händler aus den Vororten und den benachbarten Städten hatten sich mitten in dieser Stadt einen großen Markt errichtet. Die Nachbarn wussten um die Armut, aber es war auch die eigene Schuld dieses Volkes, denn es bestand auf seine Neutralität. Aubischti erhoffte sich durch die Öffnung des Marktes, dass irgendwie dadurch sein Volk zum Wohlstand kommen würde.
Bevor sie weiterzogen, wollten sie sich einen Rundgang um den Markt gönnen. Malgarias fiel sofort der mabawarische Seidenhändler auf. Er packte Avanias an seiner linken Schulter. „Wo ein Mabaware sich aufhält, sind gleich mehrere! Es wäre sinnvoll, sich auch mit ihnen zu verbünden.“
Avanias nickte nur und fragte den Mabawaren, einen Mann mittleren Alters, der verfaulte Zähne hatte, ob ein wichtiger mabawarischer Handelsvertreter in der Stadt sei. Zu ihrem Glück befand sich in jenen Tagen der Admiral der mabawarischen Flotte in einem Gasthaus in Alkissi. Der Mann führte sie sogar persönlich zu dem Gasthaus. Aschawischti hatte sich schnell mit Menko angefreundet. Dieser Witzbold mochte nichts anderes als Witze erzählen und über jeden und alles zu lachen. Menko gefiel dieser schräge Vogel.
„ Was ist der Unterschied zwischen einer halussischen und einer oburischen Frau?“
Menko schüttelte lächelnd den Kopf.
„Na ist doch klar, die Oburin kann es mehreren gleichzeitig besorgen!“
Menko brach in solch ein großes Gelächter aus, dass alle Menschen um ihn herum, an denen sie vorbeikamen, ihn argwöhnisch betrachteten. Aschawischti gab oft solche witzigen Sprüche von sich.
Avanias und die drei anderen konzentrierten sich nur auf das bevorstehende Treffen mit dem Admiral.
„ Falls die beiden nur herum gackern und nichts ernst nehmen, dann können wir es gleich vergessen! Solche Spaßvögel haben auf solch einer wichtigen Mission nichts zu suchen!“, beschwerte sich Lamandias direkt bei Avanias. Avanias zögerte, er wusste nicht, was er ihm erwidern sollte. „Ich weiß. Ich bin deiner Meinung! Nichtsdestotrotz sind es Söhne von Königen, die jetzt unsere Verbündeten sind! Sie werden sich bestimmt noch ändern.“
„ Ja, wir verstehen, was Ihr meint, Avanias. Ich werde mich den beiden annehmen.“, stellte sich Burgandias vor Lamandias.
„ Das würde ich an deiner Stelle nicht machen! Aber wie du willst. Ist deine Entscheidung.“, erwiderte Lamandias ihm, fast schon beleidigt, weil Burgandias ihm ins Wort gefallen war.
Der Admiral der mabawarischen Flotte stellte sich als einfacher Mann heraus. Er war so schlicht gekleidet, dass Malgarias ihn für einen Betrüger hielt. Aber er zeigte ihnen das Siegel ihres Fürsten,
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