Avanias der Große
und zudem bestätigte ihnen der mabawarische Händler, dass dies der Admiral sei. Er habe ihn vor paar Tagen am Hafen von Abtischi vor Anker gehen sehen. Avanias blieb nichts Anderes übrig, als dem Mann zu vertrauen. Der Admiral war ein Mann von weiß-blasser Hautfarbe. Er war ein Kopf kleiner als Avanias. Er zitterte leicht am ganzen Körper und stotterte. Aufgrund seiner Kenntnisse musste es aber der Admiral gewesen sein, wie Avanias feststellte.
„Wir sind schon immer neutral gewesen, aber ich denke, wir können da etwas machen. Wir handeln mit allen Völkern. Die Mentschaken leben nicht weit entfernt, westlich von Östrake. Macht sie zu euren Verbündeten und wir versorgen euch mit Nachschub über ihr Land!“
„ Das ist eine gute Idee. Wir danken Euch! Aber wir müssen Euch leider erzählen, dass wir unterwegs ein Scharmützel mit mentschakischen Soldaten hatten.“
Der Admiral schaute Avanias nur kurz in die Augen. Er wurde noch nervöser. Das Geheimnis seiner Nervosität war, dass er drinnen in seinem Zimmer eine Frau hatte, die nicht seine Ehefrau, sondern die des mabawarischen Händlers war, der direkt neben ihm stand. In jedem Augenblick konnte die Frau herauskommen und ihr Ehemann würde sofort Verdacht schöpfen. Daher wollte der Admiral die Männer so schnell wie möglich loswerden. „Es geht nicht anders! Ihr müsst die Mentschaken auf Eure Seite bringen! Sonst kann ich nichts versprechen.“
Avanias bemerkte schon zu Beginn, dass irgendetwas diesen Mann bedrückte. Er beschloss für sich, den Mann nicht weiter aufzuhalten. Ohnehin hatte er schon bereits beschlossen, dass sie auch in das Land der Mentschaken reiten sollten.
Er bedankte sich beim Admiral, dass er sich für sie beim Fürsten einsetzen wollte. Der Admiral machte schnell, verneigte sich und zog sich wieder zurück nach innen auf sein Zimmer. Auch der Händler verabschiedete sich eilig und rannte zurück zu seinem Stand.
Malgarias rührte sich nicht. Er zupfte an seinem Ziegenbart und begutachtete Avanias. „Meinst du wirklich, wir können die Mentschaken auf unsere Seite ziehen, nach allem, was geschehen ist?“
„ Ich weiß es auch nicht. Wir müssen es versuchen und es irgendwie schaffen!“, antwortete Avanias dem Alten.
„ Es ist Irrsinn jetzt ihr Land zu betreten! Sie haben inzwischen bestimmt schon erfahren, dass es vier alvestische oder halussische Krieger waren, die ihre Männer niedergestreckt haben. Sie werden uns erkennen, einsperren und hinrichten.“
Avanias nickte. Malgarias hatte recht, es glich einem Selbstmord, falls sie zu den Mentschaken reiten würden. Lamandias war zwar einige Schritte hinter ihnen gewesen, hatte aber alles von ihrem Gespräch mitbekommen. Er trat näher an sie heran. „Können wir nicht auf die Unterstützung der Mabawaren verzichten?“
„Nein, es geht nicht! Wir müssen zu ihnen und um Entschuldigung bitten! Wenn wir das nicht tun, erklären sie sich zu unseren Feinden. Dann müssten wir erst gegen sie zu Feld ziehen. Und den eigentlichen Feldzug könnten wir dann vergessen.“
„ Plausibel, was du da sagst.“, bestätigte Malgarias Avanias.
„ Ja, richtig. Dann müssen wir wohl unser Leben riskieren. Es bleibt uns
keine andere Wahl.“, fügte Lamandias den Worten des Malgarias hinzu. Auch Burgandias trat hinzu und nickte den ihnen zustimmend zu. Avanias verneigte sich leicht vor den Herrschaften und schritt voraus. Die anderen blieben noch stehen.
„Vielleicht sind die beiden anderen Prinzen unsere Rettung.“, sprach Burgandias.
„ Ich stimme Euch zu. Wir haben die beiden als Beweis dafür, dass wir starke Verbündete haben. Mit viel Glück werden sie sich auch uns anschließen wollen. Vertrauen wir auf die Gnade der Götter!“, entgegnete Malgarias dem zurückhaltenden Burgandias und schlenderte auch davon, um Avanias einzuholen.
Die beiden Generäle blieben immer noch wie angewurzelt stehen und schauten dem alten Lehrer nach.
„Glaubst du, wir werden das überleben?“
Lamandias regte sich nicht wie eine lebendige Statur. Schließlich schnaufte er. „Es sind Barbaren. Wir werden sterben.“
Der Wendepunkt
„Warum, im Namen der Götter, willst du diese Sklavin heiraten?“
Palanie war so entsetzt, sie hielt sich die ganze Zeit über die rechte Hand vor ihren Mund. Dümnakis stand wie ein zum Kampf auf einem Schlachtfeld bereit stehender Soldat vor Böntschakis. Der Vater wusste nicht, was er sagen sollte. Sollte er lachen? Sein Sohn schien es ernst zu
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