Avanias der Große
Böntschakis' Tochter.“
„ Allmächtige Götter! Ihr Alvestier seid wahrlich merkwürdige Männer! Ihr seid gesegnet durch die Götter, aber lasst euch leicht von jeder Frau einwickeln.“
Avanias lachte kurz auf, dabei meinte Aschawischti das ernst. „Du verstehst also, in welch einer prekären Lage ich mich befinde? Ich kann meinem Vater nicht erzählen, dass ich die Tochter seines Erzfeindes liebe. Und bei dieser heutigen politischen Lage kann ich nicht einfach aufbrechen und sie mir einfach nehmen!“
„Warum nicht? Ich verstehe das nicht ganz!“
„ Sie wird den moighusischen Thronfolger heiraten.“
„ Das wird ja immer interessanter!“
„ Obwohl ich deinen Humor mag, ich bitte dich, das ist ein ernsthaftes Problem und ich habe jeden Tag Depressionen deswegen!“
„ Ich nehme das doch ernst. Sonst würde ich wieder grinsen.“
„ In Ordnung. Ich kann bei all unseren Plänen jetzt ja nicht gegen die Moighusen ziehen. Und dann noch dieser Palpare.“
„ Welcher Palpare?“
„ Ich habe im Rausch einen palparischen Soldaten in einer Kneipe in Avania getötet. Seine roten Augen gehen mir einfach nicht mehr aus dem Kopf.“
„ Ach, Herrje, du hast wirklich Probleme! Natürlich kann ich das nicht ganz nachvollziehen, aber ich kann mir schon vorstellen, wie du dich Tag für Tag fühlen musst. Daher hast du mich verteidigt. Ich verstehe, du brauchst wirklich gute Abwechslung.“
„ Ja, genau! Ich weiß nicht, ob ich das noch durchhalten werde. Wir haben noch diesen Feldzug vor uns und noch viel Anderes. Ich werde das nicht schaffen.“
„ Doch das wirst du! Malgarias, die Anderen und ich werden an deiner Seite sein. Du darfst nicht so oft an sie denken! Alles wird gut! Denke immer positiv und sei fröhlich!“
„ Das ist leicht gesagt, Aschawischti! Ich versuche es ja, aber diese Gedanken ... Nein, manchmal geht es wirklich nicht mehr!“
„ Dann lass mich dir einen Witz erzählen! Ein Palpare, ein Alvestier und ein Mentschake treffen sich in einer Kneipe in Alkissi. Sagt der Palpare zu den beiden anderen: Wir Palparen sind die Besten! Wir siegen in jeder Schlacht, sind die Reichsten und wir können jede Frau so gut befriedigen, wie es kein anderer kann. Dann erwidert ihm der Alvestier: Nein, wir Alvestier sind die Besten! Wir sind das zahlenmäßig größte Volk und wir haben die schönsten und besten Frauen, die nur uns als ihre Männer wollen, da nur wir sie glücklich machen können. Darauf erhebt der Mentschake seine Stimme: Nein, wir Mentschaken sind die Besten! Unsere Frauen sind zwar nicht so schön wie eure, aber sie sind die Lüsternsten von allen. Und sie würden uns nie gegen euch eintauschen, da nur wir sie befriedigen können! Wir sind eben die Besten im Bett! Der Alvestier lacht und entgegnet ihm: Das glauben wir dir nicht! Woran machst du das denn fest? Der Mentschake antwortet: Wir können so weit pissen wie kein anderer!“
Avanias brach in solch ein lautes Gelächter aus, dass er den grimmig guckenden Mehendes heranlockte.
„Du hast die Oburen vergessen, du Schlawiner!“
„ Nö, hab ich nicht! Die Oburen sind nicht scharf auf Frauen, sondern stehen mehr auf Männer! Hast du das nicht gewusst?“
Nun lachte auch Aschawischti laut.
Später in der Nacht saß Avanias am Feuer und schrieb wieder. Neben ihm saß Mehendes. Menko und Aschawischti saßen etwas weiter weg, da sie beide Mehendes und seine Art nicht mochten. Avanias aber wollte, dass sie alle zusammenhielten. Daher wollte er als gutes Beispiel vorangehen und sich mit Mehendes anfreunden. Malgarias und die beiden anderen Männer waren am Schlafen.
„ Ich traue diesen beiden nicht, Avanias. Man konnte noch nie einem Oburen trauen!“
„ Vorurteile sind nie gut, mein Freund! Auch ich musste erst lernen, was das bedeutet.“
„ Was genau meinst du?“
„ Ich habe die Palparen über alles gehasst. Ich habe ihnen allen den Tod gewünscht. Ich habe aber eine Palparin kennengelernt, die mein Herz erobert hat. Nicht alle Palparen sind von Grund auf schlecht! So ist es mit allen Völkern! Es gibt in jedem Volk gute und auch schlechte Menschen!“
„ Ja, ich verstehe, was du meinst. Aber dennoch gebietet es einem immer, sehr vorsichtig zu sein! Nicht einfach so warnen uns unsere Vorväter vor ihnen. Wir dürfen nicht leichtgläubig sein!“
„ Ja, aber so gesehen kann man ja niemand trauen. Die beiden dort kenne ich erst seit einigen Tagen. Dich kenne ich auch noch nicht so lange. Aber ich bin mir ganz
Weitere Kostenlose Bücher