AvaNinian - Drittes Buch (German Edition)
Sicherheit. Wir bleiben hier, bis der letzte Unserer Untertanen, den Zirkus verlassen hat.«
»Ich bleibe bei Euch«, sagte Donovan mit soviel Gelassenheit, wie er aufbringen konnte. Er musste die Lippen zusammenpressen, um ihr Zittern zu verbergen, dennoch lag eine solche Entschlossenheit in seinem Blick, dass Duquesne die Schultern zuckte. Das Gesicht des alten Mannes aber leuchtete auf.
»So ist es recht, Donovan. Du bist ein guter Junge ...«
Bevor er weitersprechen konnte, zuckte Duquesne zusammen und seine Züge verzerrten sich.
»Hundert! Was ist jetzt, was sagt der Alte?«
Ungeduldig hallte Jermyns Stimme in seinem Kopf wider.
»Sei nicht unverschämt, du Hund. Der Herr der Stadt hat beschlossen, dir zu vertrauen. Wir machen, was du vorgeschlagen hast, aber er und Donovan werden als letzte den Zirkus verlassen und du wirst sie nicht lenken!«
»Das ist mir ganz gleich, aber als letzte geht Ninian. Ohne sie hält nichts den Zusammenbruch auf. Also bereite deine Leute vor. Wer von deinen Hampelmännern verliert nicht so leicht die Nerven und wem kannst du am meisten vertrauen?«
»Warum willst du das wissen?«
»Weil ich die freilassen werde, alle anderen werden auch glauben, das ganze Spektakel sei vorüber.«
»Was, du willst alle Wachen lenken?« Duquesnes Misstrauen erwachte erneut, er schüttelte unwillkürlich den Kopf. »Nein.«
»Doch, Idiot. Kannst du für jeden deiner Leute bürgen? Wenn einer von ihnen den Kopf verliert und der Funke überspringt, bricht doch Panik aus, und dann kann ich sie auch nicht mehr aufhalten. Wir machen es so, wie ich sage, sonst lass ich dich mit dem ganzen Haufen hier sitzen! Wen soll ich frei lassen?«
Duquesne musste erst die rote Wut unterdrücken, die ob der groben Worte in ihm aufsteigen wollte, aber der Wachmann in ihm musste dem anderen recht geben. Jeder konnte in Panik geraten.
»Thybalt und Dubaqi, sie sind beide nicht so schnell zu erschüttern.«
»Zeig mir Thybalt, Dubaqi kenn ich dank deiner großzügigen Vermittlung.«
Duquesne bemühte sich, ein Bild von seinem Stellvertreter heraufzubeschwören.
»Ah, ich weiß, der Kerl mit der gebrochenen Nase, der immer hinter dir herzockelt, gut ...«
Duquesne schluckte wütend.
»Höre, du lächerlicher kleiner Herr der Ruinenstadt, wenn du uns wieder betrügst, werde ich dir eigenhändig das Herz aus dem Leibe reißen ...«
»Pah, wir haben jetzt keine Zeit für leere Versprechungen. Unterrichte Thybalt und Dubaqi und sag dem Patriarchen, er soll die Leute dazu bringen, alle ihre Erwartungen auf den Beginn des Schauspiels zu richten. Das macht es einfacher für mich. Viel Glück, mein Freund, denk daran, wie der Patriarch dich loben wird, wenn du seine lieben Untertanen heil hier herausbringst. Wenn der Alte auf die Tür weist, durch die die Schauspieler einziehen, weiß ich, dass alles vorbereitet ist und das Tänzchen beginnen kann. Ach ja, du darfst dich wieder verschließen, wenn ich noch was von dir will, sprech ich durch Donovan.«
Kaum hatte Jermyn sich zurückgezogen, schloss Duquesne alle Sperren wieder, wütend über die Gönnerhaftigkeit, mit der er entlassen worden war. Er würgte den Zorn hinunter und berichtete dem alten Mann, was Jermyn vorgeschlagen hatte.
Cosmo Politanus nickte.
»Klug, ja, mach, was er gesagt hat, ich will meinen Teil tun«, er stützte sich schwer auf die Brüstung und rief Nobilior zu sich. Die Knechte, die die Abdeckungen von den Schienen und Seilzügen entfernt hatten, waren fertig und das Publikum beklatschte fröhlich ihren Abgang. Die Leute waren bester Laune, die kleinen Verzögerungen erhöhten die Spannung und noch war niemand wirklich ungeduldig geworden.
Mit Hilfe eines kleinen Spiegels rief Duquesne Thybalt und Dubaqi von den beiden gegenüberliegenden Eingängen in die Arena zu sich und erklärte ihnen schnell und leise, was er von ihnen erwartete. Sie bestätigten seine gute Meinung, denn abgesehen davon, dass Thybalt ein wenig blasser wurde und Dubaqis Nasenflügel sich weiteten, zeigten sie keine Spur von Erschrecken. Sie neigten den Kopf vor dem Patriarchen und kehrten zurück auf ihre Posten.
Donovan hatte sich auf seine Liege gesetzt, seine Augen hingen an der Loge von Jermyn und Ninian, auch Duquesne sah zu ihnen hinüber. Plötzlich zupfte ihn jemand am Ärmel. Die leise Stimme der Fürstin drang an sein Ohr.
»Ist etwas geschehen, Duquesne? Der Patriarch ... geht es ihm nicht gut, er ist ganz grau geworden.«
Duquesne blickte in das
Weitere Kostenlose Bücher