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AvaNinian - Drittes Buch (German Edition)

AvaNinian - Drittes Buch (German Edition)

Titel: AvaNinian - Drittes Buch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Norman
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auch, allerdings wäre es mir lieber, wir würden ohne seine Hilfe auskommen. Je weniger ich ihm verpflichtet bin, desto besser. Er ist ein gefährlicher Mann, auf keinen Fall darf er von unserem anderen Vorhaben erfahren«, Isabeau zügelte ihr Pferd vor einer prächtigen, aber altmodischen Kutsche, »ich grüße Euch, Lady d’Aquinas, gewiss, ein herrlicher Morgen. Nein, nein es geht ihm besser, Ihr seid zu gütig, aber bemüht Euch nicht. Seid behütet bis zum Abend. Puh, die alte Schnepfe«, sie wandte sich wieder ihrer Kusine zu, »drei Stunden habe ich mir angehört, wie sie ihren schrecklichen Guy von Geschwüren im ... nein, das ist zu widerlich, geheilt hat. Ach Margeau, die letzten Wochen waren furchtbar, ich habe nicht ein einziges Mal seit den Wilden Nächten einen Mann gehabt und vorher ... nun ja, der Bulle, aber recht bei der Sache war er auch nicht. SIE ist erzürnt und hat uns IHRE Gunst entzogen.«
    »Ja, und nur wegen dieser kleinen, dreckigen Schlampe«, zischte Margeau und ihre Hand umklammerte den Sattelknauf, so dass die Knöchel das dünne, zartblaue Leder zu sprengen drohten. Die beiden Frauen sahen sich an und jede las Hass in den Augen der anderen.
    »Es wird uns schon noch etwas einfallen, um es ihr heimzuzahlen«, murmelte Margeau und verneigte sich vor einer eleganten Kalesche. Die stattliche Dame grüßte würdevoll, aber offensichtlich geschmeichelt zurück. Ihre jüngere Begleiterin saß mit gesenktem Kopf neben ihr und erst als die ältere sie unauffällig anstieß, sah sie mit hochrotem Gesicht auf, nickte kaum merklich und blickte sogleich wieder auf ihre im Schoß gefalteten Hände.
    »Dame Enis«, zwitscherte die Fürstin, »wie freue ich mich, Euch bei so guter Gesundheit zu sehen und Violetta, ich sah Euch lange nicht bei meinen kleinen Empfängen.«
    Die überreich gekleidete Kaufmannsgattin spreizte sich geziert.
    »Vergebt uns, Fürstin, das Kind war ein wenig unpässlich in der letzten Zeit. Heute sind wir zum ersten Mal wieder im Stadtgraben, aber ich danke für Euer huldvolles Interesse, nicht wahr, Violetta?«
    Ein deutlicher Rippenstoß entlockte der jungen Frau ein weiteres, unbehagliches Nicken, dann verabschiedete man sich.
    Margeau sah ihnen verächtlich nach. »Die haben wir vergrätzt. Was für eine Gans!«
    »Ja, aber es ist schade, dass sie meinen Spieltisch nicht mehr mit ihrer Anwesenheit beehrt, sie hat immer so wunderschön verloren. Oh, aber sieh einmal, wer kommt denn da?«
    Ein Reiter hatte sein Pferd neben den Wagen von Dame Enis gelenkt. Er beugte sich über die Hand der würdigen Dame und verneigte sich tief vor Violetta, die aus ihrer Schüchternheit erwacht war, und mit strahlendem Gesicht zu ihm aufsah.
    Isabeau kniff die Augen zusammen. »Da geht ein möglicher Ehemann hin, meine Liebe. Der gute Battiste auf der Balz. Ein kluger Schachzug, sie ist eine gute Partie, wenn auch etwas gewöhnlich.«
    Margeau zuckte die zarten Schultern in dem rehbraunen Reitkleid.
    »Sie kann ihn gerne haben, dann können sie sich miteinander langweilen. Ich habe beschlossen, mich an Paul zu halten. Mit ihm habe ich meinen Spaß und wenn die Pläne des Ehrenwerten gelingen, wird er vielleicht hoch steigen und ich mit ihm. Er ist mir schon verfallen und wird tun, was ich will!«
    Sie hatte ihr spitzes Kinn gehoben, ihrem Pferd einen Schlag mit der Gerte versetzt und die verblüffte Fürstin weit hinter sich gelassen.
    Isabeau seufzte, während sie sich den Händen ihrer Jungfer überließ. Manchmal beneidete sie die Freundin um ihren kämpferischen Geist.
     
    Donovan hatte es kaum erwarten können, sich den Händen seines Vaters zu entziehen und in die Abgeschiedenheit seiner Gemächer zurückzukehren. Mit unverhohlener Ungeduld ließ er es geschehen, dass Bonventura, sein Kammerherr, ihm das braune Samtwams mit dem Waffelmuster und das verschwitzte Hemd auszog und ihm ein neues reichte. Gereizt lehnte er es ab, die Hosen zu wechseln und winkte den getreuen Diener mit solch gleichgültiger Herablassung hinaus, dass dieser gekränkt die Lippen aufeinander presste, als er das Ankleidezimmer seines jungen Herrn verließ. Die Behandlung, die ihm in der letzten Zeit zuteil wurde, hatte er nicht verdient! Die Tür fiel lauter ins Schloss, als es schicklich gewesen wäre und das ärgerliche Schnauben sollte der junge Herr durchaus hören.
    Aber Donovan merkte nichts, die Gefühle seines Kammerherrn kümmerten ihn so wenig wie das Bild des Patriarchen über dem

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