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Ave Maria - Roman

Ave Maria - Roman

Titel: Ave Maria - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Hollywood unter Belagerung? Der Krieg gegen die Stars? Schlechte Titel. Aber so lautete das Konzept.
    Er schüttelte den Kopf und konzentrierte sich wieder auf den San Diego Freeway. Das Xanax, das er geschluckt hatte, machte ihn ein wenig benommen. Er hatte aber auch jede Menge Kaffee getrunken, um während des Tages eine Art Gleichgewicht zu wahren. Der Stoßverkehr morgens zur Arbeit war für ihn der härteste Teil des Tagespensums. Es war die tägliche Verwandlung von »sich wenig Sorgen machen« zu »große Sorgen machen« bis hin zu Übelkeit. Je näher er zu seinem Büro, seinem Schreibtisch und seinem Computer kam, desto beklommener wurde ihm.
    Fast wäre es leichter, wenn er sicher wüsste, dass wieder eine dieser unheimlichen E-Mails kommen würde. Das Nichtwissen war die Hölle.
    Würde Mary sich wieder melden? Würde das heute passieren? Aber am wichtigsten war doch - weshalb schrieb sie ausgerechnet ihm?
    Viel zu früh traf er am Times Mirror Square ein. Griner
arbeitete im älteren Teil des Gebäudes, das aus den 30er-Jahren stammte und das er irgendwie mochte - unter normalen Umständen.
    Der Haupteingang bestand aus schweren Bronzetüren, flankiert von imponierenden Doppeladlerskulpturen. An diesem Morgen schritt er daran vorbei zum Hintereingang und nahm die Treppe in den zweiten Stock. Man konnte nicht vorsichtig genug sein, richtig?
    Kaum war er auf dem Stockwerk angelangt, wo sich die Redaktionsräume befanden, gesellte sich die Reporterin Jennie Bloom zu ihm. Von allen Mitarbeitern, die ihr Interesse für sein Wohl ausgedrückt hatten, hatte sie das am augenscheinlichsten getan. War das ein Trick?
    »He, Arnold, wie läuft’s denn so? Alles okay, Mann? Was nehmen wir uns heute vor?«
    Griner hörte genau zu. »Jen, wenn das deine Vorstellung von Anbaggern ist, musst du die am meisten unbeschlafene Frau in ganz L.A. sein.«
    Jennie Bloom grinste. »Gesprochen wie jemand, der sich in Herzensangelegenheiten gut auskennt. Na schön, überspringen wir das Vorspiel. Hast du noch weitere E-Mails bekommen? Du brauchst dabei Hilfe, richtig? Ich bin für dich da. Du brauchst den Blickwinkel einer Frau.«
    »Ernsthaft, ich brauche nur mehr Platz. Okay? Ich lass es dich wissen, wenn ich noch mehr brauche.« Abrupt machte er kehrt und ging von ihr fort.
    »Nein, wirst du nicht!«, rief sie ihm hinterher.
    »Nein, werde ich nicht«, bestätigte er und ging weiter.
    In gewisser Weise waren sogar die lästigen Störungen eine Erleichterung. Sobald er von Bloom weg war, konzentrierten sich seine Gedanken wieder auf die quälende Schleife, in der sie zuvor gekreist waren.

    Warum ich? Warum hat Mary die Wahnsinnige mich herausgesucht? Warum nicht Jennie Bloom?
    Würde es heute wieder passieren? Noch ein Promi-Mord?
    Dann geschah es.

24
    Eine ruhige, kühle weibliche Stimme sagte: »Neun eins eins - um welchen Notfall handelt es sich?«
    »Hier ist Arnold Griner von der Los Angeles Times . Ich soll eine Detective Jeanne Galletta anrufen, aber ich... finde ihre Nummer nicht auf meinem Schreibtisch. Tut mir Leid, ich bin zurzeit ein bisschen durcheinander. Ich finde nicht mal meinen Rolodex.«
    »Sir, ist das ein Notruf? Brauchen Sie Hilfe?«
    »Ja, es handelt sich eindeutig um einen Notfall. Jemand ist womöglich ermordet worden. Ich habe keine Ahnung, wie lang es her ist, nicht einmal, ob der Mord tatsächlich passiert ist. Hat jemand wegen einer Marti Lowenstein-Bell angerufen?«
    »Sir, derartige Informationen darf ich Ihnen nicht geben.«
    »Das spielt keine Rolle. Schicken Sie einfach jemand zum Haus der Lowenstein-Bells. Ich glaube, sie wurde ermordet. Ich bin fast sicher.«
    »Wie können Sie sicher sein?«
    »Ich bin’s einfach. Okay? Ich bin fast sicher, dass es einen Mord gegeben hat.«
    »Wie lautet die Adresse?«
    »Die Adresse? O mein Gott, ich habe keine Ahnung. Die Leiche soll im Pool schwimmen.«
    »Sind Sie jetzt dort auf diesem Grundstück?«
    »Nein. Nein. Hören Sie, das ist... ich weiß nicht, wie ich Ihnen das erklären kann. Es geht um die Mary-Smith-Fälle. Die Morde an den Hollywood-Promis. Wissen Sie, wovon ich rede?«

    »In Ordnung, Sir, ich glaube, ich verstehe. Wie war der Name nochmal?«
    »Lowenstein-Bell, Marti. Ich weiß, dass ihr Mann Michael Bell heißt. Vielleicht finden Sie die Adresse unter seinem Namen. Aber ich weiß nicht sicher, ob sie tot ist. Ich habe nur diese entsetzliche Nachricht bekommen. Ich bin Reporter bei der L.A.Times . Mein Name ist Arnold Griner. Detective

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