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Ayesha - Sie kehrt zurück

Ayesha - Sie kehrt zurück

Titel: Ayesha - Sie kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Rider Haggard
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freiwillig öffnet«, sagte er und sah uns mit seinen tückischen Augen an.
    »Gehen wir!« sagte ich, um das unnütze Geschwätz zu beenden. Der Khan ging voraus und gab uns mit einer Geste zu verstehen, still zu sein.
    Wir traten auf die Veranda, und von ihr in den Palasthof, wo er uns zuflüsterte, im Schatten zu bleiben. Denn der Mond schien in dieser Nacht so hell, daß ich mich erinnere, das Gras gesehen zu haben, das zwischen den Pflastersteinen wuchs, und die winzigen Schatten, die jeder der Halme auf sie warf. Ich fragte mich, wie wir aus dem Tor kommen sollten, weil dort eine Wache stand, die vor einiger Zeit auf Befehl der Khania verdoppelt worden war. Doch wir ließen das Tor links liegen und gingen einen Weg entlang, der uns zu dem großen, von hohen Mauern umgebenen Park führte. Der Khan brachte uns zu einer hinter Gebüsch versteckten Tür, die er mit einem Schlüssel öffnete.
    Nun befanden wir uns außerhalb der Palastmauern, und unser Weg führte an den Zwingern vorbei. Die riesigen, schlaflosen Hunde des Todes, die unruhig wie Raubkatzen in den Käfigen hin und her liefen, bekamen Wind von uns und stimmten sofort ein gewaltiges Heulen an. Ich erschauerte bei dem schrecklichen Laut, der in der nächtlichen Stille noch unheimlicher klang als sonst, und ich befürchtete, daß es die Wärter der Hunde wecken würde. Doch der Khan trat an die Gitter der Zwinger, damit ihn die Tiere sehen und riechen konnten, und sie beruhigten sich auch sofort.
    »Habt keine Angst«, sagte er, als er zu uns zurückkehrte, »die Jäger wissen, daß sie heute nichts zu fressen bekommen, da ihnen morgen ein paar Verbrecher vorgeworfen werden.«
    Kurz darauf erreichten wir das Tor des Palastes, und der Khan wies uns an, in einem dunklen Eingang zu warten. Dann ging er fort.
    Wir sahen einander an, denn uns beiden kam der gleiche Gedanke: daß er jetzt vielleicht die Mörder herbeiholte, die uns erledigen sollten. Doch darin taten wir ihm Unrecht, denn wenig später hörten wir das Geräusch von Pferdehufen, und er kam mit den beiden Schimmeln zurück, die Atene uns gegeben hatte.
    »Ich habe sie selbst gesattelt«, flüsterte er. »Welcher Mensch kann mehr tun, um scheidende Gäste möglichst rasch auf den Weg zu bringen? Steigt auf, verbergt eure Gesichter hinter den Kragen, so wie ich es tue, und folgt mir!«
    Wir stiegen auf, und er trabte vor uns her wie ein Lakai vor seinen Herren. Nachdem wir die Hauptstraße verlassen hatten, führte er uns durch ein Stadtviertel, das einen üblen Ruf besaß, durch mehrere Gassen und gewundene Gänge. Hier trafen wir auf ein paar Menschen, die zu so später Stunde noch ihrem Vergnügen nachgingen, und von Zeit zu Zeit huschten käufliche Frauen aus den Haustüren, schlugen ihre Schleier zurück und blickten uns auffordernd an; doch als wir nicht reagierten, zogen sie sich wieder zurück in der Annahme, daß wir bereits feste Pläne für den Rest der Nacht hätten. Wir erreichten die verlassenen Piers am Flußufer. An einem von ihnen war ein breites Fährboot festgemacht.
    »Ihr müßt die Pferde ins Boot bringen und ans andere Ufer rudern«, sagte Rassen, »denn die Brücken sind bewacht, und ich kann die Wachen nicht anweisen, euch passieren zu lassen, ohne meinen Part an diesem kleinen Spiel offenzulegen.«
    Mit einiger Mühe gelang es uns, die beiden Pferde in das Fährboot zu bringen, wo ich sie an den Zügeln festhielt, während Leo sich auf die Ruderbank setzte.
    »Nun zieht eurer Wege, verfluchte Wanderer«, schrie der Khan, als er das Boot mit einem Fußtritt von der Pier abstieß, »und betet zum Geist des Berges, daß die alte Ratte und seine Schülerin – deine Liebe, Gelbbart, deine Liebe – euch nicht in ihrem magischen Spiegel beobachten. Denn wenn es so ist, sehen wir uns vielleicht wieder.«
    Dann wurde das Boot von der Strömung erfaßt und in die Flußmitte getrieben.
    Er stieß wieder sein schreckliches Lachen aus und rief uns nach: »Reitet rasch! Reitet rasch und bringt euch in Sicherheit, Fremde! Hinter euch ist der Tod!«
    Leo legte sich mit aller Kraft in die Riemen. »Vielleicht wäre es besser, zurückzukehren und den Kerl zu töten. Er hat irgend etwas vor.«
    Leo hatte englisch gesprochen, doch am Klang seiner Stimme mußte Rassen mit der Hellsichtigkeit der Verrückten den Sinn seiner Worte erraten haben.
    »Zu spät, ihr Narren!« schrie er, und mit einem letzten Gelächter lief er von der Pier und verschwand in den Schatten.
    »Weiter!« sagte ich zu

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