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Azrael

Azrael

Titel: Azrael Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Killough-Walden
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Lieblingsgetränk!«
    »Tatsächlich?«, fragte Az. »Auch Dev mag das Zeug am liebsten. Deshalb müssen wir überall, wo wir auftreten, ein paar Dutzend Flaschen dabeihaben.« Er nickte seinem Schlagzeuger zu, der schuldbewusst grinste und seine halb leere A & W-Flasche hochhielt.
    Belustigt nahm Sophie einen Schluck. Diesen eiskalten Geschmack, der stets den schlimmsten Durst löschte, liebte sie.
    Sie spürte, wie aufmerksam Az sie beobachtete, und warf ihm einen Blick zu. Als sie das sonderbare, mysteriöse Lächeln sah, das seine Lippen umspielte, senkte sie die Flasche.
    Aber ehe sie ihn fragen konnte, warum er lächelte, änderte sich die Atmosphäre in der Loge. Sophie beugte sich vor und spähte nach unten.
    Im ganzen Stadion brach heller Jubel aus. Die Spieler kehrten auf das Eis zurück, und das zweite Drittel begann.

8
    Wie sich herausstellte, war die Band Valley of Shadow während des ganzen Eishockeyspiels eine sehr erfreuliche Gesellschaft. Alle Mitglieder schienen in jedem Moment genau zu wissen, was geschah. So gut wie die Ansager oder sogar besser vermochten sie dem Puck zu folgen. Wann immer Sophie etwas verpasste, erklärten sie ihr bereitwillig, was los war. Als Staal seinen Hattrick schaffte, seufzte sie enttäuscht, weil sie ihre Mütze aus der Loge nicht aufs Eis werfen konnte. Da nahm Azrael sie ihr aus der Hand und zwinkerte ihr zu, die Kappe flog durch das Stadion und landete direkt vor Staals Füßen.
    Manchmal zahlte sich die Freundschaft mit einem Erzengel wirklich aus.
    Ist er ein Freund? Verstohlen musterte sie ihn und nippte an ihrem zweiten A & W. Er lachte gerade über etwas, das einer seiner Kumpel gesagt hatte. Offenbar standen sich die fünf sehr nahe. So nett gingen sie miteinander um. Auch mit ihr.
    Warum? Bezog Az sie in seinen Kreis mit ein, nur weil sie Juliettes beste Freundin war? Fühlten sich die Erzengel so eng verbunden? Mit allen Freunden ihrer Freunde?
    Oder … Sie errötete, schaute weg, versteckte ihr Gesicht hinter der Root-Beer-Flasche und einer Haarsträhne. Steckt mehr dahinter? Während zaghafte Hoffnung in ihr aufstieg, gab sie vor, das Spiel zu verfolgen. Es war unmöglich, das wusste sie nur zu gut. Er war unsterblich und sie ein Mensch, das Schicksal hatte ihm eine andere bestimmt. Unmöglicher konnte es gar nicht sein.
    Aber er war so … verdammt heiß. Das machte sie ganz verrückt. Zusammen mit Az und seiner Band fühlte sie sich wie in einem Traum gefangen, aus dem sie niemals erwachen wollte.
    Nach dem zweiten Drittel stand es fünf zu drei für die Pens. Egal, ob sie das Spiel gewannen oder verloren, sie waren bereits für die Play-Offs qualifiziert, die in anderthalb Wochen beginnen würden. Mit dieser Überlegung beschäftigt – und auch mit Gedanken an Az –, spürte sie, wie er plötzlich neben ihr erstarrte, und wandte sich ihm zu.
    Grinsend neigte er sich vor. »Schauen Sie mal, Sophie.«
    Sie liebte es, wenn er ihren Namen aussprach. Jedes Mal wärmte es ihr das Herz. Sie sah in die Richtung, in die er zeigte, auf den würfelförmigen Monitor über dem Eis. Verwirrt runzelte sie die Stirn. Im Stadion erklang ein vielstimmiges »Ooooh«, dann atemloses Geflüster.
    In der Spielerkabine war offenbar eine Videokamera auf Sidney Crosby gerichtet, der ein großes weißes Schild hochhielt. Darauf stand in schwarzen Großbuchstaben: VALERIE, WILLST DU MICH HEIRATEN? IN LIEBE, DONOVAN.
    Sidney strahlte über das ganze Gesicht. So etwas gefiel ihm. Er kümmerte sich stets um seine Fans. Und das da war eine super PR. Außerdem machte es ihm einfach Spaß.
    »Oh, mein Gott«, hauchte Sophie und schlug sich die Hand vor den Mund, als könnte sie ihr eigenes Grinsen verbergen. Also hatte ein Verliebter den derzeit wohl besten Eishockeyspieler der Welt gebeten, diesen Heiratsantrag zu übermitteln.
    Nun richtete sich eine Kamera auf einen Mann, der in einer beengten Reihe vor einer Frau kniete. Ringsum lachten die Zuschauer, sichtlich aufgeregt, weil sie zur Action gehörten, und ein paar winkten in die Kamera. Sophie hielt den Atem an.
    Und dann nickte die Frau, das Publikum brach in ohrenbetäubenden Jubel aus.
    Sophie freute sich über das Glück zweier Menschen, die sie nicht kannte, von Hoffnung für die Zukunft der beiden erfüllt. Und von Neid.
    Ihr Puls pochte schneller.
    Neid? Die Stirn gerunzelt, starrte sie den Mann und die Frau auf dem Bildschirm an, die sich lachend umarmten. Langsam sank sie in ihren Sessel zurück. Sie waren etwa so alt

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