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Azrael

Azrael

Titel: Azrael Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Killough-Walden
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fühlen sich so an, wie sie aussehen … Ein seltsamer Gedanke. Auch die Luft kam ihr seltsam vor, während sie näher trat. Wie elektrisch geladen, unangenehm und zugleich lockend.
    Valley of Shadow war eine fünfköpfige lebende, atmende, singende Verführung, jedes einzelne Mitglied bildschön. Mit schimmernden Augen und glänzendem Haar, klarer Haut und klassischen Zügen, kraftvoll gebaut, strahlten sie alle ein gewisses Etwas aus, das ihnen eine zauberhafte, aber auch gefährliche Aura verlieh. Nicht zuletzt deshalb hatten sie die Spitzenplätze der Charts erstürmt.
    Ja, sie waren wirklich alle irre sexy. Sophie konnte ihr Glück kaum fassen, obwohl sie sich etwas albern fühlte, weil sie in den Frontsänger verknallt war. Wenn ich das Angel erzähle …
    »Gentlemen, das ist Sophie Bryce, eine Freundin«, ertönte Azraels tiefe, melodische Stimme und durchschnitt ihre träumerischen Fantasien wie eine Haifischflosse sanfte Wellen. So wie immer, wenn er sprach, pochte ihr Herz schneller. »Sophie, ich möchte Ihnen meine Musiker vorstellen.«
    Als sie sich zu ihm umdrehte, zuckte sie innerlich zusammen. Verdammt. Er schien sie mit seinen Blicken zu durchbohren. Er ließ sie nicht einmal aus den Augen, während er auf das Bandmitglied zeigte, das ihm am nächsten stand.
    »Rurik, unser Bassgitarrist.«
    Irgendwie brachte sie es fertig, ihren Blick von Az loszureißen und den blonden, blauäugigen, etwa eins fünfundachtzig großen Mann zu mustern. Sein lockiges Haar war kurz geschnitten. Über der linken Braue sah sie eine Narbe, durch die er aggressiv gewirkt hätte, wäre er nicht so jung gewesen. Sophie schätzte ihn auf etwa dreiundzwanzig. Zu Bluejeans trug er Kampfstiefel, ein hellblaues T-Shirt, eine Designer-Armyjacke mit Ärmelstreifen und Goldknöpfen, voller Medaillen und Anstecknadeln.
    Freundlich lächelte er sie an, verneigte sich wie vor einer königlichen Hoheit, und sie blinzelte verwirrt. Sie hatte ein kurzes Nicken erwartet, vielleicht ein »Hi«. Aber es war eine anmutige Verbeugung, und irgendwie passte sie zu einem Rockstar. »Freut mich, Sie kennenzulernen.« Seine Stimme klang angenehm, mit einem Akzent, den Sophie nicht kannte.
    »Das ist Devran, unser Schlagzeuger«, stellte Az das nächste Bandmitglied vor.
    Sophie wandte sich zu Devran, der etwa fünf Zentimeter kleiner war als Rurik. Dunkelhäutig, mit kurzem, glattem pechschwarzem Haar, hatte er bernsteinfarbene Augen, die in seinem braunen Gesicht fast hypnotisch leuchteten. Unter einer roten Kapuzenjacke mit Metallapplikationen trug er ein rotes und ein weißes T-Shirt übereinander, dazu verblichene schwarze Jeans. Wie sein Kumpel verbeugte er sich tief und schenkte ihr das warmherzigste Lächeln, das sie jemals willkommen geheißen hatte. »Es ist mir ein Vergnügen, Miss Bryce.«
    »Und das ist Mikhail, unser Keyboarder.« Az zeigte auf den dritten Musiker, dessen hellblondes Haar einen starken Kontrast zu dunkelblauen Jeans, einem schwarzen T-Shirt und einer schwarzen Lederjacke bildete und glatt auf die breiten Schultern fiel. Kaum kleiner als Rurik, besaß er ein markantes Kinn mit leichten Bartstoppeln. Seine eisgrünen Augen erinnerten Sophie an Uriel. Aber so hell wie dessen Augen konnten sie sicher nicht strahlen, weil er kein Erzengel war.
    Als würde er ihre Gedanken lesen und amüsant finden, grinste er. Auch er verneigte sich tief. »Es ist mir eine Ehre.« So wie das klang, schien er es ernst zu meinen.
    Warum? Was bedeutete sie diesen Männern? Sie war einfach nur eine junge Frau wie viele andere. Inwiefern unterschied sie sich in den Augen der Band von den Millionen von Fans, die alles fallen lassen würden, ihre Höschen inklusive, wenn sie im selben Raum wie Valley of Shadow sein dürften?
    »Das ist Uro«, unterbrach Azrael ihre Gedanken mit seidenweicher, betörender Stimme, »unser hochbegabter Lead-Gitarrist.«
    Sophie wandte sich zum letzten Mitglied der Gruppe und spürte, wie die Luft rings um ihren Körper wärmer wurde. Zumindest erschien es ihr so, während sie in Uros dunkle, dunkle Augen schaute. Sie wirkten unergründlich. In Videos hatte sie diese Augen öfter inspiziert und gedacht, abgesehen von den Goldaugen des Maskierten wäre der Blick des Gitarristen am erstaunlichsten. Das fand sie jetzt bestätigt.
    Als würde er in ihre Seele schauen, betrachtete er sie. So ähnlich wie Azrael … Uro ging zu ihr, und ihr Mund wurde trocken. Auf seine Größe und seine Kleidung achtete sie nicht, von

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