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Azrael

Azrael

Titel: Azrael Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Killough-Walden
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ihren Zorn tun, der das Gewitter entfesselte. Az hatte recht. Wie ein Gift attackierte die Wut ihre Seele.
    Nun hielt er sie fest, sie spürte seinen harten Körper an ihrem, und das trieb sie fast zum Wahnsinn. Das Wetter echote ihre Gefühle, der tosende Wind, die graue Wolkenbank, die immer tiefer über dem Strand hing, der grollende Donner, der den Sand unter ihren Stiefeln erschütterte.
    Zu viel stürmte auf sie ein, und Azraels Charisma war überwältigend, seine Macht beinahe greifbar. Er umschlang sie mit seidenen Fesseln. Wie eine Fliege im Spinnennetz kam sie sich vor, und jeder Versuch, sich zu befreien, bewies ihr ihre unentrinnbare Gefangenschaft.
    Aber obwohl sie wusste, dass ihre Gegenwehr Azraels Angriffslust noch steigerte, konnte sie sich nicht zurückhalten. Wie Wasser durch einen geborstenen Damm brach der Zorn aus ihr hervor.
    Hilflos starrte sie ihn an, wollte ihn küssen und schmecken, sein Haar streicheln, während er seine Fangzähne wieder in ihren Hals grub. Mein Gott, dachte sie. Für dieses Entzücken gab es keine Worte. Der Biss hatte sie in eine unbeschreibliche Ekstase versetzt. Und anscheinend vermochte nur dieses Gefühl ihre Wut zu zähmen.
    Tu es noch einmal, wünschte sie sich verzweifelt, während sie sich wieder loszureißen versuchte. Obwohl sie um das Glück betteln wollte, das nur er ihr schenken konnte, konzentrierte sie sich auf den nächstbesten meerwasserumspülten Felsblock am Strand. Ihre Macht geriet außer Kontrolle, der Felsen erhob sich aus dem Boden, in den ihn Trillionen Wellen gepresst hatten. In alle Richtungen stob der Sand, Sophie kniff die Augen zusammen, um sie vor der Kraft ihrer Wut zu schützen. Irgendwo in der Nähe schlug ein warnender Blitz ein.
    Nein, dachte sie, befreie mich von diesem Hass …
    »Mit Vergnügen, Sonnenschein«, sagte Az.
    Sophie riss die Augen auf, sah die schimmernden Reißzähne, die roten Funken in Azraels schwarzen Pupillen. Einen Herzschlag später spürte sie hinter sich eine magische Wärme, fremde starke Finger umklammerten ihre Handgelenke, und eine harte Brust presste sich an ihren Rücken. Verwirrt rang sie nach Luft, um zu schreien.
    »Pst«, wisperte ihr eine Stimme ins Ohr.
    Uro!
    Zu ihrer Rechten fiel der Felsblock herab und wirbelte Sand auf. Sophie erschauerte, der Schrei, der in ihrer Kehle aufstieg, wurde erstickt. Zwischen zwei kraftvollen Körpern gefangen, verspürte sie wachsende Lust und sah Azraels Lächeln – lasziv, unbarmherzig, atemberaubend schön.
    Er lockerte den Arm, der ihre Taille umfing, und schob das Haar von ihrem Hals. Dabei liebkosten seine Finger ihre Haut und sandten süße elektrisierende Ströme durch ihre Adern. Mühsam unterdrückte sie ein Stöhnen. Viel zu intensiv erschien ihr der Zwiespalt ihrer Gefühle. Verängstigt und wütend brannte sie vor sexuellem Verlangen. Unglaublich, was Azrael ihr antat – und dass Uro sich hinzugesellte … Die Macht, die auf sie einstürmte, weckte drängende Emotionen, die ein Ventil brauchten, irgendetwas bewirken mussten. Oder sie würde sterben. Blitze trafen die Felsen am Fuß der Klippenwand, Steine flogen in die Luft.
    Nun warteten die Männer, bis der Donnerkrach über ihren Köpfen verstummte. Und dann murmelte Uro: »Vertrau ihm, Sophie.« Sein Atem liebkoste ihr Ohr. »Vertrau uns. «
    0 Gott, o Gott, o Gott.
    Als Az sie wieder fester an sich drückte, schloss sie die Augen. Seine freie Hand umfasste ihren Nacken, ihr Kopf sank an Uros Schulter.
    Durch ihre Lider spürte sie Azraels triumphierendes Lächeln – und wie er sich zu ihr neigte. Überall war er, seine Präsenz zu stark, um vor geschlossenen Augen zu kapitulieren. An ihrem anderen Ohr fühlte sie seinen Atem und erschauerte, machtlos zwischen zwei Vampiren gefangen.
    »Denk an mein Versprechen, Sophie«, flüsterte Az, und seine Stimme jagte ein neues Entzücken durch ihre Adern. »Das erste und sicher nicht das letzte Mal.«
    Alles in ihr spannte sich an. Was jetzt geschehen würde, wusste sie. Dann spürte sie auch die Anspannung in den Muskeln der beiden Männer, die sie noch fester umschlangen, und schrie auf. An beiden Seiten ihres Halses gruben sich Zähne in ihre Haut. Sie öffnete die Augen. Aber sie sah den Himmel nicht. Sondern wirbelnde Sterne und Planeten und wie bis zum Ende des Weltalls, und sie geriet in ein anderes Universum, das aus Extremen bestand. Farben explodierten wie Feuerwerke, und sie flog mitten hinein in das Kaleidoskop, schwerelos wie eine Feder im

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