Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn)
nächtlichen Erlebnisse in ihren Träumen verflogen dabei ziemlich rasch. Es schien beinahe, als würden sie die Erinnerungen im Pool abwaschen.
Nachdem sie ausgelassen eine gute halbe Stunde getobt hatten, meldeten sich ihre Mägen zu Wort.
„Mami, ich habe Hunger“, sagte Sarah. Sie sprang aus dem Wasser, trocknete sich ab und wechselte die nasse gegen trock ene Wäsche. Auch die Erwachsenen verspürten plötzlich Hunger und folgten ihrem Beispiel.
Während des Frühstücks tankten sie ihre verlorene Energie wieder auf. Ihre Mägen freuten sich über jedes leckere Brötchen, Sandwich oder Kuchenstück.
Don Camillo forderte ebenfalls sein Futter, indem er laut bellte und wedelnd vor seinem Futternapf wartete. Ab und zu stieß er heftig mit der Pfote gegen den Rand des chromglänzenden Metallnapfes, sodass es heftig polterte. Diese Form von Körpersprache war für alle eindeutig zu verstehen.
Nach dem Frühstück, als sämtlicher Hunger eliminiert war, waren auch die üblen Erinnerungen verpufft. Die gute Laune hatte gegen das Übel gewonnen. Der Tag versprach, wunderschön zu werden. Zumindest erschien es ihnen anfangs so. Doch die Realität sah leider anders aus.
Tagträume
Die Freunde nutzten den Vormittag dafür, im Garten auf Badetüchern oder Liegen zu faulenzen. Schäfchenwolken zogen vorüber und bildeten interessante Formationen am Himmel. Sie ließen sehr viel Freiraum für die Fantasie. Schafe, Hunde, Häuser, Teufel und Engel entdeckten sie in den Wolken. Lediglich Sally beteiligte sich nicht an diesem Spiel. Sie war eingeschlafen und schnarchte leise vor sich hin. Um sie nicht zu stören unterhielten sich ihre Freunde sehr leise. Sie sollte die se Gelegenheit nutzen können, den fehlenden Schlaf der vergangenen Nacht nachzuholen.
Reglos lag sie auf ihrer Liege und atmete regelmäßig. Was sich allerdings tatsächlich hinter ihren Lidern abspielte, konnten ihre Freunde nicht ahnen, andernfalls hätten sie sie sicher geweckt.
Sally träumte einen seltsamen Traum. Sarah spielte im Garten, als plötzlich ein hässliches Tier – es war in etwa so groß wie ein Gürteltier – über die Wiese lief. Sally war neugierig und lief auf das Tier zu, denn es schien freundlich gesinnt zu sein. Sie wollte es beobachten, denn es sah niedlich aus mit seinem langen Schwanz, der rosa in der Sonne leuchtete. Der Schwanz war wie bei einer Ratte mit nur wenigen Haaren besetzt. An den Füßen trug es lange, schwarze, gefährlich wirkende Krallen. Sie waren halbmondförmig gebogen und messerscharf.
Als sich Sally dem Tier näherte, grub es sich innerhalb von Sekunden im Boden ein und verschwand. Es musste über unglaublich viel Kraft verfügen, denn es hatte keine zehn Sekunden gedauert, bis das Tier völlig aus ihrem Blick in der Erde unter dem knochentrockenen Rasen verschwunden war. Ein weiteres Tier der gleichen Art tauchte plötzlich aus dem Nichts auf. Wütend fauchte es Sally an und wollte ihr mitteilen, dass sie auf diesem Fleck Erde nichts zu suchen hatte. Immer wieder griff es sie an. Dabei entblößte es seine scharfen, langen Zähne und schnappte nach ihr.
Sally erschreckte sich ganz mächtig, als das Tier auf sie losrannte. Sie wollte weglaufen, kam aber nicht vom Fleck. Ihre Füße waren auf unerklärliche Weise mit dem Fußboden verwachsen. Sie konnte nicht fliehen. Erst als sie die Füße vom Boden regelrecht abriss, konnte sie sich vom Tier fortbewegen. Ihre Geschwindigkeit reichte allerdings nicht aus, denn das seltsame Wesen war ihr haushoch überlegen. Es fackelte nicht lang, sprang an ihr hoch und kletterte bis zu ihrem Hals. Dabei hielt es sich mit seinen nadelspitzen Klauen in ihrer Haut fest. Sofort biss es zu und rammte seine spitzen Eckzähne in ihren weichen Hals. Als es mit den Zähnen eingedrungen war, wachte Sally auf und fiel von der Sonnenliege. Fluchend und schreiend versuchte sie, sich von dem Monstrum zu befreien, stellte dann aber fest, dass sie nur geträumt hatte.
Ihre Freunde mussten lachen, denn ihr Absturz sah wirklich zirkusreif aus. Gut und gerne hätte sie als Clown auftreten können. „Hört auf zu lachen, verdammt!“, fluchte sie und brüllte ihre Freunde an. Dabei setzte sie sich auf und verschränkte ihre Arme zum Zeichen ihres Ärgers.
„Hey, beruhige dich“, sagte Franklyn und ging auf sie zu. „Es sah halt lustig aus, wie du von der Liege gefallen warst. Es sah ein wenig tolpatschig aus.“
„Vielen Dank, hilf mir lieber auf.“
Franklyn ließ sich
Weitere Kostenlose Bücher