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Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn)

Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn)

Titel: Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Schaberick
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uns gegenseitig hassen.“ Carla war entsetzt, wusste aber auch nicht, wie man dem Übel eine Falle stellen konnte.
    „Ja, Carla, und deshalb brauchen wir einen Plan.“ John sprach von einem Plan, wusste aber nicht im Geringsten, wie sie die Falle aufbauen sollten. „Uns wird schon etwas einfallen, nein, uns muss etwas einfallen.“
    „Ich glaube, ich habe eine Idee“, sagte Franklyn nach einer langen Redepause. „Setzt Euch im Kreis auf den Boden. Wir bilden einen Ring. Einen Netzwerk-Ring. Sarah, setz du dich bitte hinter Don Camillo. Du hast den besten Draht zu ihm. Überrede ihn dazu, mitzumachen.“
    „Ja, ist gut“, sagte sie und setzte sich hinter ihren besten Freund, der schwanzwedelnd ebenfalls auf dem Fußboden Platz nahm und sich ausgiebig von Sarah kraulen ließ. Kraulen war das beste Argument, um ihn zum Stillhalten zu überreden.
    Als alle im Kreis bequem auf dem Boden saßen, begann Franklyn mit der Umsetzung seiner Idee. „Ich beginne bei dir, Sally. Schließt Eure Augen. Wir bilden jetzt einen Ring. Franklyn, beginne mit Sally.“ Anschließend loggte sich Franklyn bei Sally ein und teilte ihr mit, sich bei Sarah einzuloggen. Sarah sollte sich nun bei Don Camillo einloggen, der ebenfalls über die besondere Gabe verfügte. Sie musste ein paar Überredenskünste einsetzen, damit er sich bei John einloggte. John wiederum stellte den Kontakt zu Carla her, und Carla schloss den Kreis mit dem Kontakt zu Franklyn. Sie konzentrierten sich und schwiegen. Gleich würde sicherlich etwas passieren. Aber was?
    Franklyn suchte in Sallys Kopf nach dem Bösen. Es zu finden war nicht einfach. Es war raffiniert, denn es versteckte sich immer wieder in einer anderen Ecke des Gehirns. Es entwischte ihm diverse Male, doch dann war es eingeengt und konnte nicht mehr fliehen. Sämtliche Fluchtwege waren ihm abgeschnitten. Franklyn hatte es eindeutig identifiziert. Er hielt es fest und wollte es zur Rede stellen. Doch dies durfte erst passieren, wenn alle das Böse im Hirn desjenigen oder derjenigen gefunden hatten, der oder die vor ihnen saß. Als er Sally seine Erfahrungen mitteilte, hatte sie es ein wenig leichter, das Böse in Sarah zu finden.
    Von Person zu Person wurde es leichter, das Böse zu finden und in die Enge zu treiben. Schließlich war es vollständig identifiziert und zeigte sich in seiner kompletten Erscheinung. Diese konnten sie allerdings nur dann sehen, wenn sie die Augen geschlossen hielten. Das Böse zeigte sich in Form von azurblauen, muskelbepackten Monstern, die sofort die Menschen angreifen wollten, sobald sie sich ihm in den Weg stellten. Sie waren hässlich, hatten eine schleimige Haut und schienen extrem aggressiv zu sein. Ihre langen Krallen und unendlich langen Zähne, die blutunterlaufenen Augen, die vor lauter Hass funkelten und allein schon ihre Körperhaltung verrieten, wie gefährlich sie waren. Doch die Freunde ließen sich nicht von ihnen beeindrucken. Lediglich Sarah versteckte sich hinter ihrer Mutter und weinte. Die seltsamen Wesen gerieten außer sich, als sie merkten, dass sie die Menschen nicht beeindrucken konnten und begannen zu fauchen und zu brüllen. Vielleicht wollten sie auf diese Art und Weise Eindruck schinden. Sie schlugen mit ihren langen Krallen nur so um sich. Es zischte, wenn sie mit ihren Armen die Luft zerteilten. Doch auch das änderte nichts an der Achtung vor ihnen.
    „Alles nur heiße Luft. Attacke! Macht sie kalt!“, brüllte John und stürmte nach vorn, exakt in die Richtung der drohenden Gefahr. Ebenfalls schreiend wollte er sich auf eins der Monster stürzen. Mit diesem Angriff hatten sie allerdings nicht gerechnet. Kreischend stoben sie auseinander und sahen als einzige Möglichkeit zu überleben ihre Flucht in noch tiefere Regionen des Hirns. Doch auch dort wurden sie von den Freunden lokalisiert und angegriffen.
    „Wesen, vor denen man keine Angst hat, muss man nicht respektieren“, rief John und griff nach einem blauen Arm, der sich gerade in seiner Nähe befand. „Sie sind nur Hirngespinste, sie existieren nicht wirklich. Sie sind nur Produkte unserer Fantasie.“ Anschließend nahm John all seine Kräfte zusammen, packte sich eine Kralle und riss sie aus dem blauen Arm heraus. Er schlug die Spitze wiederum in den Arm und schubste das Untier von sich. Wütend schlug es um sich, konnte aber nichts gegen John ausrichten. Der Schmerz musste unglaublich groß sein. John bekam zwar ab und zu eine Kralle ab, war aber fest davon überzeugt,

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