Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn)
die von belanglosen Dingen handelten und stellten das Gegenseitige Vertrauen wieder her. Die psychischen Wunden heilten langsam, aber sie heilten. Die Freunde konnten wieder lachen und mit ihrem Hund ausgiebig toben. Dieser Zustand hielt jetzt schon einige Monate. Da sie während dieser Zeit weder von Polizei noch sonstigen unangenehmen Personen besucht wurden und auch in den Medien keine negativen Nachrichten mehr erschienen, gingen sie davon aus, dass das Böse sie endgültig verlassen hatte. Sie verfügten auch nicht mehr über die Fähigkeit, sich in fremde Hirne einloggen zu können.
„Fast hätte ich mich danach gesehnt, mal wieder einen Menschen auszuhorchen“, sagte John und lachte dabei.
„Das meinst du doch nicht ernst“, ermahnte ihn Carla, senkte ihren Kopf, zog die Stirn kraus und blickte ihn böse an. Sie spielte die Moralapostel, aber an ihrer gespielt bösen Mimik konnte man erkennen, wie sie es tatsächlich meinte. „Wir können froh sein, dass wir diesen Unsinn endlich los sind.“
„Ja, das stimmt. Ich hätte es mit diesen Albträumen nicht mehr lange ausgehalten“, stimmte Sally ihr zu. „Sicher wäre ich über kurz oder lang in die Irrenanstalt gekommen und hätte dort Psychopathen gequält.“
Über diese Vorstellung mussten alle herzlich lachen.
„Das Böse ist besiegt, in der Hinsicht bin ich mir sicher“, sagte John fröhlich. „Ich möchte mit Euch gern einmal wieder ins Schwimmbad gehen. Jetzt, wo wir wissen, dass es nicht mehr in uns steckt, können wir auch wieder gemeinsam ins Wasser gehen. Vor ein paar Wochen noch hätte ich es für extrem riskant gehalten, denn die blaue Gewalt hätte diese Gelegenheit sicher genutzt, um sich zu vermehren.“
„Das ist eine tolle Idee“, jubelte Sarah. „Ich will in ein Spaßbad gehen. Auf eine Wasserrutsche, durch einen langen Tunnel, auf den Gummireifen schwimmen…“
„Sarah, das können wir jetzt alles nachholen. Du musstest so lange darauf verzichten. Ja, ich freue mich auch schon auf das Spaßbad. Wo wollen wir denn hinfahren?“, fragte Sally. Ihre Augen glänzten vor Freude.
„…und ich will in die Sauna“, meldete sich Carla. Draußen ist es mittlerweile so kalt , da könnte ich eine Erwärmung brauchen.“
„Oh, ja, Sauna, das ist eine tolle Idee.“ Auch John war sofort Feuer und Flamme, wenn er an die wohlige Wärme in den Saunakabinen dachte.
Gemeinsam planten sie einen Wochenendausflug zum Ramada Spokane Airport and Indoor Waterpark. Nachdem sie sich auf ein Datum geeinigt hatten, buchten sie online zwei Hotelzimmer. Franklyn, Sally, Sarah und Don Camillo sollten ein größeres bekommen, John und Carla waren mit einem kleineren zufrieden. Don Camillo würden sie stundenweise im Zimmer lassen können. Glücklicherweise waren pflegeleichte Haustiere in diesem Park erlaubt. Andernfalls hätten sie auf das Spaß-Wochenende in diesem wunderschönen Schwimmbad verzichten und ein weniger interessantes wählen müssen.
Das Hallenbad mit seinen herrlichen Attraktionen bot ihnen jede Menge Spaß und Erholung. Eigentlich hätten sie die Hotelzimmer gar nicht buchen müssen. Das Hallenbad war nicht allzu weit von ihrem Haus entfernt und mit dem Auto innerhalb einer Viertelstunde erreichbar. Doch wollten sie nach der Aufregung und dem ganzen Stress, den sie in den letzten Wochen und Monaten über sich hatten ergehen lassen müssen, abends nach dem Bad und der Sauna gemeinsam etwas trinken und essen und sich richtig verwöhnen lassen. Sie wollten entspannende Massagen genießen und die Seele baumeln lassen. Sarah sollte sich nach Herzenslust austoben und anschließend ins Bett fallen können.
Das S paßbad und die dazu gehörende Sauna bot ihnen die entsprechende Basis für dieses herrliche Verwöhn-programm.
Es gab auch ein Warmwasserbecken, in d as sie sich hineinlegen konnten, ohne dabei auszukühlen. Darin gab es spezielle Liegeplätze, auf denen man keine Bedenken haben musste, dass man unterging, während man einschlief. Diese Relax-Mulden waren richtig gut durchdacht. Ein Schwimmmeister passte stets auf, dass niemandem etwas passierte. Sie konnten sich hinlegen und wohlfühlen, die Wärme genießen und die blubbernden Blasen auf der Haut kitzeln lassen. Das Wasser in einem Entspannungsbecken wurde von unten mit Solarienlam-pen so geschickt beleuchtet, dass man nicht geblendet wurde. Somit wurde man unter Wasser gebräunt. Was gab es Schöneres? Noch nicht einmal im Meer gab es diesen Luxus. Doch die
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