Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn)
Prickeln, das der erste Schluck verursachte. Es war ein herrliches Gefühl. Kein anderes Getränk konnte dieses Prickeln erzeugen. Eine Gänsehaut lief beiden von oben nach unten über den Rücken. Der anschließende Rülps beider führte zu Beschwerderufen der Damen.
„Ihr Ferkel, es ist ein Kind anwesend. Sie muss doch nicht lernen, wie man sich nicht verhalten sollte“, sagte Sally und lachte. „Prost, lasst es Euch schmecken. Ho ffentlich schmeckt der Fisch so gut, wie er duftet.“
Ein paar Minuten später war der Fisch fertig gegrillt. Sie hatten sich ein besonders großes Exemplar eines Alaska-Lachses ausgesucht, von dem sie alle reichlich satt wurden. Vor dem Grillen wog er ungefähr vier Pfund.
Sarah hatte während des Grillens ein Stockbrot über den Grill gehalten. Mittlerweile war es braun und knusprig. Sie hatte leider nicht aufgepasst, dass ihr der Bambusstock nicht anbrannte, und so kam es, wie es kommen musste: Das Brot brach ab und fiel in die Glut. „Mist, muss das sein?“, fluchte sie, griff mit bloßen Händen in die Glut und holte das Brot wieder heraus. John, der direkt neben dem Grill stand, konnte gar nicht so schnell reagieren. Als er erschrocken schrie, war es bereits zu spät.
„Halt! Hand weg!“
„Wieso, dann verbrennt doch das Brot“, antwortete S arah völlig gelassen. Anschließend pustete sie die Asche vom Brot. „Es ist ein wenig angeschmort, aber der Rest ist noch gut.“
„Hast du dich verbrannt? Zeig mal deine Hand.“
„Nein, wieso sollte ich das tun? Wenn man sich nicht verbrennen will, tut man es auch nicht. Hier, sieh, meine Hand ist in Ordnung.“
„Sarah, du bist mir wirklich ein Rätsel. Erst zerbrichst du einen dicken Stock, als wäre es ein Strohhalm. Anschließend tauchst du durch den Pool und springst wie eine Rakete aus dem Wasser. Jetzt greifst du in die Glut, und nichts passiert dir. Bist du mit übernatürlichen Kräften ausgestattet?“
„Nein, ich bin ein ganz normales Kind.“
Gemeinsam gingen John und Sarah zum Tisch. Es standen die leckersten Beilagen auf dem Tisch. Salate, Brot, Baguette, Oliven, Mais, Silberzwiebeln, Paprika, Gurken, Aioli. Allein beim Anblick lief ihnen schon das Wasser im Munde zusammen.
„ Hmmm, der sieht aber lecker aus“, sagte Sally, als sie den gegrillten Fisch auf dem Teller sah, den John in seinen Händen hielt. Er war noch in der Metallhalterung eingeklemmt, wurde aber gleich davon befreit.
„Wo kann ich ihn vorbereiten?“
„Hier . Leg ihn hier auf das Brett, dann packe ich ihn aus“, antwortete Carla. Sie zeigte auf ein Holzbrett, das speziell für den Fisch auf dem Tisch lag. Direkt begann sie, die Metallhalterung zu öffnen und die Haut des Fisches vorsichtig davon zu lösen. Es duftete traumhaft lecker. Anschließend verteilte sie den Fisch auf die Teller ihrer Freunde, die sich herzlich bedankten.
„Guten Appetit, Freunde.“
„Danke, ebenfalls“, sagten sie und begannen zu essen.
Der Fisch schmeckte mit dem Brot, auf dem sich Aioli befand, wie ein Gedicht. Auch die Beilagen hielten alle für äußerst gelungen.
„Schmeckt es Euch?“, fragte John lächelnd. Seinem Blick konnten seine Freunde entnehmen, dass er eine negative Antwort nicht akzeptiert hätte.
„Ja, ja, sehr lecker.“
„Der Fisch ist Klasse, ganz hervorragend.“
„Du hast perfekt gegrillt.“
„Großes Kompliment. Niemand außer dir kann so toll grillen.“
„Dann haut rein, es ist noch genug da“, antwortete John auf die Komplimente , die Balsam für seine Seele waren, denn er hatte sich große Mühe gegeben, den leckersten Fisch der Welt zu zaubern.
Nachdem sie fertig gegessen hatten, kam John auf die verrückte Idee, auf das Trampolin zu gehen. Nach dem Essen ist dies nicht gerade zu empfehlen, doch John störte dies nicht. Er hatte einfach Lust dazu. Dass ihm eventuell übel davon werden könnte, berücksichtigte er nicht. Davon wollte er nichts wissen.
„Hey, John, meinst du nicht auch, dass dir das Essen gleich wieder herauskommt, wenn du jetzt auf dem Trampolin springst?“, fragte ihn Carla. Sie machte mit ihrer Hand eine eindeutige Bewegung, die jeder verstand.
„Ach was, mein Magen freut sich über ein wenig Au flockerung. Ich muss ihn etwas massieren, damit noch Fisch hineinpasst.“
„Übertreib es aber nicht. Denk daran, du hast gerade erst gegessen.“
„Ja, Mama. Wenn es mir schlecht wird, höre ich auf“, antwortete er und sprang auf das Trampolin. Anfangs sprang er
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