Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn)

Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn)

Titel: Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Schaberick
Vom Netzwerk:
ihn“, sagte Franklyn und reichte ihr die Hälfte des Stockes. Mühelos zerbrach sie ihn erneut.
    „Hast du etwa keine Kraft, du Schlappi?“, fragte Sarah provozierend. „Ich dachte, Erwachsene sind stärker als Kinder.“
    „Das dachte ich bis heute auch noch“, sagte Franklyn verunsichert und schaute sie fragend an.
    „Das ist doch ein Babystock. Wenn ich will, zerbreche ich ihn mit einer Hand.“
    John, Carla und Sally lachten, konnten sich aber absolut nicht erklären, wie Sarah es geschafft hatte, den Stock so mühelos zu zerbrechen. Sie glaubten, dass er tatsächlich morsch war und Franklyn nur spielte, dass er ihn nicht zerbrechen konnte. Er war ein guter Schauspieler, wenn es sein musste. Auf diese Art und Weise wuchs das Selbstwertgefühl der Kleinen enorm. Jetzt fühlte sie sich stärker als ein Erwachsener. Das hatte Franklyn wirklich geschickt eingefädelt. Erst jetzt erkannten seine Freunde, was er mit seiner Schauspielerei wirklich bezweckt hatte.
    Sarah wurde es zu warm in der Sonne, also entschied sie sich für eine kleine Abkühlung.
    „Ich gehe mal ein wenig baden. Ihr könnt ja nachkommen, falls Ihr Lust habt.“
    Anschließend duschte sie sich ab, sprang in den Pool und tauchte von einem bis zum anderen Ende. Es waren sechsunddreißig Fuß. Für ein kleines Kind von sechs Jahren handelte es sich bereits um eine große Distanz. Besonders auffällig war allerdings die Geschwindigkeit, denn nur ein paar Sekunden später sprang sie nahezu senkrecht aus dem Wasser heraus und stand mit den Füßen auf dem Beckenrand. Es sah aus, als hätte man sie mit einem unsichtbaren Seil schlagartig aus dem Wasser heraus gerissen.
    „Wow, Sarah, seit wann kannst du so weit tauchen?“, fragte ihre Mutter völlig erstaunt. Sie war nie eine gute Taucherin. Ganz im Gegenteil, sie vermied es, unter Wasser die Augen zu öffnen, denn das Chlorwasser brannte in der Regel doch recht heftig in ihren Augen.
    Carla und John entschieden sich ganz spontan, Beifall zu klatschen. Worte brachten sie nicht hervor. Sie waren so dermaßen überrascht, dass sie nur jubeln konnten.
    „Sie hat eine unglaubliche Kraft. Woher hat sie das? Erst zerbricht sie mühelos einen Ast, anschließend taucht sie in ein paar Sekunden komplett durch das Becken. Und zum krönenden Abschluss springt sie wie eine Rakete aus dem Wasser und landet sicher auf dem Beckenrand. Ich würde das nicht hinbekommen. Vor allem könnte ich nicht ohne meine Hände zu benutzen aus dem Wasser springen.“ John war völlig perplex. Aber sicher war auch das wieder nur ein Trick, den die Erwachsenen nicht durchschauten.
    Sarah hingegen betrachtete ihre Leistung als durchschnittlich und völlig normal. „Warum seht Ihr mich so komisch an? Habe ich was Böses getan?“
     
    Nun kam, auf was sich alle schon gefreut hatten. Der Grill wurde angezündet. Die Stimmung aller wurde stetig besser. Sie lachten und erzählten sich lustige Geschichten und Anekdoten. John stand wie immer am Grill und passte auf, dass die Kohle auch gut anbrannte. Als sie durchgeglüht war, bereitete er den Fisch zu. Er verfügte über spezielle Grillhilfen, in die er den kompletten Fisch klemmen konnte. Die verchromten Grillhilfen hatten selbst die Form eines Fisches und konnten auseinandergeklappt werden. Mithilfe eines Metallringes wurden sie im zusammengeklappten Zustand befestigt, sodass der Fisch nicht in die Glut fiel. So klebte er nicht am Rost fest und wurde dennoch außen knusprig.
    Verführerische Duftwolken stiegen sich kräuselnd in den Himmel, als der Saft des Fisches in die Glut tropfte.
    „John, du bist der beste Grillmeister, den ich jemals kennengelernt habe“, lobte ihn Franklyn. „Was darf ich dir bringen, um dich bei Laune zu halten?“
    „Bring mir bitte ein kühles Blondes. Ich habe mächtig Durst von der Hitze. Ich brauche sofort ein Kühlmittel, damit ich nicht umfalle.“
    „Dein Wunsch ist mir Befehl, mein Freund“, antwortete Franklyn, ging ins Haus und holte aus dem doppeltürigen Kühlschrank das kälteste Bier, das er finden konnte. Dieses brachte er geöffnet auf einem silbernen Tablett zu John, der sich mächtig darüber freute. Feinperlige Kondenswassertröpfchen verstärkten Eindruck, dass es eiskalt war und nur darauf wartete, als Durstlöscher eingesetzt zu werden.
    „Danke, mein Freund. Wenn ich dich nicht hätte, wü rde ich jetzt verdursten. Lass uns anstoßen.“
    Mit einem kräftigen Pling stießen sie die Bierflaschen zusammen und genossen das

Weitere Kostenlose Bücher