Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn)
John voller Begeisterung. „Hast du ihre Muskeln gesehen, als sie abgesprungen ist?“
Anschließend sprangen beide synchron ab, vollführten einen Salto in der Luft, erreichten den Boden auf den Füßen und sprangen sofort wieder nach schräg oben in Richtung des Pools. Als hätten sie es bereits tausende Male zuvor geübt landeten sie ohne großartig zu spritzen Kopf voran im Wasser und tauchten wie zwei Pfeile ab.
„ Mein Gott!“, jubelte Franklyn und klatschte Beifall, dass ihm die Hände weh taten. Auch John stand auf, jubelte und klatschte. Sarah stand vor Erstaunen der Mund offen. Sie konnte nicht verstehen, wie es möglich war, so weit zu springen.
„Mami, kannst du fliegen?“, fragte sie verunsichert. Doch ihre Mami antwortete nicht auf das, was sie sagte, denn im Moment befand sie sich unter Wasser. Als Sally jedoch wieder auftaucht e, sagte sie „Nein, ich kann nicht fliegen. Aber ich kann neuerdings verdammt gut springen. Frag mich bitte nicht, warum.“
Beide Damen hatten ein L ächeln im Gesicht. „Das hat ja irren Spaß gemacht! Sollen wir noch mal?“, fragte Sally.
„Nein, es hat Spaß gemacht, aber ich möchte lieber in die Sonne gehen und faulenzen. Ich möchte mich ein wenig bräunen.“
Franklyn war die ganze Angelegenheit gar nicht geheuer. „Ihr Frauen seid schon seltsam. Plötzlich habt Ihr Fähigkeiten, von denen ich nie geglaubt habe, dass man sie überhaupt innehaben kann.“ Er musste lachen und ging zielstrebig auf den Esstisch zu. Dort fand er eine Wodkaflasche, die noch ziemlich gut gefüllt war. Nur ein paar kleine Schlucke fehlten. Ohne viel darüber nachzudenken öffnete er die Flasche, setzte sie an seine Lippen und trank sie in einem Zug leer. Es machte ihm nichts aus, dass er gerade zweiundvierzigprozentigen Alkohol getrunken hatte. Der Wodka zeigte absolut keine Wirkung. Er musste noch nicht einmal husten. Anschließend zerdrückte er die Glasflasche mit der linken Hand. Klirrend zerplatzte sie, als wäre sie aus dünnstem Glas gefertigt. Doch tatsächlich war sie sehr stabil gewesen. Er hatte gar nicht damit gerechnet, dass er über Kräfte verfügte, die einem Schraubstock glichen.
„Hast du dich verletzt?“, rief John ihm zu. „ Der Fußboden ist mit Scherben übersät. Sei bloß vorsichtig!“
„Nein , John, es ist alles in Ordnung“, antwortete er in ruhigem Tonfall. Mit den nackten Füßen kehrte er die Scherben zusammen. Anschließend hob er sie auf und zermarlmte sie mit seinen Händen zu Staub.
„Jetzt kann sich keiner mehr daran verletzen. Die Scherben sind alle vernichtet.“
Sarah stand gerade am Grill und betrachtete die noch kräftig glühenden Kohlen. Scheinbar suchte sie sich in diesem Moment ein paar besonders große Exemplare aus, denn sie begutachtete sie ausgiebig. Anschließend griff sie ohne zu zögern in die Glut und holte drei Stücke heraus. Ihre Mutter kam sofort kreischend angelaufen. „Sarah, was tust du da? Lass sofort die glühenden Kohlen fallen!“
„Warum denn? Es passiert ihnen doch nichts.“ Jetzt begann sie, mit den glühenden Kohlen zu jonglieren. Sie warf sie hoch in die Luft und fing sie mit ihren Händen wieder auf. Immer wieder warf sie die Glut in die Luft. Es verursachte seltsame Geräusche, als die glühenden Brocken durch die Luft segelten. Ihr Geräusch ähnelte einem fauchenden Tier. Sarah verbrannte sich nicht im Geringsten die Hände an der Glut.
Sally wollte sie immer wieder davon abhalten, doch Sarah hörte nicht auf sie.
„Leg bitte die Kohlen weg. Du verbrennst dich!“
„Nein, Mami, mir passiert nichts. Die sind nicht heiß.“
„Die sind nicht nur heiß, die sind glühend heiß. Du kannst doch nicht einfach glühende Kohlen in die Hand nehmen.“
„Das siehst du doch. Ich wusste gar nicht, dass ich so gut jonglieren kann“, staunte Sarah über ihre neuen F ähigkeiten. Als sie der Meinung war, genug jongliert zu haben, legte sie die Kohlen wieder in den Grill und klopfte sich den Ruß von den Fingern. „Das war lustig, nicht wahr?“
„Nein, Sarah, das war nicht lustig. Das war gefährlich. Um genau zu sein, es war unheimlich gefährlich. Mütter haben Angst, wenn ihre Kinder einen dermaßen gefährlichen Unsinn machen. Wieso kannst du glühende Kohlen anfassen, ohne dir die Finger zu verbrennen?“
„Ganz einfach, ich wollte mich nicht verbrennen, also habe ich es auch nicht getan“ , antwortete Sarah altklug.
Als die fünf gemeinsam auf den Badetüchern lagen, um
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