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gestellt.
„ Aha“, dachte ich beleidigt, „der Typ hat Charakter. Und zwar einen eitlen.“
„ Aber vielleicht können sie mir helfen?“, piepste ich keck.
„ Aber sehr gern, wenn es in meiner Macht steht, jeder Zeit“, bot er sich an und strahlte mich erleichtert an, als wäre ich zur Vernunft gekommen.
„ Du scheinheiliger Macho“, dachte ich, du wirst gleich den Schwanz einziehen und vor Schreck deine Bücher fallen lassen.
„ Ich hätte Lust mit Ihnen eine Nacht zu verbringen!“, warf ich ihn an den Kopf.
„ Okay …! Wo und wann?“, raunte er gelassen. Ohne sich verlegen umzudrehen. Ohne seine Bücher fallen zu lassen und ohne auf seinen Familienstand hinzuweisen. „Der Kerl war abgebrüht wie ein Kerkermeister“, stellte ich ernüchtert fest und sammelte die Prospekte auf, die mir aus der Hand gefallen waren.
„Lass bitte die Stiefel an!“, verlangte er, als ich es mir auf meiner Couch bequem machen wollte und im Begriff war, meine Stiefel auszuziehen. Er ging ein paar Schritte umher und drehte sich unvermittelt auf dem Absatz um.
„ Warum grinst du so komisch?“, wollte ich wissen, da er ohne ersichtlichen Grund kopfschüttelnd zu Boden starrte. Dabei auf seinen Absätzen wippte und in sich hineinschmunzelte. Er gab keine Antwort, zog sein Sakko aus. Kniete sich vor mir nieder und stützte seine Arme auf meinen Oberschenkeln ab.
„ Du bist eine Schlampe, weißt du das?“
Natürlich wusste ich das, aber das war noch längst kein Grund es auszusprechen . Deshalb verpasste ich ihm eine Ohrfeige.
„ Und du bist ein ungehobelter alter Sack!“
Beleidigt stieß ich ihn zurück und wollte gehen.
„Ja, du hast Recht, schlag mich dafür noch einmal“, bettelte er provozierend und hielt mir sein Gesicht hin.
Nichts lieber als das, denn schließlich hat te er mich beleidigt. Also schlug ich etwas kräftiger zu. Ich ließ mich auch nicht lange bitten, als er mir als Versöhnung unbedingt meine Stiefel küssen wollte.
„ Mach doch … von mir aus“, spornte ich ihn an und sah ihn dabei zu, wie er sich seines Hemdes entledigte.
Ich fand es auch noch recht lustig, als er mir beim Ausziehen meines Schuhwerks behilflich war und behutsam meine Füße massierte. Erst als er anfing an meinen Zehen zu lutschen und sein Lustspender wie ein Kanonenrohr aufgerichtet war, merkte ich, dass mit dem Typ etwas nicht stimmte. Die Triebfeder seiner vorbildlichen Potenz, war also nicht ich, sondern meine langweiligen Zehen, deren Nägel nicht einmal lackiert waren. Eine Erkenntnis, die mich missmutig stimmte . Zumal ich jeden Moment damit rechnen musste, dass er mit seinem Kanonenrohr zwischen meinen Zehen Stellung bezog. Nicht gerade berauschend, auf derartig widernatürliche Weise bombardiert zu werden.
„ Machst du das mit deiner Frau auch so?“, wollte ich wissen, während ich meine voll gesabberten Zehen in mein schützendes Schuhwerk verstaute. Aber anstatt mir zu antworten, hielt er mir einen Geldschein unter die Nase.
„ Hier für dich!“, sagte er.
„ Was ist das? Schweigegeld?“, fragte ich verdattert. Zerknüllte den Schein und warf ihn in die Ecke. „Für was hältst du mich!“, giftete ich ihn an.
„ Das sagte ich bereits für was ich dich halte“, erwiderte er lapidar.
„ RAUUUUS!“, brüllte ich und riss die Tür auf.
„ Moment, ich habe noch etwas vergessen“, sagte er und steuerte zielgenau auf das Aktenregal zu. Schaltete die Videokamera aus, entnahm das Band und hielt es mir unter mein erblasstes Gesicht.
„ Was hattest du damit vor? Wolltest du mich erpressen?“, stichelte er und sah mich dabei missbilligend an.
„ Nein, so etwas würde ich nie im Leben tun, für was hältst du mich!“
„ Ich wiederhole mich ungern“, entgegnete er diebisch und schnippte mit seinem Zeigefinger mein Kinn nach oben.
Ich reagierte tapfer und biss in seinen Finger . Um es gleich wider zu bereuen, weil mich seine Augen lüstern anfunkelten. Ganz so, als hätte es auch ruhig ein bisschen mehr sein können. Oh Gütiger, ich vergaß, der Mann ist ein Masochist. Nun, ich muss zugeben, wenn er mir diesem Augenblick angeboten hätte, dass ich für jeden Fingerbiss einen akzeptablen Geldschein bekäme, hätte ich nochmals zugebissen. Aber anstatt mir meine Motivation von den Augen abzulesen, starrte er mich unentschlossen an und rechnete vermutlich an seinen zehn Fingern hoch, wie teuer ihm das käme. Offensichtlich viel zu teuer, denn er staubte wortlos davon. Vor Wut
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