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der Tür geirrt, aber du warst ganz ausgezogen und hast unermüdlich Raffaels Namen gelallt. Wir haben dich dann in dein Zimmer gebracht. Mir war das sehr peinlich, weil du ja nackt warst. Dann hast du endlich Ruhe gegeben. Ein paar Stunden später hast du uns nochmals aufgeweckt, weil du laut phantasiert hast.“
„ Ja klar, dann habe ich wahrscheinlich wieder nach deinem Raffael gerufen“, spottete ich verächtlich.
„ Nein, Melchior, hast du gerufen“, verbesserte sie mich und sah mich bedeutungsvoll an.
„ Ich war betrunken! Und da weiß man nicht was man tut!“, verharmloste ich wacker, um mich aus der Affäre zu winden, weil ich mich abgrundtief schämte. Bei der Vorstellung, dass die beiden mich nackt und lallend in mein Bett hieven mussten. Wie peinlich. Klar, dass mir Raffael heute aus dem Weg ging.
Kapitel 16
Es war genau 1.37 Uhr und 47 Sekunden, als mich das Licht seines Motorrades durch das Fensterglas blendete. Ich hatte die ganze Nacht hinter dem Fenster gestanden und auf seine Rückkehr gewartet. Auf Zehenspitzen schlich ich hinunter in die Küche, um ihn dort abzupassen.
„ Ich wollte mich nur für gestern entschuldigen“, flüsterte ich kleinlaut und sah ihm dabei zu, wie er aus der Milchflasche trank und sich mit dem Hemdsärmel den Mund abwischte.
„ Schon gut“, grinste er, lehnte sich breitbeinig auf die Tischkante und musterte meinen Aufzug. Ich trug einen kurzen Kimono, der vorn mit einem Bindegürtel zusammengebunden war.
„ Ich bin normalerweise nicht so“, fügte ich noch entlastend hinzu.
„ Na ja, besonders witzig fand ich dich gestern nicht“, lachte er,
„ obwohl, … als du in unser Bett gekrochen kamst, fand ich das schon recht lustig.“
„ Schläft Rosalie?“
„ Tief und fest!“, beeilte ich mich zu sagen.
Er langte mit der Hand nach meinem Bindegürtel und zog ihn auf, dabei sah er mich amüsiert an. Für einen Moment fühlte ich mich verunsichert, weil er so teilnahmslos erschien, als wäre er meiner Verfügbarkeit sicher. Diesen Eindruck wollte ich nicht untermauern. Deswegen band ich mir den Gürtel wieder zu.
„Gute Nacht“, hauchte ich und wollte gerade gehen, als er mir die Tür versperrte, den Schlüssel umdrehte und mir meinen Gürtel ganz fest zuzog, die beiden Enden in der Hand hielt und mich rückwärts zu dem Tisch manövrierte. Dann drückte er mich mit dem Rücken auf die Tischplatte, spreizte meine Beine, schlug meinen Kimono zur Seite und betrachtete mich ungeniert.
„ Du bist schön“, sagte er.
Gern hätte ich nachgefragt, was er so schön an mir f and, weil er mir nur zwischen meine Beine guckte. Kann man da auch schön sein? „Also, ich weiß nicht?“, dachte ich und schloss erwartungsvoll meine Augen. Raffael knöpfte langsam seine Jeans auf und zog meinen Oberkörper fest an sich, er sah mir forschend in die Augen.
„ Was willst du von mir?“, fragte er tiefgründig.
„ Willst du ihn?“
Dabei drang er unsanft in mich ein.
„Oder mich?“
„ Beides!“, flüsterte ich und knabberte an seinem angewachsenen Ohrläppchen. Doch er fasste mich am Hinterkopf und zog mich zurück.
„ Hast du dich in mich verliebt?“, fragte er skeptisch.
Ich zögerte.
„Ich habe dich etwas gefragt!“, drängelte er.
„ Küss mich, dann wirst du es herausfinden“, forderte ich erregt.
Er tat es. Ich umschlang mit meinen Beinen seine Hüften und wir liebten uns . Ganz leise und aus tiefstem Herzen. Aber wir sprachen es nicht aus. Wir hatten beide unseren Stolz!
„ Übrigens bist du nicht so toll wie ich dachte!“, kicherte ich, als wir uns erschöpft umarmten und uns zärtlich aneinander schmiegten.
Raffael zuckte merklich zusammen und sah mich verdutzt an.
„Als Handwerker, meine ich. Dein Tisch wackelt“, triumphierte ich schadenfroh.
Danach schlich ich wieder in mein Zimmer und lauschte Raffaels Schritte, die sich kurze Zeit später behäbig die Treppe hinaufschleppten und im Nebenzimmer verhallten. Da es das Schlafzimmer der beiden war, war ich natürlich aufgrund der baulichen Gegebenheiten dazu gezwungen, mit anzuhören, was sich im Nebenzimmer abspielte. Um die Geräusche jedoch genau zuordnen zu können, blieb mir nicht anderes übrig, als mich einer leeren Vase zu bedienen und sie fest gegen die Wand zu pressen. Ich konnte genau hören, wie Raffael den Gürtel seiner Hose löste, wie sein e Schuhe wegpolterten und wie er meine Schwester wachrüttelte, weil sie schnarchte. Mir entging nicht, wie sie
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