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Babel Gesamtausgabe - Band 1-3

Babel Gesamtausgabe - Band 1-3

Titel: Babel Gesamtausgabe - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cay Winter
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zwei Mal einen Urlaubsprospekt unter die Nase gehalten hatte, zog es Babel vor, nach Hause zu fahren.
    Ihr Haus lag in der Nähe des Flusses, in einer kleinen Seitenstraße. Es war alt, aber es stand noch. Der Grund, warum sie sich dafür entschieden hatte, lag vor allem darin, dass es vorher schon einmal von einer Hexe bewohnt gewesen war. Das hatte sie bei ihrer ersten Besichtigung an seinem magischen Muster festgestellt. Diese Tatsache verlieh dem Haus eine besondere Atmosphäre, die Babel mochte.
    Auf dem ganzen Grundstück lag ein Ablenkungszauber, der die Leute dazu brachte, es zu ignorieren – es sei denn, sie wussten, wonach sie suchten.
    Ein geschnitztes Bärenrelief zierte die Haustür, deren Farbe häufiger wechselte, wenn Babel instinktiv Magie wirkte. Als sie jetzt zurückkam und aufschloss, färbte sich das Holz an den Rändern blau.
    Sie hatte beschlossen, noch einen Tag zu warten, um zu sehen, ob die Leiche von Madame Vendome nicht vielleicht doch wieder auftauchte. Erst dann würde sie die Nachforschungen starten.
    Immerhin sollte das normale menschliche Versagen eine faire Chance erhalten, ihrer Paranoia zu beweisen, dass nicht hinter jedem verdächtigen Geschehen eine Hexe stand.
    Trotzdem bereitete Karl unterdessen ihren Besuch in der Gerichtsmedizin vor, wo sie ihre Suche beginnen würde, falls sich die Angelegenheit nicht klärte. Schließlich konnte sie nicht einfach dort auftauchen und die Mitarbeiter nach einer verschwundenen Leiche befragen, ohne eine gute Erklärung dafür vorzuweisen.
    Wie Karl es allerdings anstellte, blieb sein Geheimnis, denn seine Methoden waren nicht selten eher fragwürdiger Natur, und Babel zog es vor, so wenig wie möglich davon zu erfahren. Frei nach dem Motto: Was ich nicht weiß, kann ich in Polizeiverhören überzeugend abstreiten. Damit waren sie bisher gut gefahren.
    Angetrieben von den besagten Hummeln rief sie Tamy an und bat ihre Freundin, bei ihr zu Hause vorbeizukommen. Der Gedanke an die Nekromanten und ihr Verlangen nach Macht durch die Sklaven, die sie sich mit den wandelnden Toten schufen, hatte Babel wieder direkt zu ihrer eigenen Sucht geführt.
    Es fiel ihr nicht leicht, Tamys Angebot anzunehmen, das sie als Babels Sponsorin aufgestellt hatte. Doch wie sich herausstellte, half es tatsächlich, über das Problem mit jemandem zu reden, der es ebenfalls hatte.
    Tamy kannte sich mit Versuchung aus, sie wusste, womit sich Babel herumschlug, ohne sie dafür zu verurteilen oder Erwartungen an sie zu stellen. Sie hatte Babel gesagt, dass sie zu jeder Tages- und Nachtzeit anrufen konnte, wenn sie das Gefühl überkam, eine Dummheit zu begehen – und genau das tat Babel jetzt. Sie bat um Hilfe.
    Als die Türsteherin, die hauptsächlich nachts arbeitete, an Babels Haustür klopfte, war Babel gerade dabei, den Futternapf von Toms Dogge Urd zu putzen. Das Tier verschlang mehr Futter als jeder Elefant. Und verdaute vermutlich auch schlechter, wie gelegentliche unangenehme Gerüche bewiesen. Babel nannte die Hündin heimlich den Hund von Baskerville und ganz offen einen Speich-o-Mat , weil ihr permanent ein Speichelfaden an den Lefzen herunterhing, den sie mit Vorliebe an Babels Möbel schmierte.
    Während sie die Reste von Urds letzter Mahlzeit in den Mülleimer kratzte, rief sie über die Schulter: »Komm rein!«
    »He«, sagte Tamy und lehnte sich an den Türrahmen.
    Die Türsteherin hatte ihre einsneunzig Körpergröße in eine schwarze Jeans und ein weißes T-Shirt gezwängt. Über ihre Schultern spannte sich wie so häufig die alte abgetragene Lederjacke, und unter einem Basecap quoll der lange Pferdeschwanz hervor, der ihr in dicken Wellen bis zum Hintern reichte.
    Ein unauffälliges Anschleichen war mit Tamy so unmöglich wie mit einer Polizeisirene.
    »Was machst du?«, fragte sie.
    »Die alltäglichen Freuden einer Beziehung.« Babel hielt das Objekt ihrer Begeisterung in die Höhe. »Angepappte Fressnäpfe.«
    Angewidert verzog Tamy das Gesicht. »Und ich dachte, eure alltäglichen Freuden bestünden darin, wie die Karnickel übereinander herzufallen.«
    »Das auch, aber hab du mal ein gesundes Sexleben, wenn dir ständig eine Riesendogge dabei zuschaut!«
    »Der Hund ist pervers, das sieht doch jeder.« Tamy zuckte mit der Schulter.
    »Wem sagst du das. Aber Tom hängt an seinem Hund, und ich hänge an Tom, so einfach ist das. Der Hund ist Bestandteil des Pakets.«
    »Wie geht’s deinem Paket denn so?«
    »Tja, ich wünschte, das könnte ich dir

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