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Babel Gesamtausgabe - Band 1-3

Babel Gesamtausgabe - Band 1-3

Titel: Babel Gesamtausgabe - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cay Winter
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Küche und sah Babel amüsiert an, während es erneut Sturm klingelte. Sie versuchte sich daran zu erinnern, wo der Schalter war, der die Klingel abstellte, aber als es ihr nicht einfiel, widerstand sie dem Lärm noch ungefähr zwanzig Sekunden, bevor sie mit voll hochgefahrenen Schutzwällen erneut die Tür aufriss und brüllte: »Was?«
    Judith taumelte zwei Schritte zurück, als Babels Magie sie erfasste, und es dauerte ein paar Herzschläge, bis sie wieder gerade stand. »Wärst du so gütig und würdest uns reinlassen?«
    »Vergiss es!« Babel richtete ihre Aufmerksamkeit auf den Mann, der noch immer hinter Judith stand und die Hände in einer Geste hob, die wohl ein Friedensangebot sein sollte.
    Er war groß und attraktiv und besaß eine gewisse Ähnlichkeit mit Sidney Poitier. Er trug eine schwarze Leinenhose und ein blaues Hemd, sein Kopf war kahl geschoren. Um den Hals schmiegte sich eine goldene Gliederkette, an der ein in Gold eingefasster Schädel einer Maus oder eines anderen kleinen Nagers hing. Unter dem Hemdkragen lugten die Ansätze einer Tätowierung hervor, ebenso an den Ärmeln.
    Aber seine Tätowierungen unterschieden sich von Toms. Es waren nicht nur einfache Bilder – die Tinte, die tief in die Haut eingedrungen war, verströmte eine schwache magische Energie.
    Babel kannte die Symbole nicht, aber das war auch nicht nötig. Es gab nur eine Gruppe von Leuten, die sich dieser Art von Tätowierung bedienten. Seine Magie kratzte an Babels Energienetz.
    Was zum Henker will Judith mit einem Ombre hier?
    Die Ombres waren diese eine Sache, mit der Hexen ihren Kindern drohten, wenn sie nicht artig waren. Babel hatte bisher nie einen getroffen, aber sie erinnerte sich gut an die Warnungen ihrer Mutter, die die Nekromanten sogar noch mehr hasste als Dämonen.
    »Babel, bitte. Es ist alles in Ordnung, du kannst mir vertrauen.«
    Sie warf Judith einen Blick zu, der deutlich sagte: Bist du nicht ganz dicht? , und ihre Schwester stieß einen tiefen Seufzer aus.
    Fieberhaft überlegte Babel, was sie tun sollte.
    In diesem Moment fluchte Judith und rief: »Jetzt reicht es mir aber. Ich bin deine Schwester, verdammt noch mal. Lass uns endlich ins Haus!« Damit drängte sie sich auch schon an Babel vorbei. Am Fuß der Treppe ließ sie ihre Reisetasche fallen, bevor sie sich wieder zu Babel umdrehte und im Plauderton sagte: »Schatz, das ist Auguste.« Sie deutete auf den Mann, der inzwischen auf der Schwelle stand. »Auguste, das ist meine große Schwester. Mit der ich jetzt erst mal unter vier Augen reden muss.« Mit einer herrischen Geste winkte sie Babel heran und stieg die Stufen zum ersten Stock empor. »Kommst du?«, fragte sie über die Schulter, als wäre es das Normalste auf der Welt, dass sie bei Babel auftauchte.
    Finster schaute sie ihr nach, als könne sie Judith mit ihrem Blick verschwinden lassen. Auguste war inzwischen eingetreten und hatte die Tür hinter sich geschlossen.
    Babel fixierte ihn und machte sich nicht die Mühe, ihren Schutzwall herunterzunehmen. An seinen zusammengebissenen Zähnen konnte sie sehen, dass die Magie durchaus ihre Wirkung erzielte. Aber er sagte nichts. Er bewegte sich auf dünnem Eis, das musste ihm klar sein. Der Blick seiner braunen Augen verließ für keine Sekunde ihr Gesicht, als wäre sie ein wildes Tier, das jeden Moment zum Sprung ansetzen könnte, um ihn zu zerfleischen.
    Vermutlich lag die Wahrheit gar nicht so weit davon entfernt.
    »Babel!«, tönte es von oben, und sie wandte sich langsam von dem Hexer ab und Tom zu. »Wenn er Dummheiten macht, schmeiß ihn raus.«
    »Äh, Babel …«
    »Ich mein’s ernst, Tom. Beim geringsten Anzeichen von Magie!«
    Stirnrunzelnd schaute er zwischen ihnen hin und her. Offenbar merkte er erst jetzt, dass Auguste magisch aktiv war. Der Fremde machte keinerlei Anstalten, sich über Babels kalten Empfang zu beschweren, und wütend folgte sie ihrer Schwester nach oben, die bereits im Schlafzimmer auf dem Bett saß und sich neugierig umsah.
    Babel blieb in der Nähe der Tür stehen. Die Wut schnürte ihr die Kehle zu, und in ihrem Kopf wirbelten die Gedanken durcheinander. Noch immer hatte sich ihr Puls nicht beruhigt, und das Schwarz verfolgte sie an den Tapeten.
    Einen Augenblick lang sagten sie beide gar nichts, dann platzte es aus Babel heraus: »Sag mal, spinnst du, mir hier einen Ombre anzuschleppen? Hast du geglaubt, ich merke nicht, was er ist? Er macht nicht gerade einen Hehl daraus. Mutter hat uns oft genug vor

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