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Babel Gesamtausgabe - Band 1-3

Babel Gesamtausgabe - Band 1-3

Titel: Babel Gesamtausgabe - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cay Winter
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Macht beschränkte – aber jetzt, kurz vor dem Kampf, wenn sie gezwungen war, ihre Selbstbeherrschung aufzugeben, war sie wieder mehr die seine, als sie es sonst war.
    Inzwischen war ihre Magie auf einem Level, auf dem sie keine Hilfsmittel mehr brauchte, nicht einmal Holzasche, um die Energielinien sichtbar zu machen. Babel konnte sie spüren und sehen, das Netz wahrnehmen, das sie alle umgab. Jeder Gegenstand, jedes Lebewesen in ihrer Umgebung überzog sich mit diesem pulsierenden Netz.
    Und Babel spürte die Gier danach wie nie zuvor.
    Nichts hatte sie in ihrem Leben so begehrt wie das. Es war, als würde sie sich selbst treffen, endlich hundertprozentig bei sich sein. Sie war vollständig.
    Ihr Blick richtete sich auf Sam. Seine Haut glänzte wie Schieferstein. Seine Schönheit machte sie atemlos, ebenso wie der dämonische Hunger, der ihm innewohnte. Das Band zwischen ihnen verkürzte sich, pulsierte mit den Energien, und für eine kurzen Moment schien es, als würde alles miteinander verschmelzen: die Erinnerungen an ihre ersten aufregenden gemeinsamen Stunden nach ihrem Kennenlernen, die dunklen Stunden nach Hilmars Tod und auch die zähen Stunden, als sie versuchten, mit all dem umzugehen.
    Du bist ich und ich bin du , sagte sein Blick, und daran wird sich nie etwas ändern .
    Sie brauchte ihn, auch die dämonische Seite an ihm. Sie begriff endlich, dass sie die Einzige war, die sie kontrollieren konnte. Weil er ihr die Macht dazu gegeben hatte.
    Mit einem Nicken griff sie nach seiner Hand und stand auf, aber ihr Blick suchte nun Tom, der sich mit düsterem Ausdruck im Hintergrund hielt. Babel hatte sein Energienetz schon öfter gesehen, aber nie in dieser Deutlichkeit. Seine Augen glühten, als wären sie von innen beleuchtet. Genau wie bei Sam konnte sie ganz klar erkennen, dass er kein normaler Mensch war. Die Fleischwerdung der Naturgeister zeigte sich noch immer in seinem Muster. Die äußeren Linien seines Körpers waren wie mit Leuchtstift umrandet, und die Energien seiner Umgebung drifteten auf ihn zu wie Motten auf Licht.
    Verblüfft erkannte Babel, dass er selbst keine Ahnung davon hatte, welche Macht er besaß, sie war ihm so natürlich, dass er sich nie einen Gedanken darum gemacht hatte.
    Solche Männer können die Welt verändern , dachte Babel fasziniert, und wie alles um sie herum strebte auch sie auf ihn zu.
    Doch er näherte sich ihr nur zögerlich, und zum ersten Mal verspürte sie darüber Entzücken. Es war wie ein Locken. Sie wusste, dass er ihre Magie nicht im gleichen Maß schätzte wie Sam, und irgendein dunkler Impuls in ihr freute sich, dass sie ihn dennoch dazu brachte, nach ihrer Hand zu greifen. Sie verschränkte ihre Finger mit seinen.
    Sieh nur genau hin, das bin ich. Das ist es, worauf du dich einlässt, und könnten wir nicht großartig miteinander sein? Deine Energien verbunden mit meinen …
    Mit unseren.
    Sie sah zu Sam, der sie spöttisch anlächelte. Wie immer hatte er viel schneller als sie begriffen, welches Potenzial in dieser Verbindung lag. Diese Vorstellung; all ihre Energien, die dämonischen, die einer Hexe und eines Plags, verbunden in einem wirbelnden Strudel, der so mächtig war, dass nichts ihn aufhalten konnte.
    Ist es das, was du willst?
    Sam drückte ihre Hand fester, und Babel gab ihm endlich nach, übertrug die Magie auf ihn und konnte sehen, wie sich der dunkle Glanz seiner Haut vertiefte, den nur sie wahrnehmen konnte. Ein Laut entkam seiner Kehle, beinahe etwas wie ein Grollen, und nun sah auch Tom zu ihm hinüber.
    Die dämonische Seite in Sam drang an die Oberfläche, ein Zittern unter der Haut, und Babel spürte seine Kraft. Sie konnte sich vorstellen, wie sich Sam auf seine Opfer stürzen würde, ein Hurrikan, den man nicht mehr aufhalten konnte.
    Und sie wollte es auch nicht. Die Vision seiner Entfesselung erregte sie, und die Moral schlüpfte ihr durch die Finger, während sie zusah, wie Sam immer mehr zu dem wurde, was er schon immer gewesen war: ein Brennen, dem man sich nicht entziehen wollte.
    Ohne Vorwarnung packte er Babel am Nacken und zog sie zu sich. Als er sie küsste, drängte sie sich an ihn, als könne sie so die Verbindung zu ihm auch physisch erzwingen. Wenn Zeit dafür bliebe, würde sie mit ihm schlafen, genau jetzt, in diesem magischen Wirbel. Aber Sam wandte langsam den Kopf, und sie folgte seinem Blick.
    Toms Gesicht zeigte den Schock, den sie erwartet hatte.
    Aber sie sah auch noch etwas anderes.
    Ein Verlangen nach dem,

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