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Babson, Marian

Babson, Marian

Titel: Babson, Marian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Katze mit den sieben Leben
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glauben, dass der etwas dagegen
einzuwenden haben könnte, auf Schritt und Tritt fotografiert zu werden. Aber
vielleicht war er ja der Ansicht, heute Abend keine besonders gute Figur zu
machen.
    Im Kielwasser
der Jackleys kamen weitere Gäste zum Vorschein: Rhylla Montague, Professor
Borley und Jennifer Lane, der die Buchhandlung im Ort gehörte. Auch ein paar
andere Dorfbewohner waren gekommen, die alle bereits erkannt hatten, dass es
sicherer war, sich hinter Jack aufzuhalten, um ihm nicht vor die Kamera zu
laufen.
    Karla machte
eine hilflose, entschuldigende Geste, als sie mit Jack auf die Terrasse kam.
Lorinda entging nicht, dass die beiden im Partnerlook gekleidet waren, obwohl
Karla sich wünschte, zu ihrem Mann auf Distanz zu gehen. Beide trugen sie
cremefarbene Jeans, Rollkragenpullover und Jacken, sodass sie in der Dunkelheit
etwas Geisterhaftes an sich hatten. Offenbar hatten sie keine Ahnung, welche
Wirkung Ruß und Funkenflug auf ihr Kleidung haben würde, sobald das
Freudenfeuer angezündet worden war.
    Die anderen
waren klug genug gewesen, etwas Dunkles anzuziehen, und jedes Mal, wenn einer
von ihnen zu den Jackleys sah, machte ein Grinsen die Runde.
    »Ich habe ein
paar tolle Aufnahmen von der Puppe machen können«, verkündete Jack selbstzufrieden.
»Sie sieht sehr lebensecht aus.«
    »Kommen Sie
und holen Sie sich Ihren Drink ab«, forderte Plantagenet sie auf, der von
Moment zu Moment besitzergreifender wurde. Vermutlich hatte er sein Glas oft
genug nachgefüllt, sodass er längst nicht mehr wusste, wo er war, und sich
inzwischen für den eigentlichen Gastgeber des Abends hielt.
    »Okay«, gab
Jack zurück. »Ich schätze, für den Augenblick habe ich mal beide Hände frei.«
    »Keine Fotos
mehr, bis das Feuer angezündet wird«, redete Karla auf ihn ein. »Du hast es mir
versprochen.«
    »Es sei denn,
es ereignet sich irgendetwas, das ich auf keinen Fall versäumen darf«,
erwiderte er. »Ich muss immer wachsam bleiben. Wenn es um ein gutes Foto geht,
dann bekommt man nie eine zweite Chance.«
    »Was meinst
du, was hier Außergewöhnliches passieren wird?«, fragte Karla und schnaubte
aufgebracht. »Meinst du, Freddie wird nackt auf dem Tisch tanzen?«
    »Heute Abend
nicht«, warf Freddie ein. »Dafür ist es zu kalt.«
    »Da wären
wir!« Dorian tauchte in der Türöffnung am entlegenen Ende des Raums auf, dann
durchquerte er mit einer brennenden Fackel das Wohnzimmer.
    »O Gott!«,
murmelte Freddie. »Jetzt glaubt er wohl, dass er die olympische Flamme
entzünden wird.«
    Dennoch war es
ein beeindruckender Auftritt. Er hatte alle Aufmerksamkeit von Plantagenet
Sutton auf sich gelenkt und seine Position als der Gastgeber an diesem Abend
unterstrichen.
    Ihm folgten
Betty Alvin und Gordie Crane, die unter dem Gewicht der mit Würstchen aller Art
beladenen Tabletts fast zusammenbrachen. Die verschiedenen Sorten waren auf
Tellern aufgehäuft, dazu gab es jeweils ein Kärtchen, das Informationen über
die jeweilige Wurstsorte auflistete. Es war nicht zu übersehen, dass Dorian den
Aufenthalt in London genutzt hatte, um eine Gourmet-Metzgerei aufzusuchen und das
Edelste vom Edlen auszuwählen. Wenn Dorian eine Party veranstaltete, konnte man
darauf bauen, keine Allerweltswürstchen vorgesetzt zu bekommen.
    »Auf den
Tisch«, wies Dorian an und deutete auf den langen Tisch gleich neben dem Grill.
»Jeder kann aussuchen, was er haben möchte, dann werden die Würstchen in der
gewünschten Reihenfolge gegrillt.« Er trat einen Schritt nach hinten und lehnte
sich gegen die Steinmauer. Ganz offensichtlich genoss er die begeisterten
Ausrufe seiner Gäste.
    »Burgunder-Pistazien-Wurst
...«, begann Freddie von den Schildern abzulesen. »Schwein, Pflaume und Cognac
... Steak und Guinness ... Ente mit Aprikose und Orange ... Räucherlachs ...
Wild mit Waldpilzen ... Wildschwein mit Calvados und Apfel ... Da ist wirklich
für jeden was dabei.«
    »Hier ist ja
sogar ein grünes Würstchen!«, rief Jack Jackley und musterte seine
Entdeckung misstrauisch. »Das rühre ich nicht an. Wie lange haben Sie die
Dinger schon im Haus? Funktioniert Ihr Kühlschrank überhaupt?«
    »Das ist ein
John-Nott-Würstchen«, erwiderte er amüsiert und oberlehrerhaft zugleich.
Offensichtlich hatte er auf eine solche Reaktion nur gewartet. »Das Rezept
stammt aus seinem Kochbuch von 1720. Das Grüne ist frischer Spinat, außerdem
enthält das Würstchen Eier, Majoran und Bohnenkraut. Ihnen entgeht etwas, wenn
Sie es nicht

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