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Babson, Marian

Babson, Marian

Titel: Babson, Marian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Katze mit den sieben Leben
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Aber die Bande zwischen ihnen sind so stark, dass sie nicht mehr
zerrissen werden können. Wenn sie ihn das nächste Mal braucht, wird er für sie
da sein. Und beim übernächsten Mal, und beim über-übernächsten Mal. Raum und
Zeit können die beiden nicht voneinander trennen. Und das Schöne ist, dass der
Duke zwar die ganze Zeit über an ihr interessiert ist, sie sich aber in jedem
Band in eine neue Romanze stürzen kann — die natürlich nie gut ausgeht, da der
Duke so eifersüchtig ist, dass er ihr die Affäre verdirbt. So kann sie im
nächsten Band einen neuen Mann fürs Leben suchen, ohne dass der vorangegangene
sterben muss ... sorry, Macho ... und da wären wir.« Freddie sah in die Runde.
»Und wie klingt das?«
    »Das klingt
nach einer Mischung aus dem Gespenst von Canterville und Ghost «,
meinte Karla schroff. »Und dazu noch eine Prise Der Geist und Mrs Muir.«
    »Oh.« Freddie
zuckte zurück wie eine Katze, der man kaltes Wasser ins Gesicht gespritzt
hatte.
    »Daran ist
nichts verkehrt«, warf Macho hastig ein. »Es weiß doch jeder, dass es nichts
wirklich Neues mehr gibt, und für mich klang das gar nicht so vertraut. Wenn
Freddie erst einmal die Figuren und ihre Vorgeschichten ausgearbeitet hat, wird
es etwas komplett Eigenständiges sein. Und das ist um einiges besser als
Charaktere von einem anderen Autor zu übernehmen oder ...«
    »Ach, so
denken Sie also über mich!«, fuhr Karla ihn an.
    »Nein, nein!«,
widersprach Macho erschrocken. »Ich meinte Sie überhaupt nicht. Das war eine
generelle Feststellung. Sehen Sie sich doch nur an, wie viele Romane mit
Sherlock Holmes es gibt, seit das Urheberrecht ausgelaufen ist. Das ist eine
eigene Industrie geworden, noch mehr als das zu der Zeit der Fall war, als
Conan Doyle ihn selbst schrieb.«
    »Und ihn aus
ganzem Herzen hasste.« Lorinda konnte nicht anders, sie musste diese Bemerkung
einfach einwerfen, obwohl es taktvoller gewesen wäre, zu einem
unverfänglicheren Thema überzugehen. »Und dann sind da noch die vielen
historischen Figuren, die es tatsächlich gab und die von einigen Autoren zu
Detektiven gemacht werden. Die lassen jeden auferstehen, der ihnen in den Sinn
kommt. Der arme Prince of Wales, der spätere Edward VII., ist in so viele
Kriminalfälle hineingezogen worden, dass ich längst die Übersicht verloren
habe. Und in einem Theaterstück über den Baccarat-Skandal hat er auch noch eine
Rolle bekommen.«
    »An den Prince
of Wales hatte ich auch schon gedacht«, meinte Karla nachdenklich. »Aber nicht
den, sondern den anderen, der der Duke of Windsor wurde. Er war mit einer
Amerikanerin verheiratet, und es war eine Zeit, die viele Möglichkeiten bietet.
Aber er taucht bereits in zu vielen Büchern auf, meistens in Thrillern aus der
Kriegszeit.«
    »Ja ...« Macho
runzelte die Stirn. »Aber das sind alles einmalige Angelegenheiten. Wenn Sie
versuchen würden, sie als Charaktere einer Serie zu etablieren, könnten Sie in
Schwierigkeiten kommen.«
    »Es ist
einfacher, wenn man Randfiguren nimmt und sie in den Vordergrund stellt«,
stimmte Karla ihm zu. »Und die wichtigen historischen Figuren sollten nur
Gastauftritte bekommen. Darum dachte ich auch, es wäre eine gute Idee ...« Sie
hielt inne und schaute über die Schulter, dann fuhr sie fort: »... wenn ich
Tante Bessie zur Detektivin mache.«
    »Wen?«, fragte
Macho ratlos.
    »Bessie, die
Tante der Herzogin von Windsor, Wallis Simpson. Überlegen Sie mal: Sie saß da in
Baltimore, während ihre liebe Nichte in all den Briefen, die sie an ihre Tante
schrieb, ihr Herz ausschüttete, weil sie die Einzige war, der sie sich
anvertrauen konnte. All dieses Ränkeschmieden um sie herum, das war für sie zu
viel, und sie konnte das Ganze nicht durchschauen, weil sie nicht genug Distanz
dazu hatte und weil sich das meiste davon gegen sie richtete. Doch Tante Bessie
konnte zwischen den Zeilen lesen und erkannte, dass der Attentatsplan
allmählich Gestalt annahm ...«
    »Was für ein
Attentatsplan?« Macho sah sie wie benommen an.
    »Jemand wird
den genialen Gedanken gehabt haben, wenn sie Wallis töten, dann schwenkt der
König wieder auf ihre Linie ein, und ihre Probleme sind gelöst. Aber die
hellwache Tante Bessie, die eine aufmerksame Leserin ist, vereitelt den Plan,
und der Duke und die Duchess können glücklich in Richtung Sonnenuntergang
davonsegeln. Und Tante Bessie besucht sie regelmäßig in ihrem Exil. Ist Ihnen
eigentlich klar, dass sie in Nassau lebten, als Sir Harry Oakes

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