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Babson, Marian

Babson, Marian

Titel: Babson, Marian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Katze mit den sieben Leben
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einen Weihnachtsstern ganz in der Nähe
auserkoren.
    Als
Plantagenet nach dem nächsten Glas griff, hielten er und Jack gebannt den Atem
an.
    »Ein echter
Macho-Drink«, sprach er voller Ironie, »für einen echten Macho.«
    Macho nahm den
Spott wahr und befürchtete Schlimmeres, daher hielt er sein Glas mit beiden
Händen umklammert, während er die ihm angebotene, trübe grünliche Flüssigkeit
ablehnend betrachtete.
    »Kommen Sie«,
sagte Jack, als Plantagenet ihm das Glas vors Gesicht hielt. »Den haben wir
extra für Sie gemixt. Wir dachten, wir nennen ihn ...«, er kicherte, »... den
Tequila-Torpedo.«
    Entsetzt
entdeckte Macho, dass etwas träge über den Boden des Glases rollte, als
Plantagenet es leicht schwenkte. Dabei wirkte er wie ein ungeduldiges
Kindermädchen, das einem widerborstigen Kind Hustensaft zu verabreichen
versuchte. Macho presste die Lippen zusammen, und er zitterte leicht, da er
versuchte, die Beherrschung zu bewahren.
    »Sie werden es
mögen«, redete Jack weiter auf ihn ein. »Kommen Sie schon, wir wollen sehen,
wie Sie das Zeugs so runterkippen, wie es der gute alte Macho Magee immer
macht: zwei, höchstens drei große Schlucke, und dann wird der Wurm zerbissen.
>Das Beste am Drink<, sagt er imm...«
    Plötzlich riss
Macho Plantagenet das Glas aus der Hand und schüttete den beiden Männern den
dickflüssigen grünen Inhalt ins Gesicht. Etwas Kleines, Rundes flog aus dem
Glas, landete auf dem Boden und rollte unter einen Sessel.
    »Ooh!«, riefen
die fassungslosen Umstehenden, während die beiden Leidtragenden sekundenlang so
schockiert waren, dass sie keinen Ton herausbrachten.
    »Verdammt,
Mann!« Plantagenet knallte das Tablett mit den restlichen Drinks auf einen
Beistelltisch und tupfte mit seinem Taschentuch die klebrige Flüssigkeit vom
Hemd.
    »Um Himmels
willen!« Jack wischte mit der Krawatte sein Kinn ab. »Das war nur ein
Rosenkohl! Haben Sie eigentlich keinen Funken Humor im Leib?«
    »Nein!«,
brüllte Macho ihn an und stürmte durchs Zimmer. »Nein, damit kann ich nicht dienen!«
Die Tür flog hinter ihm mit solcher Wucht zu, dass die Gläser klirrten.
    »Sie wissen
doch, er mag keinen Tequila«, sagte Freddie vorwurfsvoll in die Stille.
    9
    Kapitel zwanzig
    Wie erträgt
Lord Soddemall es nur, von jenem Wassergraben umringt zu leben, in dem seine
liebe Frau ihren letzten Atemzug getan hat?« Marigold schüttelte sich, als sie
die Zugbrücke nach Soddemall Castle überquerten. »Er hätte aus Respekt vor
seiner toten Frau den Graben wenigstens für ein paar Wochen trockenlegen
sollen.«
    »Da er für
ihren Tod verantwortlich war«, sagte Miss Petunia, »erübrigt sich die Frage
danach, von wie viel Takt sein Verhalten geprägt ist.«
    »Von Takt kann
ja auch wirklich keine Rede sein!«, warf Lily ein. »Er hat das Dienstmädchen in
das eheliche Schlafzimmer geholt, und man erzählt sich, es sei bereits im
fünften Monat schwanger! Für diesen Soddemall ist Takt ein Fremdwort!« Dabei
betonte sie jede Silbe seines Namens.
    »Er wird
>Small< ausgesprochen, meine Liebe«, berichtigte Marigold sie. »So steht
es in jedem Handbuch der Adelskunde.«
    »Er wird
>Häftling< ausgesprochen werden, wenn wir erst mal unseren Beweis für
seine Schuld an Scotland Yard übergeben haben«, erklärte Miss Petunia
entschieden. Sie griff nach dem schweren Türklopfer aus massivem Eisen und ließ
ihn gegen die Holztür knallen.
    »Ich verstehe
nicht, warum wir uns hier mit ihm treffen müssen«, grollte Lily.
    »Es geht um
die Konfrontation«, sagte Marigold. » Und zwar genau an dem Ort, an dem die
arme Lady Soddemall im Graben treibend gefunden wurde.«
    »Hallo, Sie
kommen gerade rechtzeitig.« Sie hatten nicht damit gerechnet, dass Lord
Soddemall ihnen persönlich die Tür öffnen würde. Hinter ihm hielt sich eine
junge Frau auf, deren Schürze ihren gewölbten Bauch nicht verdecken konnte.
»Wir sind alle unten im Verlies. Kommen Sie mit.« Er drehte sich um und drückte
auf einen verborgenen Knopf, woraufhin eine Wandvertäfelung zur Seite glitt.
Sie folgten ihm durch die Geheimtür, die zu einer schmalen Treppe führte. Unten
angekommen, wurden sie von den Leuten von Scotland Yard empfangen.
    »Ich nehme an,
Sie haben meinen Brief erhalten.« Miss Petunia ging auf Detective Inspector
Lord Clandancing zu. »Und Sie haben auch gesehen, welche unvermeidliche
Schlussfolgerung daraus zu ziehen ist, richtig?«
    »Wie?«, gab
Lord Clandancing gedankenverloren zurück. Nur widerwillig löste

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