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Babson, Marian

Babson, Marian

Titel: Babson, Marian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Katze mit den sieben Leben
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Auch Lily reagierte auf diese Weise.
»Die Entwicklung ist bereits zu weit fortgeschritten, es gibt kein Zurück
mehr.«
    »Kein Zurück
mehr...«, wiederholte Lily finster.
    »Aber ...«
Marigolds Stimmung schwankte abermals, und nun war sie den Tränen nahe. »Aber
... was sollen wir tun?«
    »Marigold, wir
haben das schon früher besprochen«, sagte Miss Petunia sanft. »Du kennst unsere
Optionen.«
    »Aber das geht
nicht!«, jammerte Marigold. »Das wäre zu brutal... zu grausam ...«
    »Sie hat
einfach ein zu gutes Herz«, schnaubte Lily.
    »Ist es
brutaler oder grausamer als das, was sie uns antut?«
    »Wir standen
doch immer für Recht und Ordnung«, wandte Marigold unter Tränen ein. »Für
Gerechtigkeit. Wir sind ... wir sind die Guten.«
    »Wenn wir es
richtig anstellen«, murmelte Lily, »wird uns niemals irgendjemand
verdächtigen.«
    »Richtig,
meine Liebe«, stimmte Miss Petunia ihr zu. »Wie die liebe Marigold es so
zutreffend formuliert hat, sind wir >die Gutem. Und allein schon aus diesem
Grund wird uns niemand verdächtigen. Von den anderen Gründen ganz zu schweigen ...«
    »Welche
anderen Gründe?«, fragte Marigold ahnungslos.
    »Nun, meine
Liebe, trotz allem sind wir...« Miss Petunia überlegte, wie sie das möglichst
taktvoll ausdrücken sollte.
    »Fiktiv«, warf
Lily ein, die damit keine Probleme hatte.
    »Nun ... ja.
Wir existieren ... in erster Linie ... auf dem Papier«, gab Miss Petunia
unwillig zu.
    »Und wie
sollen wir dann irgendetwas unternehmen?«
    »Wir werden
einen Weg finden«, versprach Miss Petunia.
    »Oh«, rief
Marigold begeistert. »Du meinst so, wie die Liebe einen Weg finden wird?«
    »Nicht ganz
so. In diesem Fall ist es mehr der Hass.«
    »Es gibt
keinen Zweifel«, fand Lily. »Es kann nur eine Lösung geben.«
    Marigold hielt
sich die Hände vors Gesicht und schluchzte, während ihre Schwester im Chor
sprachen: »Lorinda Lucas
    m
    u
    s
    s
    s
    t
    e
    r
    b
    e
    n.«
    »Ich war am
Boden zerstört, als ich die Nachricht erhielt«, sagte Dorian und blinzelte in
sein Champagnerglas. »Völlig am Boden zerstört. Aber für eine Sache können wir
dankbar sein. Er ist so von uns gegangen, wie er es sich gewünscht hätte:
betrunken.«
    Es gab keinen
Zweifel, dass er es genoss, wie sein Publikum angesichts dieser Bemerkung
fassungslos nach Luft schnappte. Diejenigen, die ihn gut genug kannten, taten
ihm diesen Gefallen aber erst gar nicht.
    »Der Kerl geht
mir auf die Nerven«, zischte Jack Lorinda zu. »Solange er weg war, herrschten
hier Ruhe und Frieden, und kaum ist er zurück, sind wieder alle gereizt und
angespannt.«
    Lorinda nickte
eher als Zeichen, dass sie ihn gehört hatte, weniger aus Zustimmung. Soweit sie
das beurteilen konnte, war das Leben in den zwei Wochen von Dorians Abwesenheit
nicht besonders friedlich verlaufen, und alle waren schon lange vor seiner
Rückkehr gereizt und angespannt gewesen. Vor allem Freddie und Macho.
    Zugegeben, die
Weihnachtszeit hatten sie recht ruhig hinter sich gebracht. Der Tod von
Plantagenet Sutton hatte jeden Anflug von festlicher Stimmung vollends
verschwinden lassen. Plantagenet hatte seinen Ruf weg, und es gab Gerüchte,
dass der Weinhändler nach dem Todesfall seine Schaufenster schwarz verhüllen
würde. Nachdem die Polizei ihre obligatorischen Fragen gestellt hatte, kehrten
diejenigen, die es einrichten konnten, Brimful Coffers über die Feiertage den
Rücken. Rhylla hatte in letzter Minute noch ein Zimmer in einem Country House
Hotel bekommen können und war mit Clarice nach Devon abgereist. Gemma Duquette
und Betty Alvin waren zu ihren Familien gefahren, um dort Weihnachten zu
feiern. Das hatten sie zwar ursprünglich um jeden Preis vermeiden wollen, doch
letzten Endes war das immer noch besser, als im Coffers Court zu bleiben. Die
Jackleys hatten in einem Anfall von Gastfreundschaft Lorinda, Freddie, Macho
und Professor Borley zum Weihnachtsessen zu sich eingeladen. Vielleicht taten
sie es auch nur, weil keiner von beiden die Aussicht ertrug, den Abend einzig
in der Gesellschaft des jeweils anderen zu verbringen. Die Eingeladenen nahmen
alle an, weil sie den Weg des geringsten Widerstands bevorzugten.
    Alle waren
froh, als die Feiertage endlich vorüber waren und wieder Normalität Einzug hielt,
außer ... außer...
    Lorinda riss
sich von dem Gedanken los, der sich um das neue bedrohliche Kapitel drehte, das
plötzlich neben der Schreibmaschine aufgetaucht war. Ihr Verstand ... ihr
Verstand ...
    »Oh, tut mir
leid.« Ihr

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