Babylon 5 - Krieg der Verschwörer
feste drauf. Damit wirst du viel erreichen. »Also, entweder passen Sie sich nicht an - es kommt eben nicht jeder hier auf der Station zurecht –, oder Sie sind für diese Arbeit nicht geeignet. Aber da Sie schon vier Jahre in der Flugüberwachung tätig sind und Ihre Akte in Ordnung ist, kann es daran nicht liegen. Vielleicht sind Sie ausgebrannt. Diese Arbeit ist sehr anstrengend, und einige Leute hassen sie früher oder später.« Sie setzte ihren besten Rede-mit-mir-Blick auf, aber Larkin blickte nicht auf.
Also gut, Plan B. «Warum haben Sie sich überhaupt für die Flugüberwachung beworben? Ihren Eignungstests zufolge, haben Sie nicht unbedingt eine… natürliche Begabung für diese Arbeit«, erklärte sie diplomatisch.
Jetzt hob er den Blick, und diesmal glühten seine Augen. »Ich dachte, dabei wird man schneller befördert, Sir.«
Susan fühlte den Boden unter sich schwinden. Na, großartig, dachte sie, Preis ohne Fleiß. »Also«, bemerkte sie geduldig, »eine schnelle Beförderung erreicht man höchstens, indem man sein Bestes tut. Offen gesagt, wenn Sie eine Arbeit machen würden, für die Sie besser geeignet sind, würden Sie auch bessere Leistungen bringen. Ich weiß, daß Sie damit glücklicher wären.«
»Bitte, Commander, versetzen Sie mich nicht!« bat Larkin. Er wirkte verzweifelt, fast panisch. »Ich werde mich bessern. Das verspreche ich. Ich werde der beste Fluglotse in der Kommandozentrale. Geben Sie mir noch eine Chance.« Er sah sie mit Tränen in den Augen an. »Bitte!«
Um Himmels willen! Der Mann stand kurz vor dem Zusammenbruch. Ich muß ihn wenigstens dazu bringen, die psychologische Beratungsstelle aufzusuchen. Und er muß weg von der Flugüberwachung. Er ist für diese Arbeit ungeeignet. «Ilias, Sie leisten in dieser Position miserable Arbeit. Wieso wollen Sie sich selbst so quälen?«
Jetzt bebten seine Lippen. Gleich fängt er an zu heulen , dachte sie ungläubig. »In Ordnung«, sagte sie und hob die Hände, »aber ich bestehe darauf, daß Sie mit einem Psychologen sprechen. Und ich werde eine Arbeit für Sie suchen, die Ihnen mehr gibt. Schauen Sie«, meinte sie, um seinem Widerspruch zuvorzukommen, »ich möchte, daß Sie das ebenfalls mit Ihrem Psychologen besprechen. Außerdem müssen Sie lernen, konzentrierter zu arbeiten. Ein Fehler von Ihnen könnte jemanden das Leben kosten.« Sie sah ihm ernst in die Augen. »Wir werden kein weiteres Gespräch dieser Art mehr führen«, warnte sie ihn. »Wenn Sie nicht zur psychologischen Beratung gehen und sich Ihre Leistungen nicht ab sofort dauerhaft bessern, werde ich Sie versetzen. Haben Sie das verstanden?«
Er schluckte verkrampft und nickte.
»Gut.« Sie stand auf. »Bleiben Sie noch hier sitzen, bis Sie sich wieder gefangen haben. Ich erwarte Sie in fünfzehn Minuten auf Ihrem Posten.«
Sie verließ fluchtartig das Büro. Um Himmels willen, wie hat der es nur geschafft, seinen Job vier Jahre lang zu behalten?
Susan hoffte, daß es kein Fehler war, ihn nicht zu versetzen. Ich muß ihn nur einfach im Auge behalten , dachte sie. Vielleicht ist es nur ein vorübergehendes Problem . Der Psychologe wird das schon herausfinden , sagte sie zu sich selbst und kehrte auf ihren Posten zurück.
Wie konnte sie es nur wagen? Wie konnte sie nur wagen, so mit ihm zu reden? Als ob ich geistig behindert wäre, oder blöd, oder sonst was , dachte Larkin. Er kochte vor Wut. Er stand auf und ging aufgeregt in dem kleinen Büro auf und ab. Dir werd ich’s zeigen, du Miststück! Dich setzte ich auf den heißen Stuhl! Wie, wußte er noch nicht, aber sie würde bluten. Oh ja, dachte er, ich werde dir in den Hintern treten .
»Also, was hat Sie dazu getrieben«, fragte Sheridan, als er sich hinter seinen Schreibtisch setzte, »so außergewöhnlich…«, er wägte seine Worte genau ab, »unklug vorzugehen?«
Garibaldi rieb sich die Nase. Das habe ich mir wahrlich verdient, und damit bin ich sogar noch zu gut weggekommen , gestand er sich ein. »Da hat sich… etwas zusammengebraut, und ich wollte der Sache persönlich auf den Grund gehen.«
»Sache?« hakte Sheridan nach.
»Eine diplomatische Angelegenheit. Sehen Sie«, der Sicherheitschef trat von einem Fuß auf den anderen, »da sind diese Leute, die T’llin. Und G’Kar behauptet, sie wären Kriminelle, die zurück ins Hoheitsgebiet der Narn deportiert werden müßten. Aber es sind vor allem Familien, und sie haben uns hier auf der Station noch nie Schwierigkeiten gemacht, kein
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