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Babylon in Hongkong

Babylon in Hongkong

Titel: Babylon in Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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er, »ein wirklich…«
    Er hob die Schultern und räusperte sich, weil seine Stimme versagte.
    »Aber wir machen weiter.«
    »So schätze ich Sie beide ein. Ihr Ziel heißt der Mandarin, wenn ich mich nicht irre.«
    »So ist es.«
    »Was wissen Sie über ihn?« fragte Suko, der bisher stumm zugehört hatte.
    »Nicht viel oder alles.« Demison strich seinen polierten Schreibtisch.
    »Ich lebe über zwanzig Jahre in dieser Stadt und bin noch immer nicht mit ihr zurechtgekommen. All right, wir haben Erfolge erzielt, was die internationale Drogenszene angeht. Da konnten wir einiges gutmachen, aber mehr auch nicht. In die eigentlichen Geheimnisse dieser Stadt kommen wir nicht hinein. Die bleiben uns leider verborgen.« Er lächelte.
    »So ist das nun mal.«
    »Sie kennen den Mandarin oder haben zumindest von ihm und seiner Bande gehört?«
    »Selbstverständlich, Mr. Sinclair. Ich möchte diese Leute als Traditionalisten bezeichnen, Sie wollen das Alte bewahren oder es wieder zurückholen, wenn Sie verstehen. Sie sind diejenigen, die Dinge ins Leben holen wie Magie, wie Tanz, wie Gehorsam, wie Götzenkunde, was weiß ich nicht alles. Und ihre Theorien und Pläne fallen in einer Stadt wie Hongkong auf fruchtbaren Boden. Man kann auch sagen, gerade in einer Stadt wie Hongkong, wo die Technik, die Industrialisierung zu schnell vonstatten gegangen ist und alte Werte verdrängte. Verdrängte, nicht vernichtete. Es brauchte nur jemand zu kommen, der sich wieder daran erinnerte.«
    »Der Mandarin also.«
    »So ist es.«
    Er lehnte sich zurück, als Zeichen, daß er genug gesagt hatte, aber ich hakte nach.
    »Können Sie sich vorstellen oder haben Sie vielleicht einen Verdacht, wer sich hinter dieser Gestalt verbirgt? Der Mandarin, das ist ein Name, ein Synonym, tatsächlich aber muß er doch anders heißen, einen richtigen Namen haben.«
    Demison zog den Mund schief. »Das hat er bestimmt. Nur kann ich Ihnen den nicht sagen.«
    »Ist er alt, jung…?«
    Der Superintendent hob die Schultern. »Ich weiß es nicht. Ich bin überfragt.«
    »Sie haben nie nachgeforscht?«
    Demison seufzte wieder und beugte sich vor. »Mr. Sinclair, Sie übersehen noch immer nicht die Lage. Hier in Hongkong kann man nicht nachforschen. Man kann es versuchen, aber man wird sehr bald auf die lächelnde Wand treffen. Okay, Sie können Dealer jagen, das schaffen wir, da bekommen wir auch von den Einheimischen Hilfe, aber sobald es um das Eingemachte geht, stoßen wir gegen die Wand. Das alte China finden Sie überall, wenn auch äußerlich nicht sichtbar.« Er schaute Suko an. »Sie, Inspektor, stammen aus dieser Stadt. Haben Sie mit ihrem Kollegen darüber nicht gesprochen?«
    »Doch, das habe ich.«
    »Dann bewundere ich Ihren Mut, daß Sie es trotzdem versuchen wollen. Eines möchte ich klarstellen. Sollte es Ihnen tatsächlich gelingen, den Mandarin zu stellen, sind meine Männer und ich die letzten, die Sie nicht unterstützen würden. Wir würden alles daransetzen, um ihn aus seinem Versteck zu holen.«
    »Wir werden sehen«, sagte ich, während Suko seinen eigenen Gedanken nachging, aus dem Fenster schaute und das Häusermeer beobachtete, dessen Spitzen von der untergehenden Sonne allmählich vergoldet wurden.
    »Ich habe noch etwas auf dem Herzen, Sir«, sagte ich. »Reden Sie.«
    »Wir suchen einen Mann.«
    Der Superintendent lachte. »Das ist gut, sorry. Sie suchen einen Mann hier in Hongkong.«
    »Natürlich.«
    »Es wird Ihnen kaum gelingen, ihn zu finden. Aber Sie kennen sicherlich seinen Namen.«
    »Cheng Wang.«
    Der Superintendent nickte und meinte dann: »Er ist nicht gerade selten. Was meinen Sie, wie viele Cheng Wangs es hier in dieser Stadt gibt? Da müssen Sie mir schon mit besseren Informationen dienen.«
    »Können wir. Er ist Knochensetzer.«
    Auf der Stirn des Kollegen erschienen Falten. »Knochensetzer«, murmelte er, »gibt es die immer noch?«
    »Es scheint so.«
    »Ich kenne Cheng Wang nicht. Aber«, er hob seinen Zeigefinger, bevor er zum Telefonhörer griff, »ich habe versprochen, Ihnen zu helfen, und werde alles versuchen. Auch wir sind nicht von gestern.«
    Der Superintendent wählte eine dreistellige Nummer und bekam auch den Partner an die Strippe, den er haben wollte.
    Er redete ihn mit James Wu und bat ihn, sich um das Problem Cheng Wang zu kümmern. Beim Auflegen sagte er: »Wenn ihn jemand finden kann, dann ist er es.«
    »Hoffentlich.«
    »Darf ich neugierig sein, Mr. Sinclair? Was wollen Sie von dem

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