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Babylon in Hongkong

Babylon in Hongkong

Titel: Babylon in Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Knochensetzer? Sich die Schultern einrenken lassen?«
    »Das auf keinen Fall. Wir haben nur eine Spur. In London fanden wir bei einem Toten die Visitenkarte dieses Mannes. Es kann sein, daß er uns weiterhilft.«
    »Ich würde es uns allen wünschen.«
    Eine dunkelhaarige Person brachte Tee. Sie war keine Chinesin, lächelte und verschwand ebenso lautlos, wie sie gekommen war. Wir tranken und hörten Demison zu, der über Hongkong sprach und darauf wartete, wieder nach London zu können, wo er seine Pension verleben wollte. Dann erschien James Wu persönlich. Er war ein Mischling und trug einen weißen Kittel. Das Haar war zu einer Igelfrisur geschnitten. Er wirkte sehr wissenschaftlich, nickte uns zu und übergab seinem Chef einen Zettel. »Ich habe mir hier etwas notiert.«
    »Sind Sie fündig geworden?«
    »Ja, das kann ich sagen. Wir hatten diesen Cheng Wang einmal herbestellt, weil er uns bei einem komplizierten Fall behilflich sein sollte, mit dem unsere Gerichtsmediziner nicht zurechtkamen. Das liegt schon länger zurück, aber ich habe die Daten des Mannes gespeichert. Sie wissen ja, außergewöhnliche Personen werden…«
    »Schon gut, James. Wo finden wir ihn?«
    »In einme Bezirk, der schon Romantik verspricht. Im alten Wan Chai.«
    Suko horchte auf, ihm war dieser Name ein Begriff, mir nicht. Deshalb fragte ich nach.
    Der Superintendent gab die Antwort. »Dort findet in Hongkong das Nachtleben statt. Es ist die Welt der Suzie Wong gewesen, früher die Heimat der Matrosen, heute regiert dort der Nepp, der sich vom Pauschaltourismus am Leben erhält. In der Nähe des Hafens gelegen, ist er eigentlich ein Muß für jeden Touristen.«
    »Und da sitzt unser Mann?«
    »Sicher.« Der Weißkittel nickte mir zu. »Und zwar innerhalb der Basare, die es dort auch gibt. Sie werden fragen müssen, man wird Ihnen antworten.«
    »Gut.« Demison nickte, bedankte sich und schaute zu, wie sich sein Mitarbeiter verbeugte, bevor er ging.
    Ich grinste. »Gute Arbeit, Sir.«
    Demison lächelte zurück. »Nun, wir sind es eben gewohnt, etwas zu leisten. Hongkong hat uns alle angesteckt, wenn Sie das meinen. Es ist etwas Besonderes.«
    »In der Tat. Sie sind sehr fix.«
    »Das müssen wir sein. Kann ich sonst noch etwas für Sie tun, um Ihnen zu helfen?«
    »Nein, danke, das reicht völlig aus.«
    Wenig später hatten wir uns verabschiedet, holten unser Gepäck und hielten nach einem Taxi Ausschau, das uns zu unserem Hotel, dem Hongkong Hilton, bringen sollte.
    Suko schwieg noch immer. »Was ist los mit dir?« fragte ich.
    Er strich über sein Haar. »John, ich habe ein Gefühl, das mir gar nicht gefällt.«
    »Was ist denn?«
    »Ich glaube, daß dieser Fall für einen von uns sehr übel ausgehen kann…«
    ***
    760 Zimmer besaß das Hotel.
    Ein riesiger Kasten, der sich, wie viele andere Hotels in Hongkong auch, fast in die Wolken bohrte.
    Ich persönlich mag lieber die kleinen Hotels und nicht diese uniformierten Schlafburgen, in die Touristen aus den Staaten gekarrt wurden und froh waren, daß sie die gleichen uniformierten Zimmer bekamen wie in ihrem Land. Aber was will man machen? Scotland Yard bezahlte, wir hatten uns also nicht zu beschweren. In der Halle hätte auch ein Flugzeug landen können, so gewaltig war sie. Um diese frühe Abendstunde herrschte reger Betrieb. Der Vergleich mit dem berühmten Ameisenhaufen kam mir in den Sinn. Hinter der Rezeption hatten die Bediensteten alle Hände voll zu tun, um die Wünsche der Kunden zu befriedigen.
    Ich bewunderte die Angestellten, die trotz der Hektik freundlich blieben und auch uns lächelnd bedienten.
    Die Zimmer lagen in der achtzehnten Etage. Auf einen Pagen verzichteten wir, fuhren hoch und stellten fest, daß sich unsere Zimmer gegenüberlagen.
    Ich schaute auf die Uhr. »Wann treffen wir uns?«
    »In einer Stunde.«
    »Einverstanden.« Ich schlug Suko auf die Schultern. »Dann mach's mal gut, Alter, und sorg dafür, daß deine trüben Gedanken weggeblasen werden. Ist ja schlimm mit dir.«
    »Wenn das mal so einfach wäre«, sagte er, bevor er in seinem Zimmer verschwand.
    Dort legte Suko den Koffer auf die Ablage, trat ans Fenster und schaute hinab in das Gewimmel der Millionenstadt.
    Es war unwahrscheinlich, was sich dort alles durch die Straße schob. Das Hotel lag sehr zentral. Suko konnte auf den Hafen schauen und auch bis nach Kowloon, wenn er den Kopf drehte.
    Irgendwo in dieser gewaltigen Stadt steckte sein Vater, hielt er sich verborgen, wobei Suko nicht

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